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Nationalbank unter Interventionsdruck

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Der Schweizer Franken wurde zuletzt deutlich stärker gegenüber dem Euro. (Bild: Pixeljoy/Shutterstock.com) Die Zinssenkunkung der US-Notenbank Fed und die von der EZB angekündigten Massnahmen zur Lockerung der Geldpolitik sowie die jüngsten Ereignisse im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben den Druck auf den Franken erhöht. Die Schweizer Währung wurde zuletzt deutlich stärker. In der letzten Woche sank der Euro erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 1.09. Am Dienstagmorgen stand der Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) bei 1.0872. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte ihre Interventionen am Währungsmarkt fortgesetzt haben, konnte in den letzten Tagen einen Rückgang von EUR/CHF auf 1.08 jedoch nicht verhindern, stellen die UBS-Ökonomen fest. Je

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Nationalbank unter InterventionsdruckDer Schweizer Franken wurde zuletzt deutlich stärker gegenüber dem Euro. (Bild: Pixeljoy/Shutterstock.com)

Die Zinssenkunkung der US-Notenbank Fed und die von der EZB angekündigten Massnahmen zur Lockerung der Geldpolitik sowie die jüngsten Ereignisse im Handelskonflikt zwischen den USA und China haben den Druck auf den Franken erhöht. Die Schweizer Währung wurde zuletzt deutlich stärker. In der letzten Woche sank der Euro erstmals seit zwei Jahren unter die Marke von 1.09. Am Dienstagmorgen stand der Euro-Franken-Kurs (EUR/CHF) bei 1.0872. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte ihre Interventionen am Währungsmarkt fortgesetzt haben, konnte in den letzten Tagen einen Rückgang von EUR/CHF auf 1.08 jedoch nicht verhindern, stellen die UBS-Ökonomen fest. Je mehr die globale Geldpolitik gelockert werde und je mehr sich die Handelsspannungen verschärfen, desto stärker werde der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken.

Interventionsvolumen erhöht

Letzte Woche deuteten die Sichtguthaben bei der SNB jedenfalls auf Devisenmarktinterventionen der SNB hin, um den Franken zu schwächen. Bei Devisenmarktinterventionen kauft die Zentralbank Fremdwährungen und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut. Wie die SNB am Montag mitteilte, lagen die Einlagen von Bund und Banken, die als Indiz für solche Interventionen gelten, am 9. August bei 585,5 Milliarden Franken. Das ist ein Anstieg von rund 2,8 Milliarden gegenüber der Vorwoche und laut der Nachrichtenagentur AWP, die sich auf einen Kommentar der VP Bank beruft, so viel wie seit zwei Jahren nicht mehr. Daraus lasse sich ableiten, dass die Notenbank das Interventionsvolumen erhöht habe. Schon in den beiden Vorwochen waren die Sichtguthaben um 1,5 und 1,7 Milliarden angestiegen, nachdem es zuvor über längere Zeit keine grösseren Veränderungen mehr gegeben hatte. Die Entwicklung über einen Zeitraum von vier Wochen zeige, dass das Volumen sukzessive nach oben gefahren worden und die Schmerzgrenze der SNB bei den aktuellen Wechselkursnotierungen erreicht worden sei, so die VP Bank.

Unsicherheiten stützen die Franken-Nachfrage

Wie die UBS-Ökonomen feststellen, haben die Unsicherheiten im Hinblick auf den Welthandel und die geldpolitischen Kurswechsel der Fed und der EZB Anleger zur Auflösung ihrer Carry-Trades mit dem Schweizer Franken auf der einen und dem US-Dollar und dem Euro auf der anderen Seite bewegt. Angesichts der jüngsten Eskalation im Zollstreit zwischen den USA und China halten die Experten es für wenig wahrscheinlich, dass sich der Abwärtstrend beim Euro-Franken-Kurs in den nächsten Monaten umkehrt. Sie senken daher ihre Prognose auf 1.07 in drei und 1.09 in sechs Monaten.

Weil es wirtschaftlich der Schweiz bei rückläufiger Arbeitslosigkeit und moderater Inflation relativ gut geht, könnte die SNB in Betracht ziehen, eine stärkere Aufwertung des Frankens zuzulassen, um weniger gegensteuern zu müssen, beispielsweise durch noch negativere Zinssätze oder umfangreichere Interventionen am Währungsmarkt. “Niveaus unter 1.05 könnten für die Schweizer Wirtschaft allerdings problematisch werden, speziell dann, wenn sich gleichzeitig die globalen Bedingungen weiter verschlechtern”, so die UBS-Experten.

Die UBS rechnet in ihrem Basisszenario jedoch eher mit einer Stabilisierung der Weltwirtschaft und besonders mit der europäischen. Über zwölf Monate dürfte daher weiterhin ein Anstieg des Euro auf 1.10 wahrscheinlicher sein. Das langfristige Aufwärtspotenzial erscheine jedoch zunehmend begrenzter. Nach oben dürfte es schwierig sein, die Marke von 1.12 zu durchbrechen, solange die globalen wirtschaftlichen
Unsicherheiten weiterhin hoch sind.


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