Es ist offensichtlich, dass die Austeritätspolitikeine besondere Eigenschaft der anhaltenden Rezession ist.Da nach dem Lehrbuch träges Wirtschaftswachstum und Fiscal Austerity in Zusammenhang stehen, hält sich jede halbwegs vernünftige Regierung i.d.R. davor zurück, in einer schweren Rezession die Staatsausgaben zu kürzen oder die Steuern zu erhöhen.Neulich hat sich der Chefökonom des deutschen Finanzministeriums in einem wunderlichen Meinungsartikel (“What the bankers can teach...
Read More »Die Welt dreht sich um die Zinsen
Die nominalen Zinsen liegen nahe null (zero lower bound). Wenn eine Zentralbank mit Zinssenkung die Wirtschaft ankurbeln wollte, könnte sie es nicht. Wenn sie aber die Zinsen erhöhen will, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern, kann sie es.Wenn die Fed im nächsten Jahr die Zinsen erhöhen und dann ein Jahr später denken würde, dass sie einen Fehler gemacht hat, könnte sie den Fehler durch die Senkung der Zinsen auf null wieder korrigieren. Aber sie könnte den Schaden durch weitere...
Read More »Fiskalunion ist kein Patentrezept für die Eurozone
Olivier Blanchard sagt, dass radikale Visionen für eine ausgewachsene “Fiskalunion” grundlegende Spannungen im Herzen des Euro nicht lösen können.Der im September nach sieben Jahren im Amt als Chefökonom des IWF zurückgetretene Wirtschaftsprofessor bringt es in einem Gespräch mit The Telegraph aus Grossbritannien deutlich zum Ausdruck, dass Fiskalunion kein Heilmittel ist.Es wäre ein Fehlschluss, zu erwarten, dass nach Abschluss von Fiskalunion in Europa alles für immer in Ordnung...
Read More »The Future of the Euro
Buchbesprechung: Matthias Matthijs and Mark Blyth: The Future of the Euro, Oxford University Press, Oxford, New York, Sept 2015. Matthias Matthijs and Mark Blyth wollen wissen, was die Euro-Krise verursacht hat. Zweites wollen sie feststellen, wie die institutionelle Ausgestaltung, die auf dem Euro laste, auf lange Sicht korrigert werden kann. Und sie wollen drittens die Zukunft der Gemeinschaftswährung auskundschaften. Die beiden Volkswirtschaftler verwenden dazu einen Ansatz a...
Read More »Das schnelle Geld in US-Wahlkampagne
Das Geld kommt aus der Energie- und Finanzbranche, die die amerikanischen Wahlkampfausgaben früh in Kampagnen dominiert. Und es fliesst meistens zu den Republikanern. Das meldet NYTimes in einem lesenswerten Bericht am Samstag: Sie sind überwiegend weiss, reich, alt und männlich, in einem Land, das von den Frauen, schwarzen und braunen Wählern erneuert wird. Und sie wohnen in exklusivsten Vierteln in einigen handvoll Städten und Gemeinden. In einer Wirtschaft, die in einer Vielzahl...
Read More »Der Klügere spricht für Fiscal Stimulus
Träges Wirtschaftswachstum, Niedrigzinsen, Deflationsgefahr und Produktivitätsschwäche. Das sind derzeit die wesentlichen Ecksteine der Weltwirtschaft. Die Entscheidungsträger müssen vor diesem Hintergrund die Rhetorik Strukturreform über Bord werfen und Fiscal Stimulus annehmen. Das sagt Larry Summers in einem langen, aber lesenswerten Artikel (“Global Economy: The case for expansion”) in FT. Die Zentralbank könnte negative Zinsen in Erwägung ziehen, bemerkt Ben Bernanke andererseits...
Read More »Was oder Wer hat die Wirtschaft vor dem Untergang gerettet?
Alle vernünftig forschenden Ökonomen sind sich mehr oder weniger einig, dass die Niedrigzinsen nicht die Ursache, sondern ein Symptom der Krise sind. Die Antwort auf die Frage, warum die Zinsen im Jahr 2008 völlig abgestürzt sind, ist nicht vollständig, wenn man sagt, dass die Fed es getan hat, schreibt David Andolfattoin einer aktuellen Forschungsarbeit (“A Model of US Monetary Policy Before and After the Great Recession”) Es gibt natürliche Marktkräfte, die die Zinsen nach unten...
Read More »Warum Europa keine Lehre aus der Krise zieht
Wie Ben Bernanke, der ehemalige Fed-Präsident neulich in einem Meinungsartikel in WSJ deutlich unterstrichen hat, besteht kein Zweifel daran, dass Europas (neoliberal geprägte) Wirtschaftspolitik gescheitert ist.Es ist aufschlussreich, dass die europäische Binnennachfrageweiterhin unter dem Vorkrisen-Niveau von 2008-2009 verläuft.Peter Praet, Direktoriumsmitglied der EZB hat vor ein paar Tagen diese Entwicklung mit einer Reihe von aussagekräftigen Abbildungen deutlich vor Augen...
Read More »Nullzinsen für US-Staatspapiere mit drei Monaten Laufzeit
Das US-Schatzamt (US-Treasury) hat am Montag zum ersten Mal auf einer Versteigerung ein Staatspapier mit 3 Monaten Laufzeit zu null Zinsen verkauft. Bei einem Emissionsvolumen von insgesamt 21 Milliarden USD wurden für Gebote von 4,14 USD lediglich 1 USD zugeteilt. Im amerikanischen Sekundärmarkt notieren manche Papiere bereits mit Null- oder sogar Negativ-Renditen. Heute wurden Papiere mit vier Wochen Laufzeit zu minus 0,03% und Papiere mit 3 Monaten Laufzeit zu minus 0,01% gehandelt....
Read More »Belasten Niedrigzinsen Bankgewinne oder nicht?
Banken und ihre Lobbyisten beschweren sich seit längerer Zeit über die niedrigen Zinsen. Und viele Leute (v.a. Investoren) scheinen tatsächlich zu denken, dass die Banken davon profitieren, wenn die Zentralbank den geldpolitischen Kurs strafft. Das heisst, dass eine Zinserhöhung unmittelbar Banken zu Gute kommt. Stimmt es? Die BIS, Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit Sitz in Basel hat kürzlich eine inzwischen viel zitierte Studie vorgestellt. In einigen Fällen mag es...
Read More »