Saturday , April 27 2024
Home / Never mind the markets / Konjunkturforschung in Zeiten des Coronavirus

Konjunkturforschung in Zeiten des Coronavirus

Summary:
Die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 sind schwer abzuschätzen – weil den Forschern verlässliche Daten fehlen. Die Kurse an den Börsen stürzen ab. Doch auch gerade kleinere Betriebe sind betroffen vom Coronavirus. Foto: Richard Drew (AP, Keystone) Wie schwer sind die wirtschaftlichen Schäden von Covid-19? In Zeiten wie diesen läge es an den Konjunkturforschern, der Öffentlichkeit mit verlässlichen Prognosen Gewissheit zu geben, um sich darauf einzustellen und reagieren zu können. Genau das ist jedoch nicht möglich. Prognosen benötigen Daten als Grundlage, aber diese fehlen. Das eindrücklichste Beispiel liefert die OECD. Sie hat am Montag die Veröffentlichung der monatlichen Frühindikatoren («Composite Leading Indicators», CLI) ausgesetzt. Zwar brauche es gerade

Topics:
Andreas Neinhaus considers the following as important: , , ,

This could be interesting, too:

investrends.ch writes Eigentumswohnungen blieben auch 2023 gefragt

investrends.ch writes Deutschland: Erzeugerpreise fallen langsamer

investrends.ch writes Baugenehmigungen in Deutschland brechen erneut ein

investrends.ch writes Schweizer Exporte sinken auch im März

Die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 sind schwer abzuschätzen – weil den Forschern verlässliche Daten fehlen.

Konjunkturforschung in Zeiten des Coronavirus

Die Kurse an den Börsen stürzen ab. Doch auch gerade kleinere Betriebe sind betroffen vom Coronavirus. Foto: Richard Drew (AP, Keystone)

Wie schwer sind die wirtschaftlichen Schäden von Covid-19? In Zeiten wie diesen läge es an den Konjunkturforschern, der Öffentlichkeit mit verlässlichen Prognosen Gewissheit zu geben, um sich darauf einzustellen und reagieren zu können.

Genau das ist jedoch nicht möglich. Prognosen benötigen Daten als Grundlage, aber diese fehlen. Das eindrücklichste Beispiel liefert die OECD. Sie hat am Montag die Veröffentlichung der monatlichen Frühindikatoren («Composite Leading Indicators», CLI) ausgesetzt. Zwar brauche es gerade jetzt dringend die vorauslaufenden Indikatoren, um zu verstehen, wie sehr die Volkswirtschaften von der Gesundheitskrise getroffen seien, geben die Forscher der renommierten Organisation zu. Aber die zur Verfügung stehenden Daten reichten noch nicht aus, um die wirtschaftlichen Effekte zu erfassen: «At this time, CLI sub-components for many countries are not yet able to capture the effects of the more widespread Covid-19 outbreak.»

V, U oder L?

Tatsächlich hat sich die Halbwertzeit von Vorhersagen deutlich verkürzt, seit das hochansteckende Virus aus China vor vier Wochen seinen Weg nach Europa gefunden hat. Anfangs war von einem V-förmigen Verlauf des Konjunkturzyklus die Rede: Ein heftiger Einbruch, der aber schon bald – etwa nach einem Quartal – ausgeglichen würde.

Inzwischen ist häufiger von einem U die Rede, soll heissen: Die Talsohle wird länger anhalten, mindestens zwei Quartale. Die schlimmste Variante wäre ein L: ein wirtschaftlicher Einbruch, auf den eine Stagnation folgt.

Die OECD arbeitet mit zwei Szenarien. In der Hauptvariante setzt sie auf eine V-Entwicklung. Die Weltwirtschaft wird dieses Jahr nur 2,4 Prozent wachsen, statt 2,9 Prozent wie vor dem Coronavirus prognostiziert. 2021 zieht dann das Wirtschaftswachstum wieder deutlich an.

Konjunkturforschung in Zeiten des Coronavirus

Quelle: OECD

Daneben...

Andreas Neinhaus
Andreas Neinhaus (Jg. 1963) ist seit 1997 als Redaktor bei «Finanz und Wirtschaft» tätig und schreibt über geld- und währungspolitische sowie konjunkturelle Fragen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *