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Bei Währungen stimmt häufig das Timing nicht

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Bild: Christopher Gannatti, Head of Research Europe bei WisdomTree Christopher Gannatti, Head of Research Europe bei WisdomTree, glaubt an eine Erholung des US-Dollars und erklärt wie sich dies auf den US-Aktienmarkt sowie nichtamerikanische Exporteure auswirken würde. Währungen bewegen sich selten lange in eine Richtung – vor allem nicht in der Welt von heute, wo die Phase eines schwachen Dollars bereits zwei Jahre anhält. Man sollte also die Augen nach allem offen halten, was eine Änderung dieses Trends signalisieren könnte. Denn die ideale Strategie bei einem schwachen US-Dollar sei nicht dieselbe wie die bei einem starken US-Dollar, so Christopher Gannatti. Wie im untenstehenden Chart ersichtlich, verlor der

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Bild: Christopher Gannatti, Head of Research Europe bei WisdomTree

Christopher Gannatti, Head of Research Europe bei WisdomTree, glaubt an eine Erholung des US-Dollars und erklärt wie sich dies auf den US-Aktienmarkt sowie nichtamerikanische Exporteure auswirken würde.

Währungen bewegen sich selten lange in eine Richtung – vor allem nicht in der Welt von heute, wo die Phase eines schwachen Dollars bereits zwei Jahre anhält. Man sollte also die Augen nach allem offen halten, was eine Änderung dieses Trends signalisieren könnte. Denn die ideale Strategie bei einem schwachen US-Dollar sei nicht dieselbe wie die bei einem starken US-Dollar, so Christopher Gannatti. Wie im untenstehenden Chart ersichtlich, verlor der Bloomberg Dollar Index im Laufe des letzten Jahres, vom 2. Mai 2017 bis 1. Mai 2018, rund 5,1 % an Wert. Doch vom 16. April 2018 bis zum 1. Mai 2018 erholte er sich um 3,23 % – die steilste Dollar-Erholung, die Investoren im vergangenen Jahr erlebt haben. 

Häufig stellen Marktprognostiker einen Zusammenhang zwischen einem starken US-Dollar und steigenden Zinsen in den USA und stabilen bzw. sinkenden Zinsen im Ausland her. Allgemein wurden im Laufe des Jahres 2017 zwei bis drei Zinserhöhungen der Fed erwartet. Obwohl das alles Sinn mache, meint Gannatti, entwickelten sich die Märkte 2017 nicht ganz in diese Richtung.

Die Zinsen halten sich in Industrienationen im Verhältnis zu den historischen Zinsen auf einem aussergewöhnlich niedrigen Niveau und einige Zentralbanken – etwa die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan – bleiben in ihren jeweiligen Regionen bei ihrer Politik der Negativzinsen. Die US-Notenbank ist die einzige Zentralbank, die eine "Normalisierung der Geldpolitik" voran gebracht hat, über die auch vielfach berichtet wurde.

"Kapitalströme fliessen in Richtung von Märkten mit höheren Zinsen, weshalb Zinsdifferenzen durchaus die Währungsrenditen beeinflussen, sie sind jedoch nicht der einzige Einflussfaktor. Auch andere Faktoren wie Kapitalströme, die eine eigene Preisdynamik entwickeln, die Kaufkraftparität und die Wahrnehmung geopolitischer Entwicklungen können eine Rolle spielen", meint Gannatti. Seit Ende 2015 ist es auf breiter Basis recht selten zu einem Erstarken des Dollars gegenüber allen G10-Währungen gekommen – doch genau das konnte man in den vergangenen Wochen beobachten (siehe Grafik oben). Die 10-jährige US-Treasuries haben zum ersten Mal in rund vier Jahren die Marke von 3% durchbrochen. Dass dies mit einer Veränderung beim US-Dollar einherging, sei kein Zufall, sagt Gannatti. Er fände es interessant zu sehen wie der Dollar reagieren würde, wenn der Zins für die 10-jährige US-Treasuries die Marke von 3,05% übersteigt.

Auswirkungen auf Aktien
In der Phase eines schwachen Dollars konnte man feststellen, wie stark die Aktien von US-Large-Caps abgeschnitten haben. Wichtig sei, dass ein Trend hin zu einem stärkeren US-Dollar bezüglich der Gewinne bei US-Large-Cap-Aktien – vor allem Multinationals – für Gegenwind sorgen würde.

Nichtamerikanische Exporteure, die in den US-Markt verkaufen, werden in Zeiten eines starken Dollars höchst interessant, ist Gannatti überzeugt. "Exportorientierte Unternehmen im Euro-Raum, in Deutschland und Japan verzeichnen durchaus in unterschiedlichem Ausmass Gewinnsteigerungen, wenn ihre Währung gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert", kommentiert er.

 


Es wurde bereits viel diskutiert, wie ein Umfeld steigender Zinsen in den USA für Gegenwind bei den hohen Bewertungskennzahlen sorgen könnte, an die sich Investoren in US-Aktien gewöhnt haben. Gannatti merkt an, dass die Kennzahlen nicht weltweit auf einem Rekordhoch seien, und wenn der US-Dollar seinen Trend ändere, könnten ausländische Märkte dadurch sogar noch attraktiver werden – solange ihre Währungsrisiken abgesichert würden. Er glaube fest daran, dass eine Absicherung Währungsschwankungen auffangen kann und sie strategisch in Portfolio-Allokationen eingebunden werden sollte. "Die aktuelle Stabilität des Dollars – und unsere positiven Erwartungen auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung in den nächsten 12 Monaten – sollte mehr Zeit verschaffen, um die nötigen Portfolio-Anpassungen so bald wie möglich durchzuführen."


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