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Das Deutsche Kinderhilfswerk hat sich besorgt über die wieder zunehmende Zahl vermisster Flüchtlingskinder geäußert. Die Organisation verwies am Dienstag in Berlin auf Angaben des Bundeskriminalamts (BKA), wonach derzeit 1826 Kinder und Jugendliche, die als unbegleitete Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland gekommen sind, im Informationssystem der Polizei (INPOL) als vermisst eingetragen seien. Dies seien fast 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Das Kinderhilfswerk verlangt deswegen, Aufklärungsmaßnahmen zum Schutz dieser Kinder zu verstärken. „Seit einigen Monaten ist zu beobachten, dass die Zahl der vermissten Flüchtlingskinder wieder ansteigt. Deshalb müssen grenzübergreifende und nationale Kinderschutzsysteme verbessert werden, um Kinder und Jugendliche, die nach Europa flüchten, von Anfang an besser zu unterstützen“, verlangte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann.
Zudem müsse untersucht werden, warum die Kinder vermisst werden und in welchen Lebenssituationen sie sich befinden. „Nur wenn die Ursachen für das Verschwinden klarer sind, kann an entscheidenden Stellen in Präventionsmaßnahmen investiert werden“, erklärte Hofmann. Klar sei, dass das Risiko für die Kinder zunehme, wenn deren Status unklar sei. Deshalb seien „gut ausgestattete Kinder- und Jugendhilfesysteme, zeitnah gesicherte Aufenthaltsperspektiven und Möglichkeiten des Familiennachzugs von besonderer Bedeutung“.
Aus Sicht des Kinderhilfswerks ist es möglich, dass ein Teil der als vermisst registrierten Kinder zu Verwandten weitergereist ist oder es Fehler bei der Datenerfassung gegeben hat. Es fehlten dazu aber belastbare Zahlen und Daten. Auch sei umgekehrt davon auszugehen, dass es nach Deutschland eingereiste Kinder gebe, die bislang gar nicht erfasst worden seien. Hofmann forderte grundsätzlich für alle geflüchteten Kinder in Deutschland eine Einschätzung von deren Schutzbedürftigkeit, was in einigen anderen europäischen Ländern bereits Standard sei. (afp/oz)