Ines Geipel war eine Leichtathletin in der DDR und wurde zum Opfer des dortigen Dopingsystems. Sie wandte sich gegen die Erwartung, aus ihr einen systemtreuen Teil des Sportkaders zu machen, und wurde schon in jungen Jahren zu einer Oppositionellen. Nach ihrer Flucht in die Bundesrepublik 1989 begann sie dort, ihren geisteswissenschaftlichen und literarischen Interessen zu folgen. Seit Beginn der 2000er ist sie auch als Schriftstellerin tätig.Vor drei Wochen erschien von ihr ein Essay in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in dem sie zu ergründen versucht, was den Erfolg der Rechtspopulisten von AfD und BSW in den ostdeutschen Bundesländern ausmacht. Ein bisschen musste ich schlucken, dass sie ihre sehr kritische Beobachtung besonders auch an dem Begriff der Heimat festmachte, schließlich
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Ines Geipel war eine Leichtathletin in der DDR und wurde zum Opfer des dortigen Dopingsystems. Sie wandte sich gegen die Erwartung, aus ihr einen systemtreuen Teil des Sportkaders zu machen, und wurde schon in jungen Jahren zu einer Oppositionellen. Nach ihrer Flucht in die Bundesrepublik 1989 begann sie dort, ihren geisteswissenschaftlichen und literarischen Interessen zu folgen. Seit Beginn der 2000er ist sie auch als Schriftstellerin tätig.
Vor drei Wochen erschien von ihr ein Essay in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in dem sie zu ergründen versucht, was den Erfolg der Rechtspopulisten von AfD und BSW in den ostdeutschen Bundesländern ausmacht. Ein bisschen musste ich schlucken, dass sie ihre sehr kritische Beobachtung besonders auch an dem Begriff der Heimat festmachte, schließlich haben wir für uns auch vor einigen Jahren der Begriff „Heimat der Freiheit“ gefunden. Aber Geipel stellt sehr klug heraus, wie diese in sich ja sehr wertvolle Vorstellung von Heimat eben auch genutzt werden kann, um zu manipulieren. Am Ende des Tages haben Höcke und Wagenknecht so wenig mit dem zu schaffen, was Heimat ausdrücken soll, wie die schäumenden Hasskommentatoren aus dem republikanischen Spektrum mit Familienwerten. Aber ihre Erzählung funktioniert leider und damit die Transformation von Begriffen und Ideen, die eigentlich Geborgenheit, Inklusion, Zuwendung, Bestätigung ausdrücken sollen in eine Terminologie, die Angst schürt und das Bedürfnis nach Stagnation und Abschottung triggert.