Wie Stories die Aktienmärkte antreiben, beobachten wir heute in aller Deutlichkeit an der Kursentwicklung der GameStop Aktie, die ja in diesen Tagen in aller Munde ist.Prof. Robert Shiller nennt es im Allgemeinen «narrative psychology». Populäre Narrative sind wesentliche Treiber der Motivation, argumentiert der an der Yale University in den USA forschende Ökonom weiter.Menschen sind geneigt, ...
Topics:
Acemaxx-Analytics considers the following as important:
This could be interesting, too:
Cash - "Aktuell" | News writes Länder einigen sich bei Weltklima-Konferenz auf globalen Emissionshandel
Cash - "Aktuell" | News writes Selenskyj glaubt an mögliches Kriegsende 2025
Cash - "Aktuell" | News writes Was Schweizer Bäuerinnen und Bauern verdienen
Cash - "Aktuell" | News writes Schweizer Efta/EU-Delegation will Abkommen mit China optimieren
Wie Stories die Aktienmärkte antreiben, beobachten wir heute in aller Deutlichkeit an der Kursentwicklung der GameStop Aktie, die ja in diesen Tagen in aller Munde ist.
Prof. Robert Shiller nennt es im Allgemeinen «narrative psychology». Populäre Narrative sind wesentliche Treiber der Motivation, argumentiert der an der Yale University in den USA forschende Ökonom weiter.
Menschen sind geneigt, Narrative zu sehen. Wenn es zum Beispiel um die Wirtschaft geht, dominieren die Erzählung von Geschichten (story telling) und mächtige Narrative unsere Wahrnehmung der Realität.
Das gegenwärtig auffällige Narrativ im Sozial-Media beinhaltet den Hinweis auf die «Hyperinflation» und das «Gelddrucken» durch die Zentralbanken. Häufig wird dabei die Abbildung, die den Anstieg der Bilanzsumme der Fed (oder der EZB) zeigt, als Indikator herangezogen.
Erstens gilt es festzuhalten, dass es nicht die Fed ist, die das Geld druckt, sondern, wenn schon, das US-Schatzamt (US Treasury).
Zweitens: was die Fed mit der QE-Politik vollzieht, ist, ein Austausch (swap) von Vermögenswerten (assets), mit längeren (Kauf) versus kürzeren (Verkauf) Laufzeiten.
Bilanzsumme der Zentralbanken (jährliche Veränderung); weiss: Fed, blau: EZB, gelb: BoJ und lila: BoE, Graph: Bloomberg TV, Jan 27, 2021
Die Fed kauft den Banken Staatspapiere ab und schreibt das Guthaben dem jeweiligen Konto der Banken, die diese bei der Notenbank unterhalten, gut, in Form von Reserven. Die Fed übergibt also den Banken dafür kein physisches Geld. Es wird elektronisch übertragen, auf das Konto, das bei der Fed liegt.
Die Veränderung der globalen Gesamtverschuldung, Graph: Bloomberg TV, Jan 27, 2021
Der Weg, wie die Regierung mehr Geld in die Wirtschaft bringt, ist die expansive Fiskalpolitik. Das bedeutet mehr Ausgaben.
Der Staat gibt heute eine Menge Geld aus, um die Einkommensverluste (bedingt durch die «lock-down» Massnahmen der Behörden) des Privatsektors zu ersetzen.
Da die privaten Haushalte aufgrund der Pandemie Einkommensverluste (Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit usw.) erleiden, neigen sie dazu, mehr als gewöhnlich zu sparen.
US Inflation, CPI (weiss) und PCE (gelb), Graph: Bloomberg TV, Jan 27, 2021
Zur Erinnerung: Die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen. Während der Privatsektor über Gebühr spart, gibt der Staat Geld aus. Ansonsten würde die Wirtschaft aus dem Ruder laufen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte machen auf beiden Seiten des Atlantiks rund 60-65% der Wirtschaftsleistung (gemessen am BIP) aus.
Was heute geschieht ist, eine Ausbalancierung: Der Überschuss in einem Sektor wird durch das Defizit im anderen Sektor ausgeglichen.
Denken wir daran: 1) nicht jede Verschuldung ist per se schlecht, 2) für jede Verbindlichkeit gibt es einen Vermögenswert und 3) die Welt hat netto keine Verschuldung.