ENERGIEKRISE/STROMMANGEL: Angesichts des zu erwartenden Strommangels ab Herbst geht der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse in die Offensive. Laut der "NZZ am Sonntag" entwickeln mehrere Verbände derzeit gemeinsam eine Energiebörse für Grossverbraucher. Kommt es zu einer Krise, können Firmen Energie über eine Internet-Plattform austauschen. Wer nicht benötigte Kontingente für den Bezug von Strom oder Gas hat, kann sie an ein anderes Unternehmen weiterverkaufen. Bereits ab Mitte September soll der Handel starten. Die Plattform läuft unter der Adresse mangellage.ch. Sie solle dafür sorgen, dass die volkswirtschaftlichen Schäden der Mangellage gering gehalten werden. Allein in der Schweizer Industrie könnten mehrere Hundert Grossverbraucher von der Energiebörse profitieren. (NZZaS p. 25)
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ENERGIEKRISE/STROMMANGEL: Angesichts des zu erwartenden Strommangels ab Herbst geht der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse in die Offensive. Laut der "NZZ am Sonntag" entwickeln mehrere Verbände derzeit gemeinsam eine Energiebörse für Grossverbraucher. Kommt es zu einer Krise, können Firmen Energie über eine Internet-Plattform austauschen. Wer nicht benötigte Kontingente für den Bezug von Strom oder Gas hat, kann sie an ein anderes Unternehmen weiterverkaufen. Bereits ab Mitte September soll der Handel starten. Die Plattform läuft unter der Adresse mangellage.ch. Sie solle dafür sorgen, dass die volkswirtschaftlichen Schäden der Mangellage gering gehalten werden. Allein in der Schweizer Industrie könnten mehrere Hundert Grossverbraucher von der Energiebörse profitieren. (NZZaS p. 25)
Darüber hinaus verlangen die Economiesuisse und grüne Politiker, dass Bundesrat Guy Parmelin bereits im Herbst einschneidende Sparmassnahmen ergreift, um einen Mangel an Strom und Gas im Spätwinter zu verhindern. Der grüne Nationalrat Bastien Girod fordert laut "SonntagsZeitung", dass Schaufenster- und Gebäude-Beleuchtungen sowie Leuchtreklamen und Rolltreppen abgeschaltet werden. Girod und die Wirtschaft wollen ferner, dass die Strassenbeleuchtungen zu später Stunde ausgeschaltet werden. Economiesuisse will gar, das die Privathaushalte präventiv ihre Heizungen herunter drehen. Der Bundesrat müsse jetzt handeln. Er dürfe nicht warten, bis es tatsächlich zu wenig Strom und Gas gebe. (SoZ p. 5)
Ins gleiche Horn stösst SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann. Die Mangellage stehe kurz bevor, sagte er im Interview mit dem "SonntagsBlick". Jetzt müsse der Bundesrat planen und organisieren. Laut Gesetz liege die Federführung bei Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Noch habe Parmelin nichts geliefert. Damit riskiere er gesellschaftliche und wirtschaftliche Schäden, die zu verhindern wären. Bis spätestens Ende August müsse der Wirtschaftsminister in einer Verordnung konkrete Massnahmen definieren. Auch die Wirtschaft brauche klare Vorgaben. Unternehmen, die temporär den Strom abschalteten, müssten im Gegenzug vom Bund entschädigt werden. Das schaffe Sicherheit. Die Firmen wüssten so, was auf sie zukomme. (SoBli, siehe auch separate Meldungen dazu)
KAUFKRAFT: Die Kaufkraft der Renten sinkt vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Inflation. Das zeigen Berechnungen des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB). Bis 2024 könnte ein durchschnittliches Rentnerpaar 450 bis 500 Franken oder 8 Prozent seines Einkommens an Kaufkraft verlieren. Basis für die Prognose bildet die Entwicklung der Inflation und die Erhöhung der Krankenkassenprämien um 7,5 Prozent im kommenden Herbst. Das Ergebnis sei erschreckend, sagte der SGB-Chefökonom, Daniel Lampart, gegenüber dem "SonntagsBlick". Der SGB fordert, dass die AHV-Renten und die Renten aus der zweiten Säule automatisch an die Teuerung angepasst werden. Ferner wollen die Gewerkschaften per Initiative eine 13. AHV-Rente durchsetzen. (SoBli)
