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Liquidität schlägt Wachstum

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Viele Anleger achten nur auf die Liquiditätslage und übersehen die fundamentale wirtschaftliche Entwicklung. Foto: Pixabay (Pexels) Die Aktienkursentwicklung gibt Rätsel auf. Letzte Woche fiel der ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA viel schlechter aus als Analysten erwartet hatten. Starökonomen kommentierten, dass sich die Wirtschaft deutlich abschwäche. Die Reaktion der Börse: Die Kurse schossen in die Höhe. Am gleichen Tag verringerte die Weltbank ihre Prognose für den Welthandel drastisch. Das Wachstum wird sich von durchschnittlich 4,1 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,6 Prozent in diesem abflachen – ein voller Prozentpunkt weniger als die Ökonomen der Organisation noch im Januar vorhergesagt hatten. Es sei der schwächste Wert seit der Finanzkrise 2008/09, präzisieren sie. Die

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Liquidität schlägt Wachstum

Viele Anleger achten nur auf die Liquiditätslage und übersehen die fundamentale wirtschaftliche Entwicklung. Foto: Pixabay (Pexels)

Die Aktienkursentwicklung gibt Rätsel auf. Letzte Woche fiel der ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA viel schlechter aus als Analysten erwartet hatten. Starökonomen kommentierten, dass sich die Wirtschaft deutlich abschwäche. Die Reaktion der Börse: Die Kurse schossen in die Höhe.

Am gleichen Tag verringerte die Weltbank ihre Prognose für den Welthandel drastisch. Das Wachstum wird sich von durchschnittlich 4,1 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,6 Prozent in diesem abflachen – ein voller Prozentpunkt weniger als die Ökonomen der Organisation noch im Januar vorhergesagt hatten. Es sei der schwächste Wert seit der Finanzkrise 2008/09, präzisieren sie. Die Weltwirtschaft werde auch in den kommenden Jahren weniger als bisher angenommen wachsen, nicht nur wegen Trumps Handelskrieg, sondern vor allem weil weltweit Unternehmen und Staaten zu wenig investieren.

Die meisten Aktienmarktkommentare erwähnten diese handfeste Mahnung nicht einmal.

Das ist kein Einzelfall. Schechtere als die erwarteten Wirtschaftszahlen finden an den Aktienmärkten kaum Widerhall. Das zeigt sich auch anhand des Economic Surprise Index. Seit Monaten fällt er und illustriert damit, wie die Konjunkturmeldungen die Markterwartungen unterschreiten, während gleichzeitig Aktienanleger auf höhere Erträge setzen.

Liquidität schlägt Wachstum

Quelle: Yardeni Research

Sie scheinen nur noch Augen für die Pläne der Zentralbanken zu haben. Als Fed-Präsident Jerome Powell letzte Woche seine Bereitschaft unterstrich, die Leitzinsen zu senken, falls die Konjunktur sich abschwächt, jubilierten die Märkte. Der schlechte Arbeitsmarktbericht wurde so interpretiert, dass er die Wahrscheinlichkeit auf noch tiefere Zinsen erhöht.

Aus einer eigentlich negativen Nachricht wurde eine positive. Schlechtere...

Andreas Neinhaus
Andreas Neinhaus (Jg. 1963) ist seit 1997 als Redaktor bei «Finanz und Wirtschaft» tätig und schreibt über geld- und währungspolitische sowie konjunkturelle Fragen.

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