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Die emotionale Welt des Private Equity

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Die Chemie zwischen den Parteien ist entscheidend im Private Equity. (Bild: Shutterstock.com/tanialerro.art) Im Private Equity dreht sich alles nur um Zahlen und deren Analysen. So denkt man zumindest. Dass Emotionen aber eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine neue Studie der DWS auf.Die Private-Equity-Industrie steht vermehrt im Fokus. Meist aufgrund der hohen Summen, die investiert werden oder aber wegen der erreichten Resultate – seien diese finanziell oder in Bezug auf ESG. Wenig beachtet wird hingegen, wie Experten mit den Herausforderungen und Chancen umgehen, die Private Equity (PE) charakterisieren.Gemäss der DWS ist dies aber ein Versäumnis, sei die emotionale Komponente in PE doch mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtiger als in anderen Gebieten des Finanzwesens. Um die

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Die emotionale Welt des Private Equity
Die Chemie zwischen den Parteien ist entscheidend im Private Equity. (Bild: Shutterstock.com/tanialerro.art)

Im Private Equity dreht sich alles nur um Zahlen und deren Analysen. So denkt man zumindest. Dass Emotionen aber eine zentrale Rolle spielen, zeigt eine neue Studie der DWS auf.

Die Private-Equity-Industrie steht vermehrt im Fokus. Meist aufgrund der hohen Summen, die investiert werden oder aber wegen der erreichten Resultate – seien diese finanziell oder in Bezug auf ESG. Wenig beachtet wird hingegen, wie Experten mit den Herausforderungen und Chancen umgehen, die Private Equity (PE) charakterisieren.

Gemäss der DWS ist dies aber ein Versäumnis, sei die emotionale Komponente in PE doch mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtiger als in anderen Gebieten des Finanzwesens. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, hat die Vermögensverwalterin über Hundert PE-Experten aus Europa und den USA befragt.

Viel Druck in unsicherem Umfeld

Dass Emotionen in PE von zentraler Bedeutung sind, liegt in der Natur der Sache. PE-Experten müssen folgenschwere Entscheidungen über hohe Summen treffen und sind daher ständig unter Druck. Zudem ist das Umfeld von grosser Unsicherheit, langen Zeithorizonten und Illiquidität charakterisiert, welche im Vorfeld einer Investitionsentscheidung viel Überzeugung voraussetzen. Nicht zuletzt stehen Investoren und Investitionsempfänger in engem Kontakt – die Chemie zwischen den Parteien sollte also stimmen.

Datenanalyse vermittelt Gefühl von Sicherheit

96% der Befragten nannten Unsicherheit als einen zentralen Bestandteil ihres täglichen Lebens. Mehr als zwei Drittel gaben auch an, dass getätigte Investitionen oft anders ausgehen, als sie dies ursprünglich erwarten. Trotzdem fühlen sich 85% dazu verpflichtet, den Stakeholdern ein Gefühl der Sicherheit über zukünftige Entwicklungen vermitteln zu müssen.

Um die nötige Überzeugung von der Angemessenheit einer Investition aufzubauen, verlassen sich PE-Experten auf Daten – und zwar viele Daten. Beinahe die Hälfte der Befragten gab an, dass oftmals eine "Anlaysis Paralysis", also eine Lähmung angesichts der enormen Menge zu analysierender Daten, besteht. Zudem sind mehr als 50% überzeugt, dass im Zweifelsfall oftmals das Bauchgefühl wichtiger ist als detaillierte Analysen.

So ist es nicht überraschend, dass 58% der Ansicht sind, dass sie bessere Entscheidungen treffen, wenn sie ihre Emotionen miteinbeziehen. Dies gilt auch bei der Auswahl der Partner: "Wir gehen keinen Deal ein, wenn wir nicht überzeugt sind, dass wir mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten", meint ein befragter General Partner. Trotzdem stimmen mehr als 40% zu, dass Emotionen ein Tabuthema sind. Gemäss der DWS muss dies aber differenzierter angeschaut werden: Während "Emotionen" nicht diskutiert werden, sind Intuition, Passion und Überzeugung akzeptierte Treiber für gute Entscheidungen. Auch wenn Letztere rationaler klingen, sind sie letztendlich doch auch Emotionen.

"Busyness" hemmt Vertrauensaufbau

Mehr als die Hälfte der Befragten findet es schwierig, Zeit für Reflexionen zu finden. Angesichts der Komplexität und Unsicherheit in PE sind genau solche tiefgründige Überlegungen aber essenziell. Übertriebene "Busyness" kann aber nicht nur die Entscheidungsfindung negativ beeinträchtigen, sondern auch den Aufbau von offenen, vertrauensbasierten Beziehungen zwischen den Stakeholdern hemmen. Zu viel Druck auf den Schultern von PE-Experten schlägt sich letzten Endes also in suboptimalen Resultaten nieder.

Alles in allem sind PE-Experten aber sehr zufrieden mit ihrem Job. "Bester Job der Welt. Als würde man in jedem Spiel einen Baseball fangen", beschrieb es ein Studienteilnehmer. Auf die Frage hin, was ihnen am Job am meisten Spass macht, wurden die Beziehungen und Interaktionen mit andern sowie die intellektuelle Herausforderung am häufigsten genannt. Finanzielle Aspekte hingegen wurden kaum erwähnt. Und auch die grössten Enttäuschungen im PE-Business sind gemäss den Befragten an zwischenmenschliche Erfahrungen wie Unehrlichkeit oder Vertrauensverlust geknüpft.

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