Das Blatt hat sich an den Finanzmärkten schnell gewendet. Die sich anfänglich abzeichnende Aufregung wegen der Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA hat sich kurzerhand gelegt. Der Auslöser war sicherlich der vom designierten US-Präsidenten mit Nachdruck hervorgehoben Fiscal Stimulus in Form von Infrastrukturinvestitionen in Höhe von rund 1’000 Mrd. USD.Allein das Versprechen, die Staatsausgaben zu erhöhen, um in den Ausbau und Modernisierung der Infrastruktur zu...
Read More »Steigende Refinanzierungskosten, Strafzölle und geopolitische Folgen
Eine aktuelle Frage, die in diesen Tagen in der amerikanischen Blogosphäre unter Ökonomen heiss diskutiert wird, ist, ob Trumps Wirtschaftsprogramm eine Expansion oder eine Rezession in den USA auslösen wird? Es ist schwer, jetzt schon zu sagen, was geschieht, v.a. bevor die Parameter genau bekannt sind. Es kommt ausserdem auf das Gleichgewicht zwischen den makroökonomischen und handelspolitischen Massnahmen an.Olivier Blanchard bemerkt vor diesem Hintergrund in einem Eintrag im...
Read More »Wachstum und populistische Wirtschaftspolitik
Die Rendite der US-Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit ist zum ersten Mal seit Januar wieder auf 3% geklettert. Noch im Juli belief sich die Rendite der 30-jährigen US-Treasury Bonds auf 2,0882%.Seit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten ist an den globalen Märkten ein Anstieg der Renditen für Staatspapiere in den grössten Volkswirtschaften zu beobachten. Die bisher öffentlich bekannten wirtschaftspolitischen Vorhaben des republikanischen Politikers werden in...
Read More »Prosperity for All
Buchbesprechung:Roger E. A. Farmer: Prosperity for All. How to Prevent Financial Crisis, Oxford University Press, New York, London, 2017.Wie die Great Depression (1930) ist auch die Great Recession (2008) ein transformatives Ereignis, das sowohl zu einem Paradigmenwechsel als auch zu einer grundlegenden Änderung der Wirtschaftspolitik führen wird, schreibt Roger Farmer in seinem neuen Buch.Der an der UCLA lehrende Wirtschaftsprofessor bietet dazu eine neue Theorie, die seinen...
Read More »Erdrutsch-Wahl und neue Wirtschaftspolitik in den USA
Nach der Wahl von Donald Trump, dem republikanischen Kandidaten zum 45. Präsidenten der USA werden die Karten an den Märkten neu gemischt. Die Positionierung und die Unsicherheit hinterlassen bereits deutliche Spuren am Markt für Anleihen. Da die Risikoprämien für Inflation und die Laufzeitprämie (term premium) steigen, neigt sich die US-Treasury Kurve steiler.Die hohe Erwartung von fiskalpolitischer Stimulanz (in Form von erhöhten Ausgaben für die Infrastruktur und...
Read More »US-Wirtschaftspolitik von Ronald zu Donald
Amerika hat gewählt. Donald Trump, der Republikaner wird der 45. US-Präsident. Die Märkte haben trotz eines sich anfänglich abzeichnenden „risk-off“-Modus verhalten reagiert. Schliesslich übernimmt Trump eine US-Wirtschaft in einer ziemlich guten Form: Das reale Wirtschaftswachstum hat sich in den vergangenen Monaten erholt. Die Arbeitslosenquote ist gesunken. Der S&P-Index hat zuletzt angesichts des Rückgangs des Ölpreises und des USD-Wechselkurses einen...
Read More »ESBies: Kommt European Safe Bond oder nicht?
Die Idee von „European Safe Bond“, die vor ca. fünf Jahren in den akademischen Kreisen die Runde gemacht hatte, scheint jetzt wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.Ein Experten-Gremium des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (European Systemic Risk Board), das dem EZB-Präsidenten Mario Draghi Bericht erstattet, befasst sich mit dem Thema.Benoît Cœuré, Direktoriumsmitglied der EZB, hat vergangene Woche in einem Vortrag an der Harvard University das Konzept...
Read More »Keine Einsicht in Europa für die neue Sicht der Fiskalpolitik
Anzeichen mehren sich, dass die Erkenntnis sich auch in Europa verbreitet, dass die Geldpolitik nicht mehr viel bewirken kann, wenn die nominalen Zinsen an der Null-Grenze (zero lower bound) ankommen und dort eine lange Zeit verbleiben. Nicht nur Mario Draghi, EZB-Präsident, sondern auch Direktoriumsmitglieder der EZB unterstreichen seit Jahresbeginn (in zahlreichen öffentlichen Auftritten) die Bedeutung der Fiskalpolitik, die lockere Geldpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft...
Read More »Wenn alle Sektoren sparen, bricht die Wirtschaft zusammen
Der deleveraging-Prozess im europäischen Banken-Sektor setzt sich mit einem verhaltenen Tempo fort. Die Bilanz der europäischen Banken (gemessen an RWA) schrumpft weiter und liegt um 22% unter ihrem Höchststand, berichtet Morgan Stanley. Es wäre nicht abwegig, darzulegen, dass der anhaltende Schuldenabbau-Zyklus (deleveraging) in Europa mit früheren nach-Krise-Erfahrungen vergleichbar ist, z.B. mit Japan in den 1990er Jahren, wie in der folgenden Abbildung dargestellt...
Read More »Die neoklassische Lösung als Last für die Realwirtschaft
Huw van Steenis erklärt in einem lesenswerten Artikel in FT, warum die Zentralbanken etwas Friktion in ihren Modellen benötigen.Gemeint sind die neoklassischen Modelle, weshalb die meisten Zentralbanken i.d.R. von stabilen Verhältnissen ausgehen, ohne Friktionen in der Finanzwelt, zum Beispiel mit Agenten, die nie in Verzug geraten.In einer friktionslosen Volkswirtschaft fliessen die Mittel zu den produktivsten Projekten, unabhängig davon, wer das Geld hat, wie die Risikobereitschaft...
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