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Häsch dir scho mal überleit…?

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[embedded content] Am 7. September 2022 fand in Root LU der zweite liberale Jugendanlass des Liberalen Instituts statt. Im Zentrum des Anlasses standen die Förderung des kritischen Denkens und Hinterfragens sowie das Aufzeigen neuer Perspektiven. Olivier Kessler, Direktor des Liberalen Instituts, nahm die jungen Teilnehmer mit auf eine spannende Reise und zeigte, warum fast alles, was wir über den Staat in den Schulen und in den Medien gelernt haben, nur bedingt oder gar nicht stimmt. Einer der weitverbreitetsten Irrtümer sei jener, dass der Staat die Rahmenbedingungen kreiere, die das Schaffen von Wohlstand und die Hilfe für die Armen erst ermöglichten. Anhand des anschaulichen Gedankenexperiments mit Robinson Crusoe, der auf einer einsamen Insel strandet und sich dem herausfordernden

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Am 7. September 2022 fand in Root LU der zweite liberale Jugendanlass des Liberalen Instituts statt. Im Zentrum des Anlasses standen die Förderung des kritischen Denkens und Hinterfragens sowie das Aufzeigen neuer Perspektiven. Olivier Kessler, Direktor des Liberalen Instituts, nahm die jungen Teilnehmer mit auf eine spannende Reise und zeigte, warum fast alles, was wir über den Staat in den Schulen und in den Medien gelernt haben, nur bedingt oder gar nicht stimmt.

Einer der weitverbreitetsten Irrtümer sei jener, dass der Staat die Rahmenbedingungen kreiere, die das Schaffen von Wohlstand und die Hilfe für die Armen erst ermöglichten. Anhand des anschaulichen Gedankenexperiments mit Robinson Crusoe, der auf einer einsamen Insel strandet und sich dem herausfordernden Kräften der Natur stellen muss, zeigte Kessler auf, wie es der Mensch schaffen konnte, aus dem ursprünglichen Naturzustand der Armut, des Mangels und der Naturgefahren (wie Kälte und wilde Tiere) eine Umgebung des Wohlstands zu schaffen. Es gebe dabei grundsätzlich zwei Wege zum Wohlstand: (1) Sparen, Investieren und die Akkumulation von Kapital, und (2) die Spezialisierung, die Arbeitsteilung und der freiwillige Tausch mit anderen Menschen.

Im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft, die kein Nullsummenspiel, sondern ein System freiwilliger Verträge sei, mit welchen sich alle Vertragsparteien besserstellten (win-win), könne der Staat keine solchen win-win-Verhältnisse schaffen, sondern immer nur win-lose oder lose-lose. Denn alle Mittel, die der Staat verteile, müsse er zuvor jemandem weggenommen haben. Der Staat störe den Prozess der Wohlstandsbildung, weshalb er allen schade, insbesondere den Ärmsten, denen es in marktwirtschaftlicheren Systemen tendenziell besser ginge als in solchen Systemen, in welchen der Staat exzessiv eingreife (ironischerweise gerade mit dem Vorwand, den Armen zu helfen). Dies zeige etwa auch der Index wirtschaftlicher Freiheit Jahr für Jahr, der vom Liberalen Institut mitherausgegeben wird.

Zudem erreiche der Staat oft das Gegenteil dessen, was er sich ursprünglich vorgenommen habe. Dies könne man beispielsweise beobachten beim Klimaschutz oder bei der Pandemiebekämpfung. Dies hänge damit zusammen, dass der Staat allen einen Einheitslösungsansatz vorschreibe, der aber nicht unbedingt der geeignetste ist. Damit unterdrücke die Politik mit ihrem Aufzwingen von Einheitsvorgehensweisen das Experimentieren, die Entstehung von Innovationen und den Wettbewerb, in welchem sich die besten Lösungen durchsetzen könnten.

Ausserdem sei es fraglich, dass der Staat allen vorschreiben dürfe, was der höchste zu gewichtende Wert sein müsse, z.B. Klimaveränderungen mit CO2-Steuern zu bekämpfen (anstatt z.B. dieselben Mittel in die Krebs- oder Malariaforschung zu investieren). Ebenso fraglich sei es, den Gesundheitsschutz mit Maskenzwang, Zertifikatszwang und sozialer Isolation zu priorisieren, obwohl es Leute gebe, die anderen Werten wie das Pflegen sozialer Kontakte den Vorzug geben würden. Es sei unmoralisch, die Präferenzen von einigen allen anderen unter Androhung oder Anwendung von Gewalt aufzudrücken.

Der Staat, das seien eben nicht «wir alle», wie es uns die Propaganda in den Medien und an den Schulen weismachen wolle. Auch demokratische Verfahren, die oftmals auf Illusionen basierten, änderten an dieser Tatsache nur wenig. Der Staat, das sei eine Gruppe von Menschen, die das Privileg hätten, anderen Menschen ihren Willen aufzunötigen und dies dann mit einem vermeintlichen «Allgemeinwohl» tarnten.

In der anschliessenden Diskussion wurden verschiedenste Fragen diskutiert. Unter anderem, ob es eigentlich Sinn mache, wählen und abstimmen zu gehen und was man gegen die Unterdrückung der Bürger und Ausbeutung der Produktiven durch die staatlichen Bevormunder unternehmen könnte. Verschiedenste Ansätze wurden dabei diskutiert.

Die Rückmeldungen beim anschliessenden Abendessen verdeutlichten, wie sehr die jungen Teilnehmern den Abend geschätzt haben. Jugendlichen wurden hier gänzlich andere Perspektiven vermittelt, als jene, die sie tagtäglich in der Schule, an der Universität oder in den meisten Meiden vernehmen. Allein dieses Wissen, dass es verschiedene Ansichten gibt und dass Erkenntnisse vor allem im Wettbewerb der Ideen entstehen, dürfte viele ermuntert haben, sich vertieft mit der Materie auseinanderzusetzen. So wurde denn auch allen Teilnehmern kostenlos das Buch 64 Klischees: Klarsicht ohne rosarote Brille (von Olivier Kessler und Pierre Bessard) mitgegeben.

23. September 2022

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