31.01.2023 - Mit insgesamt 322 387 neu immatrikulierten Motorfahrzeugen blieb das Automobiljahr 2022 in der Schweiz punkto Neuzulassungen 7,8% hinter 2021 zurück. Im Vergleich zum letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019 betrug das Minus sogar 21,2%. Dazu beigetragen hat auch der Ukraine-Krieg, der die pandemiebedingten Lieferengpässe noch verschärfte. Bei den Personenwagen konnten die reinen Elektroautos ihren Anteil an den Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr erneut steigern (auf 17,7%). Der Gesamtbestand der Motorfahrzeuge belief sich 2022 auf knapp 6,4 Millionen. Dies geht aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Strassenfahrzeugstatistik hervor. Der Krieg in der Ukraine,
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31.01.2023 - Mit insgesamt 322 387 neu immatrikulierten Motorfahrzeugen blieb das Automobiljahr 2022 in der Schweiz punkto Neuzulassungen 7,8% hinter 2021 zurück. Im Vergleich zum letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019 betrug das Minus sogar 21,2%. Dazu beigetragen hat auch der Ukraine-Krieg, der die pandemiebedingten Lieferengpässe noch verschärfte. Bei den Personenwagen konnten die reinen Elektroautos ihren Anteil an den Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr erneut steigern (auf 17,7%). Der Gesamtbestand der Motorfahrzeuge belief sich 2022 auf knapp 6,4 Millionen. Dies geht aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Strassenfahrzeugstatistik hervor.
Der Krieg in der Ukraine, die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie und die sich eintrübende Konjunktur sorgten im Zusammenspiel dafür, dass 2022 die Gesamtzahl der neu zugelassenen Motorfahrzeuge mit 322 387 um 7,8% unter dem Vorjahreswert blieb. Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Beginn der Covid-19-Pandemie, resultierte gar ein Rückgang von 21,2%. Allerdings ergibt sich je nach Fahrzeugart und Monat zum Teil ein etwas anderes Bild.
Deutlich weniger Personenwagen-Zulassungen von März bis Juli
Die Personenwagen machten 2022 nahezu drei Viertel der Neuzulassungen aus. Insgesamt kamen 229 403 Autos neu auf die Schweizer Strassen: 5,2% weniger als 2021 und sogar 26,6% weniger als 2019. Allerdings fluktuierten die Zahlen beim Vorjahresvergleich je nach Monat stark: Während die Neuzulassungen im Januar und Februar 2022 trotz anhaltender Lieferschwierigkeiten aufgrund des weltweiten Mikrochip-Mangels noch leicht über den 2021er-Werten lagen, kam es ab März zu einem klaren Bruch: Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine verschärften sich die Versorgungsschwierigkeiten der Hersteller noch einmal, unter anderem fehlten nun die vielfach aus ukrainischen Fabriken stammenden «Kabelbäume».
Bis und mit Juli lagen die Neuzulassungszahlen daher deutlich unter den Vorjahreswerten, wobei der grösste Rückgang mit –29% im April verzeichnet wurde. Ende Sommer stabilisierte sich die Versorgungslage wieder ein wenig – und mit ihr auch die Zahl der Neuzulassungen. In den Monaten Oktober und November 2022 wurden im Vergleich zu 2021 sogar Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich registriert.
Elektroautos legen weiter zu – aufladbare Hybride verlieren erstmals Marktanteile
Die Elektroautos konnten ihren Marktanteil 2022 einmal mehr ausbauen: Über das gesamte Jahr betrachtet waren 17,7% der neu zugelassenen Personenwagen rein elektrisch betrieben, 4,4 Prozentpunkte mehr als 2021 (13,2%). Die Analyse nach Monaten zeigt, dass die Elektro-Anteile vor allem in der ersten Jahreshälfte und danach wieder im Dezember höher lagen als im Vorjahr.
