Von Ron Paul (Ludwig von Mises Institut Deutschland) – Als Time-Warner seine Pläne bekannt gab, mit einem anderen großen Kommunikationsanbieter zu fusionieren, kamen Befürchtungen auf, das neue Unternehmen würde eine beinahe monopolartige Macht ausüben können. Diese Bedenken ließen Rufe nach einem Staatseingriff aufkommen, um den Zusammenschluss zu verhindern und sowohl die Wettbewerber von Time-Warner als auch die Konsumenten zu schützen. Nein, die Rede ist nicht von Time-Warners kürzlich bekanntgegebenen Plan, AT&T zu übernehmen, sondern dies war die Reaktion auf den Zusammenschluss von Time-Warner mit dem (damaligen) Internetgiganten AOL im Jahr 2000. Dabei wurde jedoch kein unangreifbarer Riese erschaffen, der alle seine Mitbewerber vernichtet. Vielmehr fiel die AOL Time-Warner Fusion in sich zusammen, und zwar in weniger als einem Jahrzehnt. Das Scheitern von AOL Time-Warner zeigt, dass selbst die größten Unternehmen anfällig für Wettbewerb sind, solange nur ein freier Marktzugang existiert. AOL Time-Warner scheiterte, weil Konsumenten sich Wettbewerbern zuwandten, die niedrigere Preise und/oder eine bessere Qualität offerierten.
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Von Ron Paul (Ludwig von Mises Institut Deutschland) – Als Time-Warner seine Pläne bekannt gab, mit einem anderen großen Kommunikationsanbieter zu fusionieren, kamen Befürchtungen auf, das neue Unternehmen würde eine beinahe monopolartige Macht ausüben können. Diese Bedenken ließen Rufe nach einem Staatseingriff aufkommen, um den Zusammenschluss zu verhindern und sowohl die Wettbewerber von Time-Warner als auch die Konsumenten zu schützen.
Nein, die Rede ist nicht von Time-Warners kürzlich bekanntgegebenen Plan, AT&T zu übernehmen, sondern dies war die Reaktion auf den Zusammenschluss von Time-Warner mit dem (damaligen) Internetgiganten AOL im Jahr 2000. Dabei wurde jedoch kein unangreifbarer Riese erschaffen, der alle seine Mitbewerber vernichtet. Vielmehr fiel die AOL Time-Warner Fusion in sich zusammen, und zwar in weniger als einem Jahrzehnt.
Das Scheitern von AOL Time-Warner zeigt, dass selbst die größten Unternehmen anfällig für Wettbewerb sind, solange nur ein freier Marktzugang existiert. AOL Time-Warner scheiterte, weil Konsumenten sich Wettbewerbern zuwandten, die niedrigere Preise und/oder eine bessere Qualität offerierten.
Unternehmenszusammenschlüsse und „feindliche“ Übernahmen können zur wettbewerblichen Effizienz beitragen, indem sie unwirtschaftlich handelnde Unternehmensführungen und Aufsichtsräte absetzen. Manager und Aufsichtsratsmitglieder kooperieren oftmals, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen, anstatt das Maximum an Gewinn für die Investoren zu generieren, indem sie Konsumenten mit preiswerten und qualitativ hochwertigen Produkten versorgen. Von daher führen Gesetze, die eine „feindliche“ Übernahme erschweren, zu einer unwirtschaftlichen Nutzung von Ressourcen und schädigen Investoren, Arbeitnehmer und Konsumenten.
Monopole und Kartelle sind Geschöpfe des Staates, nicht die von Märkten. So ist beispielsweise der Grund darin zu suchen, warum der Mediensektor von ein paar großen Firmen dominiert wird, dass niemand einen Fernseh- oder Radiosender ohne eine bundesstaatliche Zulassung betreiben kann und ohne dass er entsprechende Lizenzgebühren an den Bundesstaat entrichtet. Ähnlich verhält es sich mit Kabelgesellschaften, bei denen jeder Betreiber nicht nur bundesstaatliche Regulierungen erfüllen muss, sondern auch einen „Konzessionsvertrag“ mit der jeweiligen regionalen Regierung abschließen muss. Glücklicherweise hat das Internet den Amerikanern einen breiteren Zugang zu Nachrichten und Ideen ermöglicht, der ihnen von den staatlich lizenzierten Schoßhündchen der „Mainstreammedien“ vorenthalten wurde. Dies ist möglicherweise einer der Gründe, warum so viele Politiker so erpicht darauf sind, das Internet zu regulieren.
