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Telekom kappt Dividende – Erhöht aber Mindestausschüttung

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"Wir hatten lange Diskussionen, wie man mit dem Thema umgeht", sagte Konzernchef Tim Höttges in einer Telefonkonferenz. Neben der "viel zu teuren deutschen Mobilfunkauktion" hätten auch Verzögerungen bei dem geplanten Zusammenschluss in den USA zwischen T-Mobile und Sprint in die Dividendenplanung mit rein gespielt. Er sei nach wie vor zutiefst überzeugt, "dass die Transaktion das Beste für den amerikanischen Kunden ist", sagte Höttges. "Wir müssen aber auch zugeben, dass das Ganze deutlich verspätet ist." Tatsächlich ist die vor eineinhalb Jahren angekündigte Milliarden-Hochzeit zwischen der US-Tochter und ihrem Rivalen noch immer nicht in trockenen Tüchern. Es stehen Klagen verschiedener US-Bundesstaaten im Raum, ein erster Prozesstermin ist für den 9. Dezember angesetzt. Bei der Telekom

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"Wir hatten lange Diskussionen, wie man mit dem Thema umgeht", sagte Konzernchef Tim Höttges in einer Telefonkonferenz. Neben der "viel zu teuren deutschen Mobilfunkauktion" hätten auch Verzögerungen bei dem geplanten Zusammenschluss in den USA zwischen T-Mobile und Sprint in die Dividendenplanung mit rein gespielt. Er sei nach wie vor zutiefst überzeugt, "dass die Transaktion das Beste für den amerikanischen Kunden ist", sagte Höttges. "Wir müssen aber auch zugeben, dass das Ganze deutlich verspätet ist."

Tatsächlich ist die vor eineinhalb Jahren angekündigte Milliarden-Hochzeit zwischen der US-Tochter und ihrem Rivalen noch immer nicht in trockenen Tüchern. Es stehen Klagen verschiedener US-Bundesstaaten im Raum, ein erster Prozesstermin ist für den 9. Dezember angesetzt. Bei der Telekom rechnet man mit einer finalen Entscheidung im Januar oder Februar. Die Unsicherheit hatte Investoren zuletzt wieder verstärkt auf die künftige Entwicklung der Dividende schauen lassen.

Hier habe die Telekom nun Klarheit schaffen wollen. So sollen die 60 Cent für 2019 auch gleichzeitig die neue Mindestdividende für die kommenden Jahre sein - unabhängig davon, ob es zu dem Deal kommt oder nicht. Für den Fall eines - zunächst teuren - Zusammenschlusses hatte die Telekom bisher einen Mindestbetrag von 50 Cent je Papier in Aussicht gestellt.

An der Börse verlor die T-Aktie bis zum frühen Nachmittag rund zweieinhalb Prozent. Neben der neuen Dividendenpolitik stand für Analysten auch eine überraschend hohe Verschuldung der Telekom im dritten Quartal im Fokus. Die Nettoverschuldung von insgesamt 78,8 Milliarden Euro, die wegen Wechselkursveränderungen und Absicherungen, aber auch rechnungslegungsbedingt um 3,2 Milliarden Euro über der durchschnittlichen Analystenerwartung liege, habe enttäuscht, schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan. Laut Telekom-Finanzchef Christian Illek dürfte der Konzern aber diesbezüglich bis zum Jahresende - in Relation zum bereinigten Ebitda - wieder in den zuvor festgelegten Rahmen zurückkehren.

Dattani sieht in der neuen Dividendenpolitik indes sowohl Positives als auch Negatives. Die neue vom US-Deal unabhängige Mindestdividende sei im Falle eines erfolgreichen Zusammenschlusses besser als erwartet. "Eine Enttäuschung wäre sie aber in einem No-Deal-Szenario", schrieb der JPMorgan-Experte. Das Vorgehen der Telekom sei strategisch weise, da es dem Konzern mehr Flexibilität gebe, in den USA über die Tochter gegebenenfalls auch ein eigenes Gebot für 5G-Lizenzen abzugeben. Analyst Andrew Lee von Goldman Sachs teilt diese Ansicht.

Die darüber hinaus von der Telekom vorgelegten Ergebnisse waren den Analysten zufolge "wie erwartet" beziehungsweise "gemischt" ausgefallen. Ein Händler lobte die starke Profitabilität, die dem Konzern neuen Schwung verleihen dürfte. Dass das Unternehmen beim operativen Ergebnis im Gesamtjahr erneut etwas mehr erwartet, kam für viele aber nicht überraschend: Tatsächlich hatte bereits T-Mobile US die Jahresziele Ende Oktober dank des anhaltend starken Kundenzustroms erhöht. Einem solchen Schritt war die Konzernmutter in der Vergangenheit schon häufiger gefolgt.

Beim Ebitda AL geht das Telekom-Management nun auf vergleichbarer Basis von einem Zuwachs auf 24,1 Milliarden Euro aus. Davor hatte sich die Telekom noch rund 23,9 Milliarden auf die Fahne geschrieben. Auch will der Konzern statt der zuvor geplanten 12,7 nun 12,9 Milliarden Euro investieren. Der Barmittelzufluss dürfte wie zuvor angepeilt auf 6,7 Milliarden steigen. Von Juli bis September war der Umsatz im Jahresvergleich um knapp 5 Prozent auf 20 Milliarden Euro gestiegen. Das um Sondereffekte und die neue Leasingbilanzierung bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda AL) stieg wie erwartet um gut 5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft, das heisst ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte, wäre der Konzern aber nicht ganz so stark gewachsen. Unter dem Strich legte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn unerwartet stark um fast ein Viertel auf 1,4 Milliarden Euro zu.

Der Umsatz mit Mobilfunkdienstleistungen in Deutschland stieg im dritten Quartal ohne Regulierungseffekte um 1,6 Prozent. Zudem kamen 47 000 neue Breitbandanschlüsse hinzu. Auf das Wachstum in diesem Bereich wollte die Telekom nach einem schwächeren zweiten Quartal künftig ein besonderes Augenmerk legen, um die Geschäfte mit schnellem Internet und Fernsehangeboten anzukurbeln. Das Europa-Geschäft legte beim Umsatz um 1 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu.

Die schwächelnde Grosskundentochter T-Systems verzeichnete zwar diesmal ein starkes Plus beim Auftragseingang von fast einem Viertel. Der Umsatz ging jedoch zugleich wegen des Rückzugs aus unprofitablen Servicegeschäften um fünfeinhalb Prozent zurück. Das operative Ergebnis blieb dabei stabil. Die Telekom will den Bereich umbauen und das Telekommunikationsgeschäft mit grossen Geschäftskunden und Behörden künftig in die Deutschlandsparte integrieren. T-Systems wird sich dann stärker auf zukunftsträchtigere Bereiche wie den Betrieb von Cloud-Rechenzentren konzentrieren.

Konzernchef Höttges ist nach wie vor zuversichtlich, dass es zu dem Deal zwischen T-Mobile US und Sprint kommt. Eine wachsende Zahl von Bundesstaaten würde dies mittlerweile unterstützen. In der Zwischenzeit seien die beiden Unternehmen weiterhin bereit, in Gesprächen mit den jeweiligen Staatsanwälten Vorbehalte gegen die Transaktion auszuräumen. Die Kläger fürchten, dass der Wettbewerb in den USA durch die Fusion eingeschränkt werden könnte. Hier habe man aber bereits Zusagen gemacht, erklärte Höttges./kro/men/jha/

(AWP)

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