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Familienwerte in einer freien Gesellschaft

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Photo: Aly Ramirez from Unsplash (CC 0) Familienwerte werden ja gerne von Konservativen als ein ganz entscheidendes Merkmal einer gesunden Gesellschaft dargestellt. Liberalen wird dagegen „Hyperindividualisierung“ unterstellt und Linken, dass sie überkommene Strukturen zugrunde richten (wollen) durch „Gender-Gaga“ und Beliebigkeit. Vor diesem Hintergrund hat ein Ereignis der letzten Woche die Doppelmoral vieler selbsterklärter Konservativer in den Vereinigten Staaten dramatisch offengelegt.Was für ein herzerwärmender Anblick war es, als der 17jährige Sohn des Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz, in liebevoller Erschütterung vor den Fernsehkameras des ganzen Landes in Tränen ausbrach und seinem ganzen Sohnesstolz freien Lauf ließ. Da war kein möchtegern-cooles Teenagergehabe zu sehen,

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Photo: Aly Ramirez from Unsplash (CC 0)

Familienwerte werden ja gerne von Konservativen als ein ganz entscheidendes Merkmal einer gesunden Gesellschaft dargestellt. Liberalen wird dagegen „Hyperindividualisierung“ unterstellt und Linken, dass sie überkommene Strukturen zugrunde richten (wollen) durch „Gender-Gaga“ und Beliebigkeit. Vor diesem Hintergrund hat ein Ereignis der letzten Woche die Doppelmoral vieler selbsterklärter Konservativer in den Vereinigten Staaten dramatisch offengelegt.
Was für ein herzerwärmender Anblick war es, als der 17jährige Sohn des Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz, in liebevoller Erschütterung vor den Fernsehkameras des ganzen Landes in Tränen ausbrach und seinem ganzen Sohnesstolz freien Lauf ließ. Da war kein möchtegern-cooles Teenagergehabe zu sehen, sondern ein Mensch, der sich geliebt weiß und lieben will, und genau dadurch eine erstaunliche Souveränität an den Tag legte. Wer wünscht sich nicht, dass seine Kinder, Eltern, Partner oder Freunde so positiv auf einen reagieren? Ohne Scheu vor Zehntausenden von Menschen. Ein Musterbeispiel von Familie, sollte man meinen.
Doch eine Horde von Kommentatoren aus dem rechten Lager in den USA stürzten sich auf dieses ikonische Bild und verspotteten und erniedrigten den jungen Mann. Da kann man sich das Gerede von Werten, Traditionen und vom christlichem Erbe auch sparen.
Auch den Liberalen würde es gut tun, etwas aus ihrer Coolness-Ecke herauszukommen und das Potential menschlicher Emotionalität positiv zu besetzen. Eine offene Gesellschaft, in der Menschen ungehindert von Gewalt und Zwang ihre Ziele verfolgen können, wird sicherlich in einem Umfeld positiver und offener Emotionalität besser gedeihen als dort, wo Menschen ihre Gefühle unterdrücken und das dann wiederum mit demonstrativer Härte kompensieren müssen. Es gibt dafür einen wunderbaren Lebensratschlag des britischen Dichters Alexander Pope, den der liberale Vordenker Adam Ferguson in seinem „Essay on the History of Civil Society“ zitiert: „Man, like the generous vine, supported lives; The strength he gains, is from th’embrace he gives“.

Clemens Schneider
Clemens Schneider, born in 1980, co-founded the educational project „Agora“ Summer Academy and the blog „Offene Grenzen“ („Open Borders“). From 2011 to 2014 he held a scholarship by the Friedrich Naumann Foundation and held responsible positions there organizing several seminars and conferences. He is active as blogger and speaker and is in constant contact with the young members of the pro-liberty movement.

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