Steuern und staatliche Regulierungen sind wirksame Mittel, um den Wettbewerb in einer Branche einzuschränken. Große Unternehmen können sich die Kosten leisten, die staatliche Regulierungen verursachen, ihre kleineren Konkurrenten werden von diesen aber überproportional belastet. Große Firmen können es sich auch erlauben, Lobbyisten anzuheuern, um sicherzustellen, dass neue Gesetze und Regularien ihren Interessen dienen.
Beispiele für solche Regulierungen, von denen große Firmen profitieren, umfassen die Behörde für Lebens- und Arzneimittel (Food and Drug Administration, FDA), die die Entwicklungskosten für neue Medikamente sowohl in die Höhe treibt als auch die Möglichkeiten von Konsumenten einschränkt, sich über natürliche Alternativen zu pharmazeutischen Produkten zu informieren. Ein anderes Beispiel ist die Dodd-Frank Reform [Ein 2010 im Zuge der Finanzkrise erlassenes Gesetzespaket; Anm. d. Ü.], welche die Position großer Finanzinstitutionen gestärkt hat, während es die ihrer schwächeren Mitbewerber geschädigt hat.
Ein Gesetz, das Konsumenten dazu zwingt, Steuern auf im Internet erstandene Einkäufe aus anderen Bundesstaaten zu entrichten, ist ein klassischer Fall davon, wie Unternehmen danach streben, den Staat einzusetzen, um politik-fernen Mitbewerbern zu schaden. Diese Gesetzgebung wird von großen ‚Vor-Ort-Geschäften‘ und Internethändlern vorangetrieben, die nach einem staatlich gewährten Vorteil über ihre kleineren Wettbewerber streben.
Viele gescheiterte Firmenfusionen und Übernahmen lassen sich auf die verzerrten Signale zurückführen, die Firmen und Investoren von der inflationären Geldpolitik der US-amerikanischen Zentralbank erhalten. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist eben jenes Fiasko von AOL Time-Warner, welches eine direkte Folge aus der von der FED initiierten dot.com-Blase war.
In einer freien Marktwirtschaft ermöglichen Unternehmensfusionen den Konsumenten, von neuen Produkten und gesenkten Preisen zu profitieren. Jedes Unternehmen, das hohe Preise verlangt oder ein minderwertiges Produkt anbietet, wird sich bald der Konkurrenz von Unternehmen ausgesetzt sehen, die den Konsumenten niedrigere Preise und/oder höhere Qualität offerieren. Monopole existieren nur, wenn der Staat das Spielfeld zum Vorteil für die gut vernetzten Kapitalisten innerhalb einer Vetternwirtschaft manipuliert. Von daher sollten diejenigen, die Bedenken ob der exzessiven Macht der Konzerne haben, sich den Verfechtern der freien Marktwirtschaft anschließen, in ihrer Ablehnung von Regulierungen, Steuern und Subventionen, die nur politik-nahen Unternehmen zugutekommen. Der wichtigste Schritt hierfür ist, die von der Zentralbank initiierten Konjunktur- und Krisenzyklen in Gestalt von Booms und Busts zu beenden.
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Auf Deutsch erschien der Artikel zuerst auf der Webseite des Ludwig von Mises Institut Deutschland.
Aus dem Englischen übersetzt von Arno Stöcker. Der Originalbeitrag mit dem Titel Blame Government, Not Markets for Monopoly ist am 31.10.2016 auf der website des Ron Paul Institute erschienen.