Wednesday , May 15 2024
Home / investrends.ch / Chinas boomender Internetmarkt

Chinas boomender Internetmarkt

Summary:
Samir Mehta, Senior Fund Manager bei J O Hambro. Inzwischen sind mit Tencent, Alibaba und Baidu schon drei der grössten fünf börsengelisteten Internetfirmen chinesisch. Der Schlüssel zum Erfolg sind häufig Gebührenmodelle, die in Europa und USA nur wenig Anklang finden würden, so JO Hambro-Experte Samir Mehta. Wenn man inländisch orientierte Schwellenländeraktien analysiert, sollte man auf die kulturellen Eigenheiten und Unterschiede achten. Als Beispiel: In brasilianischen Supermärkten braucht es breite Gänge, da traditionell die ganze Familie gemeinsam einkaufen geht. Und russische Sparer wechseln ihre Rubel schon bei den ersten Anzeichen wirtschaftlichen Trubels in US-Dollar um; Lohnverhandlungen in Koreas Schwerindustrie beinhalten eigentlich immer Streiks... Beim Internetgeschäft sind solche Unterschiede besonders sichtbar, insbesondere in Asiens Schwellenländern. Das Nutzungsverhalten unterscheidet sich häufig sehr zu dem in den USA und Europa und bietet interessante Möglichkeiten.  Tencent vs. FacebookDrei der weltweit fünf grössten börsengelisteten Internetunternehmen sind chinesisch: Tencent, Alibaba und Baidu. Und der Vergleich zwischen Tencent und seinem globalen Rivalen Facebook zeigt das Ausmass der Möglichkeiten.

Topics:
investrends.ch considers the following as important: , ,

This could be interesting, too:

investrends.ch writes J O Hambro Capital Management mit neuem CEO für UK, Europa und Asien

investrends.ch writes Europäische Aktien: Komplexes Umfeld schreckt Investoren ab

investrends.ch writes Einmal Süss-Sauer von der US-Fed

investrends.ch writes Alles wird zum Service

Samir Mehta, Senior Fund Manager bei J O Hambro.

Inzwischen sind mit Tencent, Alibaba und Baidu schon drei der grössten fünf börsengelisteten Internetfirmen chinesisch. Der Schlüssel zum Erfolg sind häufig Gebührenmodelle, die in Europa und USA nur wenig Anklang finden würden, so JO Hambro-Experte Samir Mehta.

Wenn man inländisch orientierte Schwellenländeraktien analysiert, sollte man auf die kulturellen Eigenheiten und Unterschiede achten. Als Beispiel: In brasilianischen Supermärkten braucht es breite Gänge, da traditionell die ganze Familie gemeinsam einkaufen geht. Und russische Sparer wechseln ihre Rubel schon bei den ersten Anzeichen wirtschaftlichen Trubels in US-Dollar um; Lohnverhandlungen in Koreas Schwerindustrie beinhalten eigentlich immer Streiks...

Beim Internetgeschäft sind solche Unterschiede besonders sichtbar, insbesondere in Asiens Schwellenländern. Das Nutzungsverhalten unterscheidet sich häufig sehr zu dem in den USA und Europa und bietet interessante Möglichkeiten. 

Tencent vs. Facebook
Drei der weltweit fünf grössten börsengelisteten Internetunternehmen sind chinesisch: Tencent, Alibaba und Baidu. Und der Vergleich zwischen Tencent und seinem globalen Rivalen Facebook zeigt das Ausmass der Möglichkeiten. Beides sind grosse Social Networking / Messaging Plattformen, die in verwandte Geschäftsfelder expandieren. Beide versuchen ein komplettes "Ecosystem" um die Kundenbedürfnisse herum zu erstellen und beide wachsen rapide trotz ihrer enormen Grösse. Zugegeben - Tencent wartet noch auf seine Hollywood-Biographie. 

Im ersten Quartal 2016 hatte Facebook 1,65 Milliarden monatliche aktive Nutzer (MAUs) und generierte US$ 5,4 Mrd. Umsatz, wobei US$ 5,2 Mrd. aus Werbeeinahmen stammten. Das operative Ergebnis lag bei eindrucksvollen US$ 2 Mrd. Zum Vergleich: Im gleichen Quartal hatte Tencent 0,9 Mrd. MAUs, und US$ 5,0 Mrd. Umsatz und ein operatives Ergebnis von US$ 2,0 Mrd. Der Hauptunterschied liegt in der Zusammensetzung der Einnahmen. Tencent machte Umsätze in Höhe von US$ 2,6 Mrd. im Segment Online-Games, US$1,2 durch Social Network Gebühren und bisher erst US$ 720 Mio. mit Werbung. Tencent fängt erst damit an, Werbeeinahmen zu steigern und hat somit grosse Wachstumsmöglichkeiten, die Facebook so nicht mehr hat. 

Erfolg mit Mini-Gebühren
Tencents Schlüssel zum Erfolg sind die Gebühren, die Nutzer direkt für Services und Zusatzleistungen bezahlen (zum Beispiel Abonnement-Services, Verkauf von virtuellen Gütern etc.)  - etwas, das Facebook erst noch hinbekommen muss. Virtuelle Gegenstände, zum Beispiel Stickers, werden von europäischen und amerikanischen Nutzern nicht häufig gekauft, sind aber für einige asiatische Internetfirmen eine bedeutende Umsatzquelle. 

Ähnlich sieht es bei den Online-Spielen aus. Amerikanische und europäische Nutzer erwarten, dass Games entweder einmalig gekauft oder von Werbung finanziert werden, was den Einnahmenfluss reduziert. Activision Blizzard, einer der grössten Computerspiel-Konzerne der Welt, konnte im ersten Quartal US$ 1,5 Mrd. Umsatz erwirtschaften. Tencent's Gaming-Sparte allein ist schon weit grösser, weil die Nutzer hier auch bereits sind, für In-Game-Gegenstände, Sticker oder Personalisierungen zu bezahlen. 

Häufig wird davon ausgegangen, dass die erfolgreichsten Internetfirmen amerikanisch wären. Gemäss JO Hambro werden damit die asiatischen Konkurrenten wie zum Beispiel Tencent oder kleinere Nichenplayer wie Com2Us übersehen.


investrends.ch
investrends.ch ist die Informationsquelle Nummer Eins in der Schweiz für professionelle Investoren. investrends.ch liefert Informationen zu Investments, Markttrends und Finanzprodukten, die in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind, sowie news und people-Meldungen aus der Finanzbranche.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *