Das breite Streuen der Anlagen (die Diversifikation) und damit der Einzelrisiken sind ein zentrales Wesensmerkmal der Anlagefonds. Am 19. April ist der 8. Weltfondstag. Im Vorfeld hat es aus der hiesigen Fondsbranche kaum Resonanz gegeben. Trotzdem soll hier kurz erklärt werden, wieso genau dieses Datum ein besonderer Tag für Fonds darstellt.Am 19. April 2012 wurde der Weltfondstag ins Leben gerufen. Dieses Jahr findet er also zum achten Mal statt. Weshalb aber ausgerechnet am 19. April? Die Antwort heisst A. van Ketwich, geboren am 19. April 1744. Er war Kaufmann in Amsterdam und brachte 1774 erstmals zahlreiche Anleger zusammen, die Anteile an einer Art Fonds namens Eendragt Maakt Magt (Einigkeit macht stark) erwarben. Dieser Fonds investierte sodann in Obligationen
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Am 19. April ist der 8. Weltfondstag. Im Vorfeld hat es aus der hiesigen Fondsbranche kaum Resonanz gegeben. Trotzdem soll hier kurz erklärt werden, wieso genau dieses Datum ein besonderer Tag für Fonds darstellt.
Am 19. April 2012 wurde der Weltfondstag ins Leben gerufen. Dieses Jahr findet er also zum achten Mal statt. Weshalb aber ausgerechnet am 19. April? Die Antwort heisst A. van Ketwich, geboren am 19. April 1744. Er war Kaufmann in Amsterdam und brachte 1774 erstmals zahlreiche Anleger zusammen, die Anteile an einer Art Fonds namens Eendragt Maakt Magt (Einigkeit macht stark) erwarben. Dieser Fonds investierte sodann in Obligationen verschiedener Regierungen, in Banken sowie in Kredite Westindiens. Wenige Jahre zuvor waren zahlreiche britische Banken in die Pleite gerauscht, da sie zu hohe Kredite an wenige Kolonien vergaben. Van Ketwich erkannte, dass eine breite Risikostreuung ein Erfolgskriterium bei der Anlagetätigkeit darstellt. Er gilt quasi als Vater des Fondsgedankens.
Der eigentliche Fondsgedanke wurde also in der Folge von ausgeprägten Finanzkrisen geboren. Wie den historischen Betrachtungen weiter zu entnehmen ist, war es darüber hinaus eine ursprüngliche Absicht der Gründerväter der Fonds, für interessierte Bürger eine gemeinschaftliche und zugleich einfache Form der Kapitalanlage zu entwickeln, die ihnen im Umgang mit Geld dieselben vorteilhaften Grundvoraussetzungen bereithielt, wie sie Grossanleger mitbrachten. Es handelte sich dabei insbesondere um die Grösse von Anlagevermögen und den ungehinderten Zugang zu Anlagewissen.
Immer weiter von reiner Schutzfunktion entfernt
Heute gibt es Fonds für alle Arten von Anlegern und für alle erdenklichen Anlagebedürfnisse. Vom Charakter her haben sich Anlagefonds im Verlauf der Zeit immer weiter von ihrer ursprünglichen reinen Schutzfunktion entfernt. Zwar sind das breite Streuen der Anlagen (die Diversifikation) und damit der Einzelrisiken auch heute noch ein zentrales Wesensmerkmal der Anlagefonds. Mittlerweile werden sie als Portfoliobausteine aber auch in der globalen Vermögensverwaltung eingesetzt.
Anlagefonds sind - abhängig von ihrer Anlageausrichtung - ähnlich wie Aktien und Obligationen, kleineren oder grösseren Kursschwankungen ausgesetzt. Allerdings, und das ist ein weiteres zentrales Wesensmerkmal, befindet sich das Fondsvermögen nicht in der Bilanz eines Fondsanbieters: Sollte dieser in Konkurs geraten, ist der Fondsanleger geschützt. Anlagefonds sind Sondervermögen, d.h. Fondsvermögen sind zugunsten der Anleger rechtlich abgesondert. Ein so genanntes Emittenten- oder Gegenparteirisiko wie bei anderen Anlageformen (z.B. bei Obligationen und strukturierten Produkten) besteht bei Anlagefonds in der Regel nicht.
Eine in den letzten Jahren immer wiederkehrende Diskussion dreht sich um die Performance und die Gebühren von Fonds - insbesondere beim Vergleich von aktiv gemanagten Fonds und börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Die Erfolgsstory der ETFs fordert dabei die aktiven Manager heraus und setzt sie gehörig unter Leistungsdruck. Nichtsdestotrotz sprechen die stetig zunehmenden Anlagevolumen sowohl für aktiv verwaltete Anlagefonds als auch - und erst recht - für Indexfonds, und das ist auch heuer Grund genug, den Weltfondstag zu begehen.