Das US-Finanzministerium hat neulich eine neue Watch-List vorgestellt, in der China und Japan öffentlich unter „Währungsmanipulationen“ genannt werden. Aber auch Deutschland steht auf der Liste, die das amerikanische Schatzamt herausgegeben hat.Greg Ip hält es in einem wunderlichen Artikel in WSJ für verwirrend, dass Deutschland von Washington auf die Beobachtungsliste gesetzt und unfairer Praktiken im Aussenhandel verdächtigt werde.Deutschland kann doch seine Währung nicht manipulieren, da...
Read More »Machtbeziehungen, Lohnwachstum und Mangel an Nachfrage
Wie wir jedem Standardwerk der Volkswirtschaftslehre entnehmen können, ist das Wachstum der Reallöhne für das Wachstum der Nachfrage entscheidend.Angesichts der folgenden Abbildung erstaunt es nicht, dass es in den fortentwickelten Volkswirtschaften an Nachfrage mangelt. Das Lohnwachstum bleibt weit hinter dem Wachstum der Produktivität. Während Experten von secular stagnation reden, stagniert der Konsum. Und die Binnenwirtschaft liegt in Europa am Boden.Das Lohnwachstum steht mit dem...
Read More »Sind Banken rentabel, wenn die Zinsen höher sind?
Die Banken in der Eurozone sparen nicht mit Kritik an der gegenwärtigen Geldpolitik der EZB. Die Klagen, die laut werden, sind aus den Schlagzeilen bekannt:Die historisch niedrigen Zinsen machen Banken zunehmend zu schaffen. Die Negativzinsen erschweren es Banken, Geld zu verdienen usw.Wir neigen dazu, zu denken, dass die Banken hohe Zinsen bevorzugen und die Einnahmen der Banken wahrscheinlich höher sind, wenn die Zinsen für Kredite und andere Investitionen höher liegen, schreibt David...
Read More »Monopole, Einkommensverteilung und Ungleichheit
Es ist interessant, zu beobachten, wie das Thema Einkommensverteilung und Ungleichheit im Nachspiel der Finanzkrise von 2008 ins Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt ist.Es gibt zwei Denkrichtungen, was die Einkommensverteilung bestimmt (und wie eine Volkswirtschaft funktioniert), schreibt Joseph Stiglitz in einem lesenswerten Artikel („Monopoly’s New Era“) in Project Syndicate.Die eine, die auf Adam Smith und die liberalen Ökonomen des 19. Jahrhunderts zurückgeht, konzentriert sich auf...
Read More »Chinas Überkapazitäten und Nebenwirkungen
Die aktuellen Daten aus China zeigen, dass sich die durchschnittliche Haltedauer von Future Positionen im chinesischen Rohstoffhandel in den vergangenen Monaten wesentlich verkürzt hat.Insbesondere im Handel von Betonstahl und Eisenerz, wo die Preise im April exponentiell gestiegen sind, ist die Halteperiode deutlich zurückgefallen. Das deutet auf spekulative Aktivität hin, was wiederum nahelegt, dass die Rohstoffpreise nach unten verzerrt sind, wie die Analysten von Morgan Stanley in einer...
Read More »Deutschlands Stellung in der europäischen Wirtschaftsmisere
Martin Wolfnimmt in seiner Kolumne kein Blatt vor den Mund: Der Chef-Kommentator der FT aus London schreibt („Germany is the eurozone’s biggest problem“) am Dienstag, dass Deutschland das grösste Problem der Eurozone ist.Die wachsende Kritik an der Geldpolitik der EZB aus Deutschland geht auf den Ordoliberalismusin der Nachkriegszeit zurück, argumentiert der Mitherausgeber der britischen Wirtschaftszeitung.Nach diesem Ansatz hat die ideale Makroökonomie drei Elemente: (1) einen ausgeglichenen...
Read More »Finanzmarkt und Unabhängigkeit der Zentralbank
Es liegt auf der Hand, dass die Zentralbanken aus makroökonomischer Sicht nicht allein für die Niedrigzinsen verantwortlich sind.Da aber Ökonomen und Politiker in Deutschland das gegenwärtige Zinsniveau seit paar Wochen besonders heftig beklagen, bemüht sich die EZB neuerdings tüchtig um Aufklärung.Bemerkenswert ist vor diesem Hintergrund der gestrige Vortrag von Vitor Constancio in London. EZB-Vizepräsident unterstreicht mit Nachdruck, dass eine wachstumsfreundliche Fiskalpolitik vonnöten...
Read More »Zentralbank als Vermögensverwalterin
Der Anteil der SNB an US-Aktien im SNB-Portfolio ist per Ende des ersten Quartals 2016 auf 54,5 Mrd CHF gestiegen, wie Bloomberg gestützt auf die Angaben der US-Börsenaufsicht SEC berichtet. Das entspricht einem Anstieg von rund 31% im Vergleich zum vierten Quartal 2015.Die grössten US-Aktienpositionen der SNB umfassen Apple, Microsoft und Exxon Mobil.Die Bilanzsumme der SNB beläuft sich per Ende Dezember 2015 auf 640,1 Mrd. CHF. Der Eigenkapital-Anteil beträgt rund 61 Mrd. CHF. Aus...
Read More »Sichere Anlagen und Geldpolitik
In einer abflauenden Weltwirtschaft bleibt der Appetit auf sichere und liquide Staatsanleihen wie z.B. US-Treasury Bonds oder German Bunds im Sog der Finanzkrise von 2008 (immer noch) schier unersättlich.Was auffällt, ist, dass der Ansturm der sog. Schwellenländer auf hochwertige Staatsanleihen (safe assets) seit geraumer Zeit wesentlich viel zum Rückgang der Rendite der Anleihen beiträgt. Das Angebot bleibt aber wegen der Risikotoleranzin den fortentwickelten Volkswirtschaften begrenzt.Um...
Read More »Interview: Prof. Iris Bohnet, Harvard University
Iris Bohnet, Professor of Public Policy, is a behavioral economist at Harvard Kennedy SchoolHow do we avoid “unconscious bias“ to build a better society regarding gender equality?Avoiding unconscious bias is almost impossible. Instead, we have to make it easier for our biased minds to get things right, or put differently, break the link between our biased beliefs and our actions. Awareness of one’s biases certainly is a first step in the right direction but to translate it into behavior, more...
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