Ungleiche Wirtschaftsmächte: Donald Trump und Ueli Maurer beim Treffen im Weissen Haus im Mai 2019. Foto: Keystone In der Schweiz sind bilaterale Freihandelsabkommen en vogue. Das hängt damit zusammen, dass sie als wichtige Instrumente zur Exportförderung gelten. Neuestes Ziel ist ein Abkommen mit den USA, welche heute nach Deutschland die zweitwichtigste Exportnation für die Schweiz darstellen. Und wir erzielen mit den USA den höchsten Handelsbilanzüberschuss. Den Exporterlösen von rund 40 Milliarden Franken im Jahr 2018 standen Importe im Wert von «nur» 21 Milliarden gegenüber. Dieser Handelsbilanzüberschuss beruht zu einem grossen Teil auf pharmazeutischen Produkten. 2018 machten diese rund 53 Prozent der Warenausfuhren in die USA aus. Ihr Anteil an den Exporten in die USA hat sich
Topics:
Mathias Binswanger considers the following as important: Allgemein, Donald Trump, Freihandel, Schweizer Wirtschaft, USA
This could be interesting, too:
Urs Birchler writes Der “Regulatorische Filter”: Das Filetstück des PUK-Berichts:
Urs Birchler writes Staatsgarantie zum Schleuderpreis
Urs Birchler writes Banken — stille Revolution und unüberlegte Politik
Urs Birchler writes Hydranten statt Brandmauern?
In der Schweiz sind bilaterale Freihandelsabkommen en vogue. Das hängt damit zusammen, dass sie als wichtige Instrumente zur Exportförderung gelten. Neuestes Ziel ist ein Abkommen mit den USA, welche heute nach Deutschland die zweitwichtigste Exportnation für die Schweiz darstellen. Und wir erzielen mit den USA den höchsten Handelsbilanzüberschuss. Den Exporterlösen von rund 40 Milliarden Franken im Jahr 2018 standen Importe im Wert von «nur» 21 Milliarden gegenüber.
Dieser Handelsbilanzüberschuss beruht zu einem grossen Teil auf pharmazeutischen Produkten. 2018 machten diese rund 53 Prozent der Warenausfuhren in die USA aus. Ihr Anteil an den Exporten in die USA hat sich gemäss dem Branchenverband Interpharma seit 1990 von 8 Prozent auf beinahe 24 Prozent verdreifacht. Angesichts einer dermassen dynamischen Entwicklung würde man gerne in diesem Stil weiterfahren, und da käme ein Freihandelsabkommen gerade recht.
Der Gigant hat das Sagen
Doch was können wir von einem Freihandelsabkommen mit den USA tatsächlich erwarten? Die kurze Antwort lautet: wenig bis nichts. Das Hauptbestreben der USA unter der Regierung Trump besteht darin, die Handelsdefizite mit verschiedenen Ländern abzubauen. Auch die Diskussion um ein Freihandelsabkommen mit der Schweiz muss man unter diesem Blickwinkel sehen. Und da hat gerade die Pharmabranche wenig zu lachen. Der amerikanische Handelsbeauftragte Robert Lighthizer, so wird kolportiert, habe darauf hingewiesen, dass sich Washington überlege, auf Exporte von pharmazeutischen Gütern aus der Schweiz Strafzölle einzuführen.
Ein Freihandelsabkommen, welches den USA passt, wird somit vor allem Exporterleichterungen für US-Firmen bringen. Den Schweizer Unternehmen wird der Markt in den USA unter der jetzigen Regierung aber kaum weiter geöffnet. Wir müssen im...