Leicht an Marktanteilen verloren haben die aufladbaren Hybridfahrzeuge (Plug-in-Hybride): Ihr Anteil an den Personenwagen-Neuzulassungen lag 2022 bei 7,8%, nachdem er 2021 noch 9,0% betragen hatte. Als Folge davon stieg 2022 der Gesamtanteil der sogenannten «Steckerfahrzeuge», die am Stromnetz aufgeladen werden können, eher moderat, und zwar von 22,2% auf 25,4%. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Steckerfahrzeuge laut Zielsetzung der zweiten Etappe der unter Federführung des Bundes erarbeiteten «Roadmap» zur Förderung der Elektromobilität bereits Ende 2025 die Hälfte aller Neuzulassungen ausmachen sollen.
Das grösste Segment bei den Personenwagen-Neuzulassungen bildeten 2022 nach wie vor Benzin-Autos mit einem Anteil von 37,6% (2021: 41,6%). Auf dem zweiten Platz folgten mit 25,3% die (nicht extern aufladbaren) Normal-Hybride (2021: 22,5%). Der Anteil der Diesel-Autos war 2022 mit 11,6% (2021: 13,5%) erstmals tiefer als jener der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge.
Rückgang bei den Güterfahrzeugen und Motorrädern
Neben den Personenwagen wurden 2022 unter anderem 28 942 Güterfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt. Dies sind klar weniger als 2021, wobei das Minus bei den leichten Fahrzeugen (bis 3,5 Tonnen) mit 14,7% weit ausgeprägter war als bei den schweren Fahrzeugen (mehr als 3,5 Tonnen) mit 2,4%. Grund für den Rückgang war neben angebotsseitigen Versorgungsschwierigkeiten auch eine sinkende Nachfrage, ausgelöst durch die Inflation und die sich verschlechternden Konjunkturaussichten.
Die Zahl der neu zugelassenen Motorräder ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich zurückgegangen, und zwar um 13,6% auf 48 799 Einheiten. Allerdings war 2021 auch ein absolutes Motorrad-Rekordjahr gewesen.
Fahrzeug-Gesamtbestand erreicht nahezu 6,4 Millionen
Insgesamt waren 2022 schweizweit 6 368 579 motorisierte Strassenfahrzeuge immatrikuliert (ohne Motorfahrräder und E-Bikes). Dies sind 0,5% mehr als im Jahr 2021. Allerdings unterliegt hier der Zeitvergleich wegen einer Bereinigung der Fahrzeugregister-Einträge bestimmten Einschränkungen.
Drei Viertel aller zum Verkehr zugelassenen Strassenfahrzeuge sind Personenwagen. Bei diesen schlägt sich die Zunahme der elektrischen Antriebe bei den Neuzulassungen mittlerweile auch im Gesamtbestand nieder: 2022 waren 2,3% der Autos in der Schweiz reine «Stromer», 0,8 Prozent-punkte mehr als 2021 (1,5%). Die mit Abstand grössten Segmente stellten 2022 mit Anteilen von 63,4% und 27,9% aber nach wie vor die Benzin- und die Dieselautos dar (2021: 64,9% bzw. 28,9%).
Personenwagen werden immer älter
Die Schweizer Personenwagenflotte ist 2022 erneut gealtert. Im Schnitt waren die zum Verkehr zugelassenen Autos 10,0 Jahre alt, gegenüber 9,7 Jahren 2021 und 8,7 Jahren 2010. Obschon die sehr alten Fahrzeuge aufgrund ihrer geringen Zahl nur einen bescheidenen Einfluss auf das Durchschnittsalter des gesamten Fahrzeugparks haben, ist es interessant zu sehen, dass 2022 auf den Schweizer Strassen mehr Personenwagen mit Erstzulassungsjahr vor 1980 verkehrten als 2010 (65 766 gegenüber 57 112).
Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.
Download Medienmitteilung
Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen 2022 um fast 8% tiefer als im Vorjahr
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Strassenfahrzeuge im Jahr 2022: Neue Inverkehrsetzungen und Gesamtbestand