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Helmut Reisen

Helmut Reisen

Helmut Reisen, geboren 1950 in Viersen, ist emeritierter Titularprofessor an der Universität Basel und Assoziierter Wissenschaftler am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Der langjährige Forschungsdirektor des OECD-Entwicklungszentrums in Paris betreibt seit 2012 in Berlin das Beratungsunternehmen ShiftingWealth Consult, das vornehmlich Entwicklungsagenturen und Entwicklungsbanken berät.

Articles by Helmut Reisen

Ein Staatsfonds für Deutschland?

October 13, 2017

Norwegen hat einen, China hat gleich mehrere. Soll Deutschland ebenfalls einen Staatsfonds erichten? Dieser Beitrag rät davon ab.
Bezieher kleiner und
mittlerer Einkommen be­sitzen kaum Kapitalvermögen, haben nur begrenzte
Ressourcen zum Sparen oder zur Glättung von Ein­kommensschwankungen und können
folglich keine Risikoprämien abschöpfen. Das politische Deutschland diskutiert
daher in letzter Zeit vermehrt die Gründung eines Staatsfonds als Lösung für
gesellschaftliche Herausforderungen wie zunehmende Altersarmut, steigende
Einkommens- und Vermögenspolarisation oder intergenerationale Gerechtigkeit (Bertelsmann,
2017; IMK, 2017)[ 1 ]
. In
Anlehnung an Corneo (2017)[ 2 ]

wird der Aufbau eines breiter gestreuten Kapital­stocks mit der Gründung eines
Staatsfonds empfohlen, der in

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Vorsprung durch Technik: Antworten auf chinesische Übernahmen

June 16, 2016

China kauft derzeit fleißig deutsche Unternehmen auf. Die Reaktion darauf besteht zumeist aus protektionistischen Reflexen. Das mag verständlich sein, aus volkswirtschaftlicher (statt industrielobbyistischer) Perspektive bieten die meisten chinesischen Übernahmen allerdings keinen Anlass für industriepolitische Interventionen, wie dieser Beitrag zeigt. Wichtig sind die sogenannten Austauschraten, die es zu beachten gilt.
Wie auch andernorts, kauft China derzeit fleißig deutsche Unternehmen auf,
die seiner technologischen Erneuerung dienen. Vorsprung durch Technik, das
wollen die Chinesen haben. Kunststoffmaschinen (Krauss Maffei), Baumaschinen
(Putzmeister), Gabelstapler (Kion), Chipanlagen (Aixtron), Grafikelektroden
(SGL Carbon) und nun Roboter (Kuka). Ein Sturm protektionistischer Reflexe
begrüßt die chinesischen Übernahmen. Nicht
nur Politiker entrüsten sich (EU-Wettbewerbskommissar Guenther Oettinger,
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel), sondern auch Professoren, beispielsweise
der frühere IFO-Präsident Hans-Werner Sinn und Sebastian Heilmann, der Direktor
des Mercator-Instituts für Chinastudien (Merics).
Ähnliche Abwehrreflexe gab es bereits vor knapp zehn Jahren, als die
gutfinanzierten Staatsfonds Chinas und anderer Schwellenländer mit
Firmenaufkäufen begannen.

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Afrikas Entwicklungsfinanzierung im Gegenwind

December 9, 2015

Das starke Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren in vielen Ländern Afrikas fußte gemäss dem IWF auf drei Säulen: auf hohen Rohstoffpreisen, üppigen Kapitalzuflüssen und besserer Wirtschaftspolitik. Von diesen drei Säulen sind die ersten zwei am Bröckeln und die dritte muss justiert werden.
Erst im Juli 2015 waren sie so hoffnungsvoll, als sie die Addis Abeba Aktionsagenda[ a ] anlässlich der dritten internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FfD3) verabschiedeten:
"Wir, die Staats- und Regierungschefs und Hohen Vertreter, in Addis Abeba vom 13. bis 16. Juli 2015 versammelt, bekräftigen unsere starken politischen Engagements, die Herausforderung der Finanzierung anzugehen und  günstige Rahmenbedingungen auf allen Ebenen für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der globale Partnerschaft und Solidarität zu schaffen. Wir bekräftigen diese Verpflichtungen und bauen auf den 2002 Konsens von Monterrey und die Erklärung von Doha 2008".
Die Post-2015-Agenda mit universellen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) war auf Kurs gesetzt. Die Verlangsamung des Wachstums in China und anderen bedeutenden Schwellenländer wurde in Addis ignoriert. Auch der Tatsache, dass die Zeiten üppiger globaler Liquidität sich dem Ende nähern, wurde geflissentlich übersehen.

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