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Paradoxes Sparverhalten

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. Thomas Heller, CIO der SZKB, stellt fest, dass die Sparquote in den vergangenen Jahren in den meisten Ländern gestiegen ist – trotz den Bemühungen der Notenbanken Gegenteiliges zu bewirken. Die expansive, unkonventionelle Geldpolitik der vergangenen Jahre hat nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich die Akteure (z.B. Unternehmen und Konsumenten) nur bedingt an das Drehbuch der Notenbanker gehalten haben und damit das angestrebte Endergebnis teilweise konterkarieren. Zwei Beispiele mit paradoxem Resultat: Die tiefen oder gar negativen Zinsen machen Sparen im Grunde genommen unattraktiver. Das heisst, die Leute sollten nach Lehrbuch weniger sparen und mehr konsumieren. Die Sparquote ist in den vergangenen Jahren aber in den meisten Ländern gestiegen. Selbst in der Schweiz, wo die Sparneigung im internationalen Vergleich ohnehin schon immer überdurchschnittlich hoch war. Dies dürfte zwei Ursachen haben. Zum einen signalisieren die tiefen Zinsen, dass wir uns in einem Krisenmodus befinden. Da wird aus Sicherheitsüberlegungen mehr gespart. Zum anderen muss man bei tiefen Zinsen mehr zur Seite legen, um sein Sparziel zu erreichen, als bei höheren Zinsen. Die Sparquote steigt.

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank.

Thomas Heller, CIO der SZKB, stellt fest, dass die Sparquote in den vergangenen Jahren in den meisten Ländern gestiegen ist – trotz den Bemühungen der Notenbanken Gegenteiliges zu bewirken.

Die expansive, unkonventionelle Geldpolitik der vergangenen Jahre hat nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich die Akteure (z.B. Unternehmen und Konsumenten) nur bedingt an das Drehbuch der Notenbanker gehalten haben und damit das angestrebte Endergebnis teilweise konterkarieren. Zwei Beispiele mit paradoxem Resultat:

Die tiefen oder gar negativen Zinsen machen Sparen im Grunde genommen unattraktiver. Das heisst, die Leute sollten nach Lehrbuch weniger sparen und mehr konsumieren. Die Sparquote ist in den vergangenen Jahren aber in den meisten Ländern gestiegen. Selbst in der Schweiz, wo die Sparneigung im internationalen Vergleich ohnehin schon immer überdurchschnittlich hoch war. Dies dürfte zwei Ursachen haben. Zum einen signalisieren die tiefen Zinsen, dass wir uns in einem Krisenmodus befinden. Da wird aus Sicherheitsüberlegungen mehr gespart. Zum anderen muss man bei tiefen Zinsen mehr zur Seite legen, um sein Sparziel zu erreichen, als bei höheren Zinsen. Die Sparquote steigt.

Das billige Geld sollte die Unternehmen dazu bringen, mehr zu investieren. Das haben sie, wenn vielleicht auch nicht im erwarteten Ausmass, tatsächlich getan. Der billigere Produktionsfaktor "Kapital" (z.B. Maschinen und Fabriken), das aus der erhöhten Produktion resultierende Überschussangebot sowie der verstärkte Wettbewerb wirkten preisdämpfend. Das läuft dem Bestreben der Notenbanken entgegen, die deflationären Kräfte zu bekämpfen und die Wirtschaft zu reflationieren.

Die verschiedenen, sich überlagernden Effekte der Geldpolitik lassen sich nicht klar separieren. Obige Beispiele verdeutlichen jedoch, dass die geldpolitische Wirkungskette keine Einbahnstrasse ist und auch unerwartete Kräfte freisetzen kann, die dem gewünschten Ergebnis entgegenwirken. Diese teilweise paradoxen Effekte sind umso stärker, je länger ein bestimmtes Regime (z.B. Negativzinsen) anhält. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass der Ruf der Notenbanken nach Unterstützung durch die Wirtschafts- und Fiskalpolitik lauter geworden ist.


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