Bild: Pixabay 2019 werden uns die drei Bekannten – Geopolitik, Geldpolitik und globale Konjunktur – wiederbegegnen, ist Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors überzeugt. Schon die ersten Handelstage hätten uns daran erinnert. "Klarer Treiber für Unsicherheiten bleibt die Geopolitik. Der Brexit wird konkret, Italiens Haushalt bereitet weiter Sorgen, der Handelskonflikt geht in seine nächste Runde. Kursschwankungen an den Aktienmärkten sollten nicht ausbleiben", sagt Hans-Jörg Naumer , Global Head of Global Capital Markets & Thematic Research. Konjunkturell bewegten wir uns in einer späten Phase des Konjunkturzyklus bei tendenziell steigenden Kerninflationsraten. Neben konjunkturellen Schwächeanzeichen
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2019 werden uns die drei Bekannten – Geopolitik, Geldpolitik und globale Konjunktur – wiederbegegnen, ist Hans-Jörg Naumer von Allianz Global Investors überzeugt. Schon die ersten Handelstage hätten uns daran erinnert.
"Klarer Treiber für Unsicherheiten bleibt die Geopolitik. Der Brexit wird konkret, Italiens Haushalt bereitet weiter Sorgen, der Handelskonflikt geht in seine nächste Runde. Kursschwankungen an den Aktienmärkten sollten nicht ausbleiben", sagt Hans-Jörg Naumer , Global Head of Global Capital Markets & Thematic Research.
Konjunkturell bewegten wir uns in einer späten Phase des Konjunkturzyklus bei tendenziell steigenden Kerninflationsraten. Neben konjunkturellen Schwächeanzeichen seien auch regionale Divergenzen sichtbar. Die US- Wirtschaft sieht Naumer weiterhin als globalen Konjunkturmotor mit Vollbeschäftigung und steigendem Lohndruck, während der Wachstumspfad Japans insgesamt flach verlaufe und in der Eurozone der Aufschwung nachlasse.
In der Geldpolitik werde die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinstreppe voraussichtlich weiter nach oben schreiten, allerdings vermutlich mehr als dies die Geldmärkte erwarteten. Diese preisten für das neue Jahr mittlerweile so gut wie keine Zinsanhebung mehr ein. "Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist eine erste Zinsanhebung zu erwarten, ja zu erhoffen. Sie wäre ein gutes Zeichen dafür, dass die Euro-Zentralbank sich wohl genug fühlt, um den Weg heraus aus dem Krisenmodus weiter zu beschreiten", denkt Naumer. Die Bank of Japan (BoJ) dagegen dürfte die Füsse still halten.
Es sehe also nach einer weiteren Phase mit unruhiger Börsenlage aus, so der Global Head of Global Capital Markets & Thematic Research. "Aktives Management bleibt unverändert gefragt. Gut nur, dass sich die Bewertungen an den Aktienmärkten durch die Kursverluste verbessert haben", sagt er.
Übrigens, so Naumer, sei es eher die Ausnahme als die Regel, dass sich das Zittern an den Börsen nicht lohne (wie im Jahr 2018). Er fügt Beispiele an: Seit 1826 wies der US-amerikanische Markt, gemessen am S&P 500, 137 Jahre mit positiver und 58 Jahre mit negativer Performance aus. Und beim DAX gab es in der historischen Rückrechnung bis zum Jahr 1955 für den deutschen Aktienmarkt in 44 von 64 Jahren eine positive Rendite. Natürlich sei die Performance der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft. Aber die Historie zeige, was auch die Lehrbücher lehren: Ohne Mut zum Risiko keine Risikoprämie, also keine Mehrrendite gegenüber der risikolosen Anlageform.
Taktische Allokation von Aktien und Anleihen
Im Hinblick auf die taktische Allokation von Aktien und Anleihen sollte – während seitens der Geopolitik mit Unsicherheiten zu rechnen ist – die Konjunktur weiter stützend wirken, jedoch mit nachlassender Kraft. Weiter erwartet Naumer, dass die Geldpolitik von Fed und EZB ihren Weg zurück zur Normalisierung fortsetzen sollte, wenn auch unterschiedlich schnell.
Obwohl die immer noch niedrigen Leitzinsen generell unterstützend für Aktien seien, schütze allerdings die immer noch üppige Liquidität nicht vor Rückschlägen als Antwort auf hohe Inflationsraten, plötzliche Zinserhöhungen, hohe Bewertungen, Finanzkrisen oder globale Wachstumssorgen. Daran erinnere uns die Vergangenheit. Bis die US-Geldpolitik als neutral bezeichnet werden könne, sollten noch ca. 2 bis 3 Fed-Zinsschritte à 25 Basispunkte erfolgen. "Die Bewertungen auf der Aktienseite haben sich durch die Kursrückgänge der letzten Wochen merklich verbessert. Insgesamt liegt es nahe, mit einer defensiven Positionierung ins neue Jahr 2019 zu starten und Aktien unterzugewichten", schliesst Naumer seinen Ausblick.