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Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens 2015: Provisorische Daten: Neuberechnung der Gesamtgesundheitsausgaben 2015

Summary:
Neuchâtel, 27.04.2017 (BFS) - Die gesamten Ausgaben für das Gesundheitswesen in der Schweiz betrugen 2015 gemäss OECD-Standards insgesamt 77,8 Milliarden Franken. Diese Summe ergibt sich nach den provisorischen Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS). Den Daten 2015 liegen zwei wichtige Einflüsse zugrunde: erstens ein Revisionseffekt und zweitens der Effekt des regulären Wachstums. Der Revisionseffekt beläuft sich für 2014 auf 3,3 Milliarden (+4,6%). Das reguläre Wachstum 2014-2015 auf Basis jeweils revidierter Daten beträgt 3,2 Milliarden (+4,3%). Rund ein Drittel der gesamten Gesundheitskosten (35,3%) wurde 2015 durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung getragen. Die Dynamik im Gesundheitswesen der letzten Jahre bezüglich Strukturen und Prozessen erfordert eine Anpassung der Statistik Kosten und der Finanzierung des Gesundheitswesens. Ziel ist dabei vor allem, die besten Datenquellen und -methoden zu verwenden, um die Aussagequalität zu verbessern. Um die internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird dabei wegleitend die OECD-Methodik «System of Health Accounts» (siehe Kasten) genutzt. Diese Methodik wurde für das Jahr 2014 revidiert, weshalb ein Revisionseffekt von 3,3 Milliarden Franken (+4,6% gegenüber der Berechnung nach alter Methodik) resultiert.

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Neuchâtel, 27.04.2017 (BFS) - Die gesamten Ausgaben für das Gesundheitswesen in der Schweiz betrugen 2015 gemäss OECD-Standards insgesamt 77,8 Milliarden Franken. Diese Summe ergibt sich nach den provisorischen Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS). Den Daten 2015 liegen zwei wichtige Einflüsse zugrunde: erstens ein Revisionseffekt und zweitens der Effekt des regulären Wachstums. Der Revisionseffekt beläuft sich für 2014 auf 3,3 Milliarden (+4,6%). Das reguläre Wachstum 2014-2015 auf Basis jeweils revidierter Daten beträgt 3,2 Milliarden (+4,3%). Rund ein Drittel der gesamten Gesundheitskosten (35,3%) wurde 2015 durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung getragen.

Die Dynamik im Gesundheitswesen der letzten Jahre bezüglich Strukturen und Prozessen erfordert eine Anpassung der Statistik Kosten und der Finanzierung des Gesundheitswesens. Ziel ist dabei vor allem, die besten Datenquellen und -methoden zu verwenden, um die Aussagequalität zu verbessern. Um die internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wird dabei wegleitend die OECD-Methodik «System of Health Accounts» (siehe Kasten) genutzt. Diese Methodik wurde für das Jahr 2014 revidiert, weshalb ein Revisionseffekt von 3,3 Milliarden Franken (+4,6% gegenüber der Berechnung nach alter Methodik) resultiert. 70 Prozent des Veränderungsvolumens lassen sich dabei auf nur zwei Kategorien zurückführen: Arztpraxen (+1,4 Milliarden, neue Datenquelle, siehe Faktenblatt) sowie Detailhandel (+0,9 Milliarden, mehr Produkte berücksichtigt, z.B. Verbrauchsprodukte). Bei den anderen ambulanten Leistungserbringern neutralisieren sich dagegen die Revisionseffekte weitgehend: Neue Kategorien wie die Pflege durch Angehörige werden in die Statistik aufgenommen (+1,0 Milliarden), während bei der häuslichen Langzeitpflege aufgrund internationaler Vorgaben die Leistungskomponente «Haushalt und Soziales» nicht mehr im Gesundheitswesen, sondern in Sozialstatistiken berücksichtigt wird (-0,8 Milliarden).

Reguläres Gesundheitsausgabenwachstum leicht über Fünfjahrestrend

Von den regulären Mehrausgaben (4,3%) in Höhe von 3,2 Milliarden Franken entfallen 68,3 Prozent (2,2 Milliarden) auf die Ausgabensteigerung bei Krankenhäusern (+1,0 Milliarden), Arztpraxen (+0,9 Milliarden) und sozialmedizinischen Einrichtungen (+0,3 Milliarden), die gemeinsam 70,9 Prozent der Gesundheitskosten ausmachen. Das Wachstum dieser Leistungserbringer hielt sich leicht über (Arztpraxen) oder unter dem Fünfjahrestrend (Krankenhäuser, sozialmedizinische Einrichtungen). Dagegen stiegen die Ausgaben überdurchschnittlich stark für unterstützende Dienstleister (Labor und Rettung +9,3%) sowie für die anderen ambulanten Leistungserbringer (+9,1%, ohne Arzt- und Zahnarztpraxen), die aber gemeinsam nur 7,9 Prozent der Gesundheitsausgaben ausmachen. Bei den übrigen Leistungserbringern entspricht die Wachstumsrate weitgehend dem Fünfjahrestrend.

In Verbindung mit einem unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 (BIP +0,3%) stieg das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP) von 11,7 auf 12,1 Prozent.

Finanzierung hauptsächlich durch Grundversicherung, private Haushalte und Staat

Wie in den vergangenen Jahren - und vor der Revision - wurden vier Fünftel der 77,8 Milliarden Franken Gesundheitsausgaben durch die Grundversicherung nach KVG (35,3%), Selbstzahlungen der privaten Haushalte (28%) und den Staat getragen (18,2%). Die Finanzierungsanteile der verschiedenen Träger sind dabei seit 2010 nahezu unverändert.

783 Franken pro Monat für das Gesundheitswesen

2015 wurden in der Schweiz monatlich 783 Franken pro Einwohner/in für das Gesundheitswesen ausgegeben, das sind 24 Franken mehr als im Vorjahr. 277 Franken pro Person (+11) konnten mit Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung gedeckt werden, 50 Franken (+1) durch Sozialversicherungen wie AHV, IV und Unfallversicherungen, 32 Franken (+/-0) durch andere Träger der sozialen Sicherheit und bedarfsabhängige Sozialleistungen sowie 51 Franken (+1) mit Zusatzversicherungen. 143 Franken (+3) trug der Staat bei, und 12 Franken (+/-0) wurden durch sonstige private Finanzierung beigesteuert. So mussten die Haushalte, zusätzlich zu den Versicherungsprämien, einen Restbetrag von 219 Franken (+8) direkt bezahlen. Darunter fielen vor allem Leistungen für Pflegeheime, Zahnarztbehandlungen sowie ambulante und stationäre Kostenbeteiligungen an der Krankenversicherung.


Download Medienmitteilung

Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens 2015: Provisorische Daten
(PDF, 4 Seiten, 110 kB)


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