Die Folgen des Handelsstreits sind weniger dramatisch als angenommen. Doch dieser führt zur zunehmenden Zweiteilung der Welt. We Chat statt Whatsapp, Huawei statt iPhone: China setzt die Politik der digitalen Autarkie fort. Foto: Reuters «Präsident Trumps Strafzölle gegen die wichtigsten Handelspartner haben einen Konflikt mit unabsehbaren Folgen ausgelöst.» Diese Zeile las man vor kurzem in der NZZ. Allgemein dient der Handelsstreit zwischen den USA und China heute als Hauptargument für die Begründung fast jeder negativen Entwicklung. Droht eine Rezession, ist die Unsicherheit wegen des Handelsstreites der Grund, weil die Unternehmen deshalb nicht mehr investieren. Und geht es an der Börse einmal abwärts, wird sofort die Furcht vor einer weiteren Eskalation des
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Die Folgen des Handelsstreits sind weniger dramatisch als angenommen. Doch dieser führt zur zunehmenden Zweiteilung der Welt.
«Präsident Trumps Strafzölle gegen die wichtigsten Handelspartner haben einen Konflikt mit unabsehbaren Folgen ausgelöst.» Diese Zeile las man vor kurzem in der NZZ. Allgemein dient der Handelsstreit zwischen den USA und China heute als Hauptargument für die Begründung fast jeder negativen Entwicklung. Droht eine Rezession, ist die Unsicherheit wegen des Handelsstreites der Grund, weil die Unternehmen deshalb nicht mehr investieren. Und geht es an der Börse einmal abwärts, wird sofort die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreites ins Feld geführt. Denn die Devise lautet: Lieber eine falsche Begründung als keine.
Schaut man allerdings die soeben publizierten Zahlen zum Aussenhandel Chinas an, sieht es wenig dramatisch aus. Die Exporte stiegen seit Beginn dieses Jahres insgesamt um 4,5 Prozent auf 2,2 Billionen US-Dollar und die Importe auf 1,85 Billionen US-Dollar. Das ergibt einen ansehnlichen Handelsüberschuss von 370 Milliarden US-Dollar. Chinas grösster Handelspartner ist die EU. Das bilaterale Handelsvolumen (Exporte und Importe) stieg dort gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent. Und mit dem Verband Südostasiatischer Nationen (Asean), dem zweitgrössten Handelspartner Chinas, betrug das Wachstum des Handelsvolumens sogar 12,7 Prozent. Nur beim Handel mit den USA beobachten wir tatsächlich einen Rückgang von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ändert aber nichts daran, dass China weiterhin die mit Abstand grösste Exportnation bleibt.
Ein Überwachungssystem wird zum Exportschlager
Was wir somit beobachten, ist letztlich eine zunehmende Zweiteilung der Welt. Der Handel mit den USA geht tatsächlich zurück, und dies in beide Richtungen. Im Rest der Welt expandiert China hingegen weiter mit beachtlichen Wachstumsraten. Noch bedeutender ist aber die damit verbundene technologische Entwicklung. Als Antwort auf die Sanktionen der USA hat Chinas Regierung seine Behörden angewiesen, binnen drei Jahren alle PC-Komponenten und Software, die nicht...