RENTENALTER: Die Erhöhung des Frauenrentenalters allein reicht nach Ansicht der ehemaligen Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf nicht aus, um den Frauen eine gute Rente zu sichern. Etwas mehr als drei Viertel der Frauen im Erwerbsalter seien in der Schweiz berufstätig. Die meisten arbeiteten in Teilzeit. Im Schnitt liege der Beschäftigungsgrad bei rund 50 Prozent. Jede Frau sollte mit einem Pensum von mindestens 70 Prozent arbeiten, sagte Widmer-Schlumpf, Präsidentin von Pro Senectute Schweiz, im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Der Aufruf kommt nicht überall gut an. Laut SVP-Nationalrätin Monika Rüegger sollte eine Frau frei entscheiden können, in welcher Lebensphase sie mit welchem Pensum tätig sein möchte. Laut SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer fehlen die Rahmenbedingungen für derart hohe Pensen. (NZZaS p. 10/11, siehe auch separate Meldung)
ERSPARNISSE: Frauen parkieren ihre Ersparnisse auf dem Bankkonto, Männer legen das Geld renditeorientiert an. Das zeigt eine neue Studie des Forschungsinstituts Sotomo in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschlechtergerechter und der Zürich-Versicherung. Durch dieses unterschiedliche Anlageverhalten würden die bestehenden Vermögensunterschiede zwischen Frauen und Männern noch verstärkt, schreibt die "SonntagsZeitung". Die Schere öffne sich gerade auch im Hinblick auf die Absicherung im Alter. Dass sie ihr Geld nicht anlegen, begründen Frauen laut Studie damit, dass ihnen die Sicherheit wichtig sei, mit fehlendem Kapital und vor allem mit mangelndem Wissen. Laut Studienautor Michael Hermann müsse die Devise lauten: "Frauen, kümmert Euch um Euer Geld." (SoZ p. 6, siehe auch separate Meldung)
CREDIT SUISSE: Nachdem der grösste CS-Aktionär Harris Associates vor dem Wochenende gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg für das Investment Banking "Optionen" wie einen Verkauf, eine Abtrennung oder eine Fusion ins Spiel gebracht hat, falls es der Bank nicht gelinge, nachhaltige Erträge in den nächsten 2 Jahren zu erzielen, befasst sich die "NZZ am Sonntag" mit den Gegenargumenten zu dieser Forderung. So bestehe das Geschäft bei der CS aus sehr vielen Teilbereichen, so ein Banker, dies in Bezug auf Produkte und Aktivitäten, aber auch geografisch. Wolle man die Situation der Bank wirklich analysieren, müsse man daher viel stärker nuancieren. Oft seien die Gesamtranglisten (etwa im Bereich M&A) auch aggregierte globale Betrachtungsweisen. Die CS sei aber nicht in jedem Land und in jeder Branche aktiv. Zitiert wird auch Andreas Venditti, Finanzanalyst bei der Bank Vontobel, der es als "unfair" bezeichnet, wenn einfach die Gesamtzahl eines Bereichs mit der entsprechenden Gesamtzahl einer anderen Investmentbank verglichen werde. (NZZaS p. 27)
SWISS: Die Fluggesellschaft Swiss hat Mühe, ihre Stellen an Bord mit im Inland wohnenden Personen zu ersetzen. Sie stellt darum zunehmend Crews aus dem Ausland an, wie die SonntagsZeitung schreibt. Zum einen bestätigen das Angestellte und Personalvertreter aus Kabine und Cockpit. Zum anderen traf der Kabinenchef der Swiss vor wenigen Wochen an einer Sitzung, an der unter anderem Vertreter des Bundes und der Swiss-Belegschaft teilnahmen, eine bemerkenswerte Aussage: Man strebe an, dass künftig bis zu 40 Prozent des Kabinenpersonals nicht in der Schweiz wohnen. Die Swiss schreibt zwar, die Zahl sei "nicht korrekt". Sie dementiert die Aussage, dass der Anteil des ausländischen Personals deutlich steigen soll, auch nicht, sondern schreibt: "Generell strebt Swiss einen gewissen Nationalitätenmix bei den Cabin Crew Membern an, dieser spiegelt den Mix unserer internationalen Gäste wider." Verschiedene befragte Personen sehen diesen Trend als Folge unattraktiver Arbeitsbedingungen, die trotz des aktuellen Fachkräftemangels bisher nicht verbessert wurden. Der Grundlohn als Flight Attendant bei der Swiss beträgt zu Beginn 3400 Franken. (SoZ p. 39)
AXPO: Deutschland will Gasimporteuren erlauben, Zusatzkosten auf die Kunde abzuwälzen, wenn diese Ersatz für russisches Gas beschaffen. Davon hätten auch Schweizer Firmem wie etwa die Axpo etwas, schreibt der "Tages-Anzeiger" in seiner Samstagsausgabe. Laut Schätzungen dürfte die Gasumlage 34 Milliarden Euro kosten. Sollte Axpo nur ein halbes Prozent davon erhalten, wären dies umgerechnet rund 160 Millionen Franken, rechnet das Blatt vor. Axpo hat laut dem Artikel bestätigt, dass Ausgleichsansprüche als Gasimporteur beantragt worden seien. Auch die Rohstoffkonzerne Vitol und Gunvor haben offenbar Mehrkosten geltend gemacht. (Tages-Anzeiger vom 20.8. p. 11)
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(AWP)