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“Food Trends eröffnen neue Märkte”

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Holger Frey, Portfoliomanager bei RobecoSAM Die Nahrungsmittelindustrie verändert sich von Grund auf. Technologieaffine Neueinsteiger stellen die Geschäftsmodelle bestehender Anbieter in Frage. Auch für die RobecoSAM Sustainable Food Equity Strategie ändert sich einiges. Fondstrends hat mit Portfoliomanager Holger Frey über die Anpassungen an der Strategie und den strukturellen Wandel in der Lebensmittelindustrie gesprochen. Herr Frey, Ihr Fonds wurde vor kurzem von Sustainable Agribusiness Equities in Sustainable Food Equities Strategie umbenannt. Was ist der Grund für den Namenswechsel? Holger Frey: Der wachsende Nahrungsmittelbedarf, die sich verändernden Konsumgewohnheiten und die fortschreitende Digitalisierung

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Holger Frey, Portfoliomanager bei RobecoSAM

Die Nahrungsmittelindustrie verändert sich von Grund auf. Technologieaffine Neueinsteiger stellen die Geschäftsmodelle bestehender Anbieter in Frage. Auch für die RobecoSAM Sustainable Food Equity Strategie ändert sich einiges. Fondstrends hat mit Portfoliomanager Holger Frey über die Anpassungen an der Strategie und den strukturellen Wandel in der Lebensmittelindustrie gesprochen.

Herr Frey, Ihr Fonds wurde vor kurzem von Sustainable Agribusiness Equities in Sustainable Food Equities Strategie umbenannt. Was ist der Grund für den Namenswechsel?

Holger Frey: Der wachsende Nahrungsmittelbedarf, die sich verändernden Konsumgewohnheiten und die fortschreitende Digitalisierung verändern die Lebensmittelindustrie von Grund auf. Investoren können an diesen Entwicklungen partizipieren, indem sie entlang der Wertschöpfungskette der Lebensmittelindustrie investieren. Hier gibt es viele wachstumsstarke Nischensegmente wie Lebensmittelanalysen und Verpackungstechnologie.

Der alte Name des Fonds hat die Vielfalt der zugrundeliegenden Geschäftsmodelle nicht komplett widergespiegelt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das "Food"-Konzept die Anlagechancen, die wir für unsere Investoren in diesem Bereich erschliessen können, besser zum Ausdruck bringt.

Ändert sich mit dem Namen auch die Anlagestrategie? Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung für Investoren?
Nein, am Investmentprozess ändert sich nichts. Neu ist das grössere Anlageuniversum. Wir haben das Anlageuniversum um neue Unternehmen ergänzt, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dadurch ist das Anlageuniversum jetzt insgesamt fast 25% grösser als zuvor. Diese neuen Unternehmen bieten besseren Zugang zu wachstumsstarken Nischenmärkten und disruptiven Entwicklungen wie Automatisierungstechniken für die Lebensmittelindustrie.

Darüber hinaus haben wir unsere Anlagebereiche und Teilbereiche neu und präziser definiert. Diesen Bereichen ordnen wir die Unternehmen aus dem Anlageuniversum danach zu, welches "Food"-Thema sie vertreten.

Was macht den Nahrungsmittelbereich zu einem interessanten Anlagethema?
Das Nahrungsmittelsegment ist ein einzigartiger Markt mit vielen Schnittstellen zu unterschiedlichen Branchen, die sich in den verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus unterschiedlich verhalten. Nahrungsmittel gehören zum Grundversorgungsbedarf. Daher profitieren Unternehmen in diesem Bereich selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von einer verlässlichen und stabilen Nachfrage.

Gleichzeitig entstehen in diesem Bereich spannende neue Märkte. Grund dafür sind bedeutende Veränderungen der Konsumgewohnheiten und -präferenzen wie der Trend hin zu einer bewussteren Ernährung in den Industrieländern. Naturbelassene Lebensmittel und Bio-Produkte zum Beispiel bauen ihren Marktanteil kontinuierlich aus und kommen in einigen Industrieländern bereits auf Umsatzanteile im hohen einstelligen Bereich.

Zudem ist die Nahrungsmittelversorgung einer globalen Bevölkerung, die in den nächsten Jahrzehnten auf 10 Milliarden Menschen anwachsen wird, eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einer höheren Nachfrage nach effizienzsteigernden agrartechnischen Innovationen wie der Präzisionslandwirtschaft. Allein durch Präzisionsdünger sollten sich die Ernteerträge um 15-20% erhöhen und der Düngemittelbedarf insgesamt reduzieren lassen.

Immer mehr Investoren möchten mit ihren Anlagen einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leisten und orientieren sich dazu an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs). Wie unterstützt der RobecoSAM Food Fonds diese Ziele?
Dass Nachhaltigkeits- und Impact-Themen wie der bessere Zugang zu Nahrungsmitteln mit hohem Nährwert und die Verbesserung der Ressourceneffizienz an Bedeutung gewinnen, zeigen auch unsere Gespräche mit Investoren und Unternehmen.

Eine Anlage in die Sustainable Food Strategie leistet in dreierlei Hinsicht einen positiven Beitrag zu den SDGs: Erstens kommt das von den Investoren bereitgestellte Anlagekapital den Unternehmen zugute, die sich auf die Entwicklung von Lösungen für diese Herausforderungen spezialisiert haben. Zweitens unterstützt das Investmentteam durch eigene themenspezifische Nachhaltigkeitskriterien und Ausschlüsse die Transformation hin zu einem nachhaltigeren Nahrungsmittelsystem. Drittens setzen wir auf einen kritischen Dialog mit den Unternehmen, um Verbesserungen voranzutreiben – Stichwort "Active Ownership". Durch strukturierte Engagement-Projekte mit Unternehmen sensibilisieren wir für Themen wie Lebensmittelsicherheit oder Tiergesundheit und geben Anstösse für positive Veränderungen. Wir sind überzeugt, dass dieser Ansatz entscheidend zur Transformation der Lebensmittelindustrie beiträgt.

"Food" klingt nach einer Anlage über einen kompletten Konjunkturzyklus. Gibt es etwas, das dafür spricht, gerade jetzt auf dieses Anlagethema zu setzen?
Dafür spricht vieles, aber was die meisten Investoren besonders überrascht, sind die Verknüpfungen zwischen Big Data, Technologie und der Zukunft der Lebensmittelindustrie.

Seit der Übernahme von Whole Foods Market durch Amazon im Jahr 2017 hat der Lebensmittelhandel eine neue Dynamik entfaltet. Online-Handel und Lebensmittel-Lieferdienste haben Lebensmittelhändler dazu gezwungen, sich einem radikalen Kosten- und Preiswettbewerb zu unterwerfen oder das Kundenerlebnis neu zu erfinden. Wir halten "Amazon Go" für den Inbegriff der Zukunft des Einzelhandels. Zweifelsohne werden sich in den nächsten Jahren immer mehr Sensoren und Datenerfassungstechnologien in den Läden finden. Aber nicht nur der Einzelhandel steht vor einer Transformation. Letztlich werden sich Automatisierung und Datenintegration entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittelindustrie durchsetzen.

Von diesen Veränderungen profitieren die Endkonsumenten ganz direkt, da sie die Produkte sicherer und die Produktionsprozesse transparenter machen werden.


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