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Die liberale Marktwirtschaft hat ein Problem

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Ungleichheit und Digitalisierung bedrohen das Fundament unserer Gesellschaft. Das haben auch die Chefs grosser US-Konzerne gemerkt. Die Generation seiner Eltern hatte es mal besser: Tieflohnarbeiter in einem Amazon-Warenlager in den USA. Foto: Bartek Sadowski (Getty Images) Moderne demokratische, politisch und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaften, wie wir sie in den hochentwickelten Ländern kennen, gibt es erst seit einer sehr kurzen Zeit. Wir tendieren dazu, sie für gesichert zu halten und zu glauben, dass die Geschichte ohnehin zu immer höheren Formen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung führt. Diese Ansicht ist falsch. Unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist gefährdet, wenn die Grundlage für den Erfolg vergessen geht. Leider liegt

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Ungleichheit und Digitalisierung bedrohen das Fundament unserer Gesellschaft. Das haben auch die Chefs grosser US-Konzerne gemerkt.

Die liberale Marktwirtschaft hat ein Problem

Die Generation seiner Eltern hatte es mal besser: Tieflohnarbeiter in einem Amazon-Warenlager in den USA. Foto: Bartek Sadowski (Getty Images)

Moderne demokratische, politisch und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaften, wie wir sie in den hochentwickelten Ländern kennen, gibt es erst seit einer sehr kurzen Zeit. Wir tendieren dazu, sie für gesichert zu halten und zu glauben, dass die Geschichte ohnehin zu immer höheren Formen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung führt. Diese Ansicht ist falsch. Unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist gefährdet, wenn die Grundlage für den Erfolg vergessen geht. Leider liegt aktuell darin die grössere Bedrohung als in einem wirtschaftlichen Abschwung oder im Handelskrieg.

Dazu schrieb kurz vor dem Zweiten Weltkrieg der berühmte Ökonom John Maynard Keynes über seinen frühen Idealismus: «Wir wussten nicht, dass die Zivilisation eine dünne und prekäre Kruste ist, die sich kraft der Persönlichkeit und des Willens sehr weniger Einzelner gebildet...

Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

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