Im Fahrwasser steigender Kurse an der Wall Street, die von erfreulichen Daten vom US-Immobilienmarkt unterstützt wurde, konnte der Markt die Verluste im Späthandel noch eingrenzen. Spezifische Gründe für die Schwäche konnten Händler nicht ausmachen. Aber es gebe viele Unsicherheitsfaktoren, die das Umfeld grundsätzlich schwierig machten, hiess es am Markt. Vor allem der Krieg in der Ukraine, die Lockdowns in China, hohe Rohstoff- und Energiepreise und die geldpolitischen Perspektiven trübten die Stimmung und dämpften die Risikobereitschaft. Kräftige Kursverluste der beiden SMI-Schwergewichte Roche und Nestlé belasteten den SMI noch zusätzlich. Ob die Berichtssaison zum ersten Quartal positive Impulse setzen könne, werde sich weisen müssen. Diese Woche werden u.a. ABB, Nestlé, Holcim und
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Im Fahrwasser steigender Kurse an der Wall Street, die von erfreulichen Daten vom US-Immobilienmarkt unterstützt wurde, konnte der Markt die Verluste im Späthandel noch eingrenzen. Spezifische Gründe für die Schwäche konnten Händler nicht ausmachen. Aber es gebe viele Unsicherheitsfaktoren, die das Umfeld grundsätzlich schwierig machten, hiess es am Markt. Vor allem der Krieg in der Ukraine, die Lockdowns in China, hohe Rohstoff- und Energiepreise und die geldpolitischen Perspektiven trübten die Stimmung und dämpften die Risikobereitschaft.
Kräftige Kursverluste der beiden SMI-Schwergewichte Roche und Nestlé belasteten den SMI noch zusätzlich. Ob die Berichtssaison zum ersten Quartal positive Impulse setzen könne, werde sich weisen müssen. Diese Woche werden u.a. ABB, Nestlé, Holcim und Schindler Quartalszahlen liefern. Zudem sollte der Markt auch durch die üppigen Dividendenzahlungen eine Unterstützung erhalten. "Vom Milliarden schweren Dividendensegen dürfte einiges wieder reinvestiert werden", meinte ein Händler.
Der SMI bewegte sich zwischen 12'212 und 12'384 Punkten und schloss um 1,55 Prozent tiefer auf 12'281,42 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, büsste derweil 1,17 Prozent auf 1907,22 und der breite SPI 1,23 Prozent auf 15'758,19 Zähler ein. Bei den 30 Blue Chips schlossen 16 tiefer und 13 höher. Holcim waren unverändert. Die höhere Nervosität kam auch am Volatilitätsindex VSMI zum Ausdruck, der 10 Prozent zulegte.
Am stärksten auf den SMI drückten die Abgaben beim Schwergewicht Roche (-3,5 Prozent auf 377,25 Fr). Die Grossbank UBS hat das Rating für die Titel des Pharmariesen auf "Sell" von "Neutral" gesenkt. Der Analyst äusserte sich zwar nicht generell negativ, es dürfte aber viel Positives bereits im Kurs enthalten sein. Die Aktien des Konkurrenten Novartis (-0,3 Prozent) hielten sich wie zuletzt des Öfteren deutlich besser.
Die Aktien des Nahrungsmittelriesen Nestlé (-2,0 Prozent) standen vor den am Donnerstag anstehenden Quartalsumsatzzahlen unter Druck und belasteten den Gesamtindex ebenfalls. Analysten rechnen mit einer leichten Verlangsamung beim Mengenwachstum. Damit drückten alleine die beiden Schwergewichte Roche und Nestlé den SMI um rund 150 Punkte.
Am Ende der Blue-Chips Tabelle standen vor allem Aktien, die heute ex-Dividende gehandelt wurden und deren prozentuale Verluste damit vor allem optisch sehr hoch waren. Dazu zählten u.a. Swiss Re (-7,6 Prozent bzw. 6,76 Fr., Div. 5,90 Fr.), Adecco (-3,1 Prozent bzw. 1,24 Fr., Div. 2,50 Fr.) oder Geberit (-3,1 Prozent bzw. 17,40 Fr., Div. 12,50 Fr.).
Klar im Minus notierten mit Lonza (-3,2 Prozent) und Givaudan (-2,4 Prozent) und zwei Titel, die im letzten Jahr zu den Favoriten gehört hatten, dieses Jahr aber ziemlich Mühe haben.
Mit Abstand grösster Gewinner bei den Standardwerten waren Temenos (+7,0 Prozent). Die Aktien des Bankensoftware-Hauses haben 2022 viel an Kurswert eingebüsst, inzwischen aber einen Teil davon wieder aufgeholt. Bei Temenos bewegten regelmässig Spekulationen den Kurs, hiess es im Handel. Ein potentielles Übernahmeangebot für das Unternehmen sei jedenfalls immer latent im Hinterkopf der Investoren.
Im Plus notierten u.a. auch AMS Osram (+2,9 Prozent), Kühne+Nagel (+1,8 Prozent), CS (+1,4 Prozent), ABB (+1,5 Prozent) und Logitech (+1,4 Prozent), ohne dass es dazu fundamentale News gegeben hätte. VAT (+1,5 Prozent) machten einen Teil des Verlustes wett, den sie am vergangenen Donnerstag nach Zahlenvorlage verzeichnet hatten.
Im breiten Markt schlossen Dufry nach einem Tageshoch auf 42,85 Franken noch um 1,6 Prozent höher auf 41,22 Franken. Auslöser des Kurssprungs war ein Bericht von Bloomberg über einen angeblichen Zusammenschluss von Dufry mit der italienischen Autogrill.
Talenthouse verloren 10 Prozent. Das Unternehmen wollte nach Börsenschluss seinen Halbjahresbericht veröffentlichen.
(AWP)