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Ökonomische Unvernunft

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Thomas Heller, Chief Investment Officer und Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank. In viele Tweets verpackte Drohungen, allenfalls einige kleinere konkrete Massnahmen, aber letztlich keine Eskalation. Der von Donald Trump angezettelte Handelskonflikt sei allerdings bereits viel weiter eskaliert, als zu erwarten war – Thomas Heller, CIO bei der SZKB, gibt seine Einschätzung zur Lage. Der Chief Investment Officer und Leiter Research der Schwyzer Kantonalbank, Thomas Heller zeichnet keine gutes Zukunftsbild und befürchtet politische Gewinner auf Kosten der Wirtschaft. Die momentane politische Situation, speziell der von Trump angezettelte Handelskrieg, ist gemäss Heller reine ökonomische Unvernunft.

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Ökonomische Unvernunft

Thomas Heller, Chief Investment Officer und Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank.

In viele Tweets verpackte Drohungen, allenfalls einige kleinere konkrete Massnahmen, aber letztlich keine Eskalation. Der von Donald Trump angezettelte Handelskonflikt sei allerdings bereits viel weiter eskaliert, als zu erwarten war – Thomas Heller, CIO bei der SZKB, gibt seine Einschätzung zur Lage.

Der Chief Investment Officer und Leiter Research der Schwyzer Kantonalbank, Thomas Heller zeichnet keine gutes Zukunftsbild und befürchtet politische Gewinner auf Kosten der Wirtschaft. Die momentane politische Situation, speziell der von Trump angezettelte Handelskrieg, ist gemäss Heller reine ökonomische Unvernunft. 

Hausgemachte Probleme
In einer offenen Volkswirtschaft gilt, dass die Differenz zwischen den einheimischen Ersparnissen (S) und den Investitionen (I) dem Aussenbeitrag, d.h. den Exporten minus den Importen (X-M), entspricht: S - I = X - M. Ein negativer Aussenbeitrag (X<M) wie in den USA entsteht nur, wenn die Investitionen die Ersparnisse übersteigen (S<I). Das heisst, die Amerikaner sparen zu wenig und geben zu viel aus. Sofern sie nicht beginnen, mehr zu sparen und/oder weniger zu investieren, erfolgt der Ausgleich über den Aussenbeitrag. Sie sind folglich auf die Importe angewiesen. Das Defizit ist das Resultat des Spar- und Investitionsverhaltens der amerikanischen Haushalte und Unternehmen und somit primär hausgemacht, urteilt Heller.

Das trügerische Minus
Für die Berechnung des Bruttoinlandprodukts (BIP) lautet die Gleichung: Privater Konsum (C) + Staatsausgaben (G) + Investitionen (I) + Aussenbeitrag (X-M). BIP = C + G + I + X - M. Heller nimmt an, dass es das Minus vor den Importen ist, das Trump irritiert. Da diese von der inländischen Produktion abgezogen werden, sind sie aus seiner Sicht schlecht, überlegt sich Heller. Allerdings greife dieses Urteil viel zu kurz. Denn die Importe fliessen in den Konsum und in die Investitionen, was das BIP steigert. 

Keine rosigen Zukunftsaussichten
Dieser ökonomische Exkurs zeigt sich für die laufende Debatte allerdings als kaum relevant. Es geht ums Gewinnen, so Heller. Eine Entspannung bis zu den Kongresswahlen sei nicht zu erwarten. Heller rechnet damit, dass im negativen Fall der Konflikt danach weiter eskaliert. Behalten die Republikaner beide Kammern, ist Trumps Position ohnehin gestärkt. Aber auch im wahrscheinlicheren Fall eines geteilten Kongresses verfügt der Präsident über viele Freiheiten.

Gelingt es der Wirtschaft nicht, genügend Druck auszuüben, ist eine Verschärfung nicht auszuschliessen, befürchtet Heller. China und die EU werden nicht klein beigeben, sondern dagegenhalten. Dabei wird es nach Hellers Meinung höchstens politische Sieger und wirtschaftlich vor allem Verlierer geben. Auch die Finanzmärkte, die sich bislang als erstaunlich resistent erwiesen haben, würden das auf Dauer nicht goutieren, zeigt sich Heller überzeugt. Aber er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Im positiven Fall obsiegt die ökonomische Vernunft letztlich doch noch."


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