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Helikoptergeld als Folge des Coronavirus

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Das Coronavirus bedroht die Wirtschaft. Deshalb werden Massnahmen diskutiert, die jüngst noch für extrem gehalten wurden. Geldschübe helfen der Wirtschaft nicht: Alltag in Zeiten des Coronavirus in Hongkong. Foto: Kin Cheung (Keystone) Die Sorgen um die Folgen des Coronavirus für die Weltkonjunktur nehmen mit jedem Tag weiter zu. Und nicht nur für die Heilung der Krankheit sind die vorhandenen Medikamente ungenügend, auch im ökonomischen Bereich fehlt es an wirksamen Gegenmitteln. Die klassische Medizin gegen Konjunktureinbrüche wäre eine ausgeweitete Geldversorgung durch die Notenbanken. Doch zum einen bedroht das Virus die Wirtschaft vor allem von der Angebotsseite her, wie das Ökonomen nennen. Das heisst, wenn Unternehmen und Beschäftigte wegen des Virus weniger

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Das Coronavirus bedroht die Wirtschaft. Deshalb werden Massnahmen diskutiert, die jüngst noch für extrem gehalten wurden.

Helikoptergeld als Folge des Coronavirus

Geldschübe helfen der Wirtschaft nicht: Alltag in Zeiten des Coronavirus in Hongkong. Foto: Kin Cheung (Keystone)

Die Sorgen um die Folgen des Coronavirus für die Weltkonjunktur nehmen mit jedem Tag weiter zu. Und nicht nur für die Heilung der Krankheit sind die vorhandenen Medikamente ungenügend, auch im ökonomischen Bereich fehlt es an wirksamen Gegenmitteln.

Die klassische Medizin gegen Konjunktureinbrüche wäre eine ausgeweitete Geldversorgung durch die Notenbanken. Doch zum einen bedroht das Virus die Wirtschaft vor allem von der Angebotsseite her, wie das Ökonomen nennen. Das heisst, wenn Unternehmen und Beschäftigte wegen des Virus weniger produzieren, helfen tiefere Zinsen und Geldschübe nichts.

Zum anderen sind die Möglichkeiten der Notenbanken auch für eine Stimulierung der Nachfrage beschränkt. Denn die Zinsen befinden sich auf Tiefstständen – in Europa und der Schweiz sogar im negativen Bereich. In den USA werden entgegen der bisher kommunizierten Politik des Fed jetzt im laufenden Jahr bis zu drei Zinssenkungen erwartet.

Hongkong hat das Helikoptergeld bereits eingeführt

Ins Zentrum rücken daher bereits Massnahmen, die jüngst noch für extrem gehalten wurden: Ein Beispiel ist das «Helikoptergeld». Damit ist gemeint, dass eine Notenbank über die Regierung direkt Geld an die Bevölkerung verteilt (wie wenn sie dieses aus dem Helikopter abwerfen würde), um so die Nachfrage zu stimulieren oder die Lage von Unternehmen zu stabilisieren.

Das ist keine theoretische Möglichkeit mehr: Hongkong hat das Helikoptergeld bereits eingeführt. Weil die Wirtschaft durch das Virus und bereits wegen der politischen Unruhen hart gebeutelt wurde, erhält dort neu jeder mindestens 18-jährige permanente Bewohner 10’000 Hongkong-Dollar (rund 1’240 Franken) von der Regierung. Das hat der Finanzminister des zu China gehörenden Stadtstaates letzte Woche beschlossen. Dazu kommen Steuervergünstigungen und Garantien für Schulden von Unternehmen.

Ein ähnliches Vorgehen, aber mit geringeren Summen haben auch die Stadtstaaten Macao und Singapur gewählt. Hongkong bezahlt seine Massnahme allerdings nicht durch neu geschaffenes Geld, sondern aus seinen Reserven von rund 1,1 Billionen Hongkong-Dollar (136 Milliarden Franken). Eine eigentliche Notenbank hat die Stadt nicht.

Verschlimmert sich die Lage der Weltwirtschaft mit der Ausbreitung des Virus dramatisch weiter, dürften auch andere Länder auf Massnahmen zurückgreifen, die bisher...

Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

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