Chinas Mittelschicht wächst – und beflügelt nicht nur die lokalen Märkte. Vielmehr ist ihre Kaufkrafthttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/kaufkraft/ auf der ganzen Welt spürbar. Nanjing Lu – Menschengetümmel auf Shanghais grösster Shoppingmeile. Bild: Josipa Markovic China befindet sich in einem Strukturwandelhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/strukturwandel/ – weg von einem exportgetriebenen Wachstumsmodell, hin zu einem nachhaltigeren, konsumorientierten Modell. Dieser Umstrukturierungsprozess ist deutlich spürbar: Chinas Konsumenten werden immer reicher und ihre Anzahl immer grösser. Gemäss der Studie der Economist Intelligence Unit (EIU) «The Chinese Consumer in 2030» werde der private Konsum in China bis ins Jahr 2030 um durchschnittlich 5.5 Prozent jährlich wachsen und damit einen Anteil von 50 Prozent an der Gesamtwirtschaft einnehmen. Chinas demografischer Wandel Wie die untenstehende Grafik zeigt, gehören bereits heute 63 Prozent der chinesischen Bevölkerung der Mittelschicht an – hier definiert als Bevölkerungsschicht mit einem jährlichen Einkommen von mindestens 13‘000 RMB (umgerechnet rund 1‘900 CHF) – und es werden täglich mehr. Bis ins Jahr 2030 soll der Anteil auf 89 Prozent anwachsen.
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Chinas Mittelschicht wächst – und beflügelt nicht nur die lokalen Märkte. Vielmehr ist ihre Kaufkrafthttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/kaufkraft/ auf der ganzen Welt spürbar.
China befindet sich in einem Strukturwandelhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/strukturwandel/ – weg von einem exportgetriebenen Wachstumsmodell, hin zu einem nachhaltigeren, konsumorientierten Modell. Dieser Umstrukturierungsprozess ist deutlich spürbar: Chinas Konsumenten werden immer reicher und ihre Anzahl immer grösser. Gemäss der Studie der Economist Intelligence Unit (EIU) «The Chinese Consumer in 2030» werde der private Konsum in China bis ins Jahr 2030 um durchschnittlich 5.5 Prozent jährlich wachsen und damit einen Anteil von 50 Prozent an der Gesamtwirtschaft einnehmen.
Chinas demografischer Wandel
Wie die untenstehende Grafik zeigt, gehören bereits heute 63 Prozent der chinesischen Bevölkerung der Mittelschicht an – hier definiert als Bevölkerungsschicht mit einem jährlichen Einkommen von mindestens 13‘000 RMB (umgerechnet rund 1‘900 CHF) – und es werden täglich mehr. Bis ins Jahr 2030 soll der Anteil auf 89 Prozent anwachsen. Darüber hinaus sollen die sogenannten «high-income consumer» mit einem jährlichen Einkommen von über 200‘000 RMB (umgerechnet knapp 30‘000 CHF) einen Anteil von 15 Prozent erlangen – was in China eine Bevölkerungsanzahl von insgesamt 204 Millionen Menschen darstellt, also das 25fache der Schweiz.
Verändertes Konsumverhalten
Diese demografischen Veränderungen wirken sich direkt auf das Konsumverhalten aus: Je höher das Einkommen, desto kleiner der Anteil der Ausgaben für Grundbedürfnisse. Bereits heute geben die Chinesen durchschnittlich weniger als einen Drittel ihres Einkommens für Grundnahrungsmittel und Getränke aus, so die EIU. Vielmehr ist der Mittelstand nicht nur in der Lage, sondern auch gewillt, sein Einkommen für Freizeit, Unterhaltung, sowie Luxus- und Markenprodukte auszugeben.
Besonders in Grossstädten führt ein grosser Teil dieser Mittelschicht einen Lebensstil, der sich keineswegs von dessen eines New Yorkers oder Parisers unterscheidet: Den Nachmittag verbringt man im Café und abends gibt’s Pasta beim Lieblingsitaliener – und das zu exorbitanten Preisen. Zum Vergleich: Für den Preis eines Cappuccinos im ach so beliebten Starbucks Café, kann man sich sogar im Zentrum von Shanghai ein komplettes Abendessen in einem lokalen chinesischen Restaurant leisten.
Auswirkung auf die Weltwirtschaft
Insbesondere die Reicheren dieser Mittelschicht, das heisst, die wenig preissensiblen und stark trendorientierten Konsumenten, beeinflussen längst nicht nur die lokalen chinesischen Märkte sondern die ganze Welt. Denn liegt etwas im Trend, ist heute ein Millionenpublikum aus China in der Lage sich darauf zu stürzen.
Jeffrey Towson, Professor am Lehrstuhl für Investment an der Peking Universität, hat in seinem Artikel «China’s consumers are shaking the worldhttp://asia.nikkei.com/Viewpoints-archive/Viewpoints/Jeffrey-Towson-China-s-consumers-are-shaking-the-world» ein anschauliches Beispiel dazu gebracht: «Plötzlich, wenn chinesische Konsumenten einen Film mögen, wie «Star Wars: The Force Awakens», werden sie zu dessen grösster Einnahmequelle.» Genauso verhält es sich im Immobilienmarkt: Immer dann wenn Chinesische Investoren eine neue Lieblingsdestination entdecken, steigt deren Nachfragehttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/nachfrage/ nach Immobilien in der jeweiligen Ortschaft und damit auch die Immobilienpreise, so Towson.
Ausserdem hat die zunehmende Reiselust der chinesischen Bevölkerung nach Destinationen ausserhalb der chinesischen Grenzen die globale Tourismusindustrie verändert. Laut der EIU betrug die Anzahl an chinesischen Auslandstouristen 2015 ganze 120 Millionen. Je nach aktuellem Trend kann sich da ein Land sehr schnell eines gewaltigen Tourismusbooms erfreuen. So erlebte Thailand im 2013, ein Jahr nachdem der chinesische Film «Lost in Thailand» in China ausgestrahlt wurde, eine regelrechte Tourismusflut. Es bleibt spannend, welche Destination, Film oder Produkt als nächstes hoch auf der chinesischen Wunschliste steht – der nächste Trend kommt bestimmt.
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Zum Thema:
Josipa Markovic,
Ökonomin, MSc in Business and Economics der Universität Basel, ehemalige Praktikantin bei iconomix.
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