Das Ergebnis des britischen Referendums, die EU zu verlassen, hat sicherlich eine Vielfalt von finanziellen, ökonomischen und politischen Auswirkungen.Das britische Forschungshaus, National Institute of Economic and Social Research aus London prognostiziert folglich einen Rückgang des BIP, der Reallöhne und des privaten Konsums in Grossbritannien.Denn jede künftige Vereinbarung mit den EU-Behörden wird für das Vereinigte Königreich weniger vorteilhaft als die gegenwärtige...
Read More »Produktivitätswachstum und das künftige Zinsniveau
Was in der folgenden Abbildung auffällt, ist, dass sich die grossen Volkswirtschaften immer noch die Wunden lecken, obwohl der Ausbruch der Finanzkrise sieben Jahre zurückliegt.Warum? (1) Es mangelt an Nachfrage, (2) die Produktionslücke bleibt geöffnet und (3) es gibt viel Unterbeschäftigung in der gesamten Wirtschaft. Bemerkenswert ist, dass die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum trotz eines hohen Leistungsbilanzüberschusses nach wie vor über 10% liegt. Das heisst, dass das exportorientierte...
Read More »Was die Anleihemärkte heute signalisieren
Mario Draghi hat gestern mit Hinweis auf TLTRO II gesagt, dass weiterer geldpolitischer Stimulus im Euro-Raum in Vorbereitung ist.Ohne die gegenwärtige Geldpolitik der EZB wären sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Inflation deutlich niedriger, hat EZB-Präsident vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments unterstrichen.Allerdings hat Draghi auch nicht verschwiegen, dass die Investitionen (*) im Euro-Raum immer noch 10% unter dem Vorkrisenniveau verbleiben und daher...
Read More »Karlsruhe versus Liquiditätsfalle
Die europäische Wirtschaft steckt tief in der Liquiditätsfalle. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ist so schwach, dass nicht einmal die Zinsen, die nahe null Prozent liegen, Investitionen und Ausgaben ankurbeln können, was notwendig wäre, um die Vollbeschäftigung wiederherzustellen.Mario Draghi versorgt die Geschäftsbanken via Anleihekaufprogramm (einer Art Offenmarktpolitik als ein Instrument der Geldpolitik) mit Liquidität. Die EZB kauft am offenen Markt Wertpapiere. Wenn eine...
Read More »Verfehlte Erwartungen und Arbeitslosigkeit im Euroraum
Die Arbeitslosenquote (April 2016: 10,2%) mag in Europa zuletzt gesunken sein (April 2015: 11,0%). Aber es gibt immer noch 21,2 Millionen Männer und Frauen ohne Job in der EU28. Und die Zahl der arbeitslosen 15-24-jährigen beläuft sich per April auf 4,3 Millionen Personen. Warum?Weil die Wirtschaft unter ihrem Potenzial wächst. Das heisst, dass es eine Produktionslücke (output gap) gibt. Die Menschen haben grosse Mühe, eine neue Stelle zu finden, wenn sie arbeitslos werden.Es gibt nach dem...
Read More »Negativ-Renditen und Notenumlauf
Am vergangenen Dienstag ist die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit erstmals in der Geschichte unter Null Prozent gerutscht: Minus 0,004%. Das bedeutet, dass die Anleger bereit sind, eine Art Gebühr dafür zu zahlen, um Deutschlands Staatsanleihenmit einer Laufzeit von zehn Jahren zu besitzen.Für eine lange Zeit war es aus Sicht der Ökonomen fast ausgeschlossen, dass die Anleger, statt Zinsen zu bekommen, belastet würden, um Staatspapiere zu halten. Der Grundgedanke...
Read More »Geldpolitik und Negativ-Renditen
Der Absturz der Rendite der Staatsanleihen setzt sich unerbittlich fort. Nach der Schweiz und Japan werfen nun auch Deutschlands Obligationen mit 10 Jahren Laufzeit eine Negativrendite ab.In der Schweiz ist gestern auch die Rendite der 30-jährigen Staatsanleihen erstmals unter null gefallen. Damit rentiert fast der gesamte Markt für schweizerische Staatsanleihen negativ.Und auch in den USA fallen die Renditen: Die Rendite der US-Treasuries mit 30 Jahren Laufzeit ist inzwischen auf den...
Read More »Ohne Nachfrage keine Beschäftigung
Die Politiker und die geldpolitischen Entscheidungsträger im Euro-Raum werden nicht müde, auf die Arbeitsmarktreformin Portugal und Spanien hinzuweisen, als Faktor zur Unterstützung des Beschäftigungswachstums.Spanien hat aber immer noch eine sehr hohe Arbeitslosenquote (zuletzt 20,1%). Ist das ein Mysterium? Nein, schreibt Brad Setser im Blog „Follow the Money“.Ein Blick auf die Daten bringt zum Vorschein, dass die Beschäftigung in Spanien heute 10% niedriger liegt als das Niveau...
Read More »Schwaches Wachstum und Hysterese-Effekt
Nun ist auch die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit unter null Prozent gefallen. In der Schweiz und in Japan gehören Negativ-Renditen auf Staatspapiere bereits seit längerer Zeit zum Alltag.Die gegenwärtige Neigung der Rendite-Kurve (yield curve) deutet darauf hin, dass es der unkonventionellen Geldpolitik (QE-policy) mit dem Ankauf von Anleihen schwer gelingt, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Inflation auf den Zielwert („knapp unter 2%“) zurück zu bringen....
Read More »W-Was? Eine negative Laufzeitprämie für Staatsanleihen?
Die Laufzeitprämie (term premium) für US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit hat derzeit einen negativen Wert: minus 0,46%. Das ist aussergewöhnlich. Warum? Weil es bedeutet, dass die Investoren am (längeren) Horizont kein Risiko erkennen und keine Extra-Entschädigung verlangen.Denn die Laufzeitprämie (term premium) ist per Definition nichts anderes als die Mehrrendite, die die Investoren fordern, um eine langfristige Anleihe statt eine kurzfristige Anleihe zu halten.Mit anderen Worten...
Read More »