Monday , December 23 2024
Home / Never mind the markets / Was das Schweizer Lohnniveau bedroht

Was das Schweizer Lohnniveau bedroht

Summary:
Ein Coiffeur in der Schweiz ist im Vergleich zu Kollegen im Ausland nicht so viel leistungsfähiger, wie die Lohndifferenz es glauben machen mag. Foto: Walter Bieri (Keystone) Dass das Schweizer Lohnniveau im internationalen Vergleich zu den höchsten gehört, ist kein Geheimnis. Das wirft immer wieder Fragen auf – gerade im Zusammenhang mit offenen Grenzen und dem internationalen Handel. Wie gesichert oder gefährdet ist diese Position? Ökonomen lehren, dass der Lohn im Wesentlichen von der Produktivität, also der Leistungsfähigkeit der Arbeit abhängt – zumindest wenn wir von einem einigermassen funktionierenden Wettbewerb ausgehen. Denn es lohnt sich für einen Arbeitgeber, mehr für einen Beschäftigten zu bezahlen, wenn die von jenem gelieferte Leistung dem Unternehmen einen

Topics:
Markus Diem Meier considers the following as important: , , ,

This could be interesting, too:

Urs Birchler writes Der “Regulatorische Filter”: Das Filetstück des PUK-Berichts:

Markus M. Müller writes Abgedroschen: “Stärkung der Verteidigungsfähigkeit”

Urs Birchler writes Staatsgarantie zum Schleuderpreis

Urs Birchler writes Banken — stille Revolution und unüberlegte Politik

Was das Schweizer Lohnniveau bedroht

Ein Coiffeur in der Schweiz ist im Vergleich zu Kollegen im Ausland nicht so viel leistungsfähiger, wie die Lohndifferenz es glauben machen mag. Foto: Walter Bieri (Keystone)

Dass das Schweizer Lohnniveau im internationalen Vergleich zu den höchsten gehört, ist kein Geheimnis. Das wirft immer wieder Fragen auf – gerade im Zusammenhang mit offenen Grenzen und dem internationalen Handel. Wie gesichert oder gefährdet ist diese Position?

Ökonomen lehren, dass der Lohn im Wesentlichen von der Produktivität, also der Leistungsfähigkeit der Arbeit abhängt – zumindest wenn wir von einem einigermassen funktionierenden Wettbewerb ausgehen. Denn es lohnt sich für einen Arbeitgeber, mehr für einen Beschäftigten zu bezahlen, wenn die von jenem gelieferte Leistung dem Unternehmen einen entsprechenden zusätzlichen Ertrag generiert. Eine erste Erklärung für die vergleichsweise hohen Löhne in der Schweiz ist deshalb, dass in der Schweiz auch die Produktivität, also die Leistungsfähigkeit der Arbeit, im internationalen Vergleich hoch ist.

Technologisch vorne mit dabei

Beruhigend ist diese Erkenntnis für sich gesehen noch nicht. Denn es liegt nichts in der Natur der Schweizer, das sie produktiver arbeiten lässt als Beschäftigte aus anderen Ländern. Der entscheidende Punkt ist, dass die Arbeitsproduktivität der Beschäftigten nicht bloss von ihnen selbst abhängt, sondern das Ergebnis sehr vieler Faktoren ist, die mit dem gesellschaftlichen Umfeld zu tun haben, in dem die Beschäftigten...

Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *