Beim Energieverbrauch gibt es viel Einsparpotenzial. (Bild: Shutterstock.com/Virrage Images)In der Woche, in der Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren liess, veröffentlichten Klimawissenschaftler einen mehr als 3'000 Seiten starken Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels. "Die Unabhängigkeit der Gesellschaft von fossilen Brennstoffen scheint jetzt dringender denn je", betont die DWS. Die russische Invasion in der Ukraine unterstreiche die Bedeutung einer Reduzierung der europäischen Energieeinfuhren. So könnten zum Beispiel 14% des Energiebedarfs Europas für Heizzwecke durch eine bessere Dachisolierung reduziert werden. Massnahmen wie diese könnten die 60 Mrd. Euro, die Europa im Jahr 2020 an Russland für Energieimporte zahlen musste, verringern. Die Staats- und
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Beim Energieverbrauch gibt es viel Einsparpotenzial. (Bild: Shutterstock.com/Virrage Images)
In der Woche, in der Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren liess, veröffentlichten Klimawissenschaftler einen mehr als 3'000 Seiten starken Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels. "Die Unabhängigkeit der Gesellschaft von fossilen Brennstoffen scheint jetzt dringender denn je", betont die DWS. Die russische Invasion in der Ukraine unterstreiche die Bedeutung einer Reduzierung der europäischen Energieeinfuhren. So könnten zum Beispiel 14% des Energiebedarfs Europas für Heizzwecke durch eine bessere Dachisolierung reduziert werden. Massnahmen wie diese könnten die 60 Mrd. Euro, die Europa im Jahr 2020 an Russland für Energieimporte zahlen musste, verringern. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben in ihrer Erklärung von Versailles das Ziel formuliert, Europa bis 2030 von russischen fossilen Brennstoffen (insbesondere Gas) unabhängig zu machen.
Paradigmenwechsel in Europa
Putins Einmarsch erfordert so manchen Paradigmenwechsel in Europa. Es ist beispielsweise acht Jahre her, dass Russland die Krim annektierte und Europa mit einer Energiesicherheitsstrategie reagierte, die auch die Energieeffizienz zu verbessern versuchte. "Viel ist dabei nicht herumgekommen; in dieser Zeit hat die Abhängigkeit der EU von russischer Energie sogar zugenommen", stellt die DWS fest. Daher seien neue Ansätze erforderlich. Versorgungsschocks verlören an Kraft, wenn die Nachfrage sinkt.
Der "Chart der Woche" von DWS mache deutlich, wo angesetzt werden müsse. Derzeit konzentrieren sich die Energiestatistikagenturen und die Politik auf die Verringerung der Endenergie: die Energie, die an die Haustür geliefert wird. Menschen und Unternehmen schätzen jedoch die Dienstleistungen, für die Energie eingesetzt wird: warme und gut beleuchtete Wohnungen, warmes Essen, schneller Transport und industrielle Produktion. Allerdings wird viel Energie durch das Heizen von leeren Gebäuden verschwendet, 75% der Energie beim Autofahren wird als Wärme und Reibung verschwendet, ähnliches gilt für traditionelle Leuchtmittel und bei Heizungen gibt es nach diversen Schätzungen zweistelliges Einsparpotenzial.
Wo besonders viel Energie verschwendet wird
Der DWS-Chart berücksichtigt Forschungsergebnisse der Universität Oxford, welche versuchen zu erfassen, wieviel Energie letztlich für die erwünschte Leistung verwendet, und wieviel verschwendet wird. Es weise in eine ähnliche Richtung wie etwa die Forderung der DWS, dass Versorgungsunternehmen sich stärker auf Energieeffizienz als auf Energieimporte konzentrieren sollten. "Das Thema dürfte an Fahrt und politischer Rückendeckung gewinnen. Für Anleger sollten damit Unternehmen, welche dabei helfen Energie effizienter zu nutzen, weiterhin interessant bleiben", so die DWS.
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