Bertrand Levavasseur, Länderchef Schweiz und Head of International Business bei Oddo BHF AM Der Länderchef von Oddo BHF AM, Bertrand Levavasseur, geht im Interview mit Fondstrends auf den Ausbau der Präsenz in der Deutschschweiz, der Integration von Frankfurt Trust und das wachsende Interesse an Smart-Beta-Managementlösungen ein. Herr Levavasseur, seit wann ist Oddo BHF AM auf dem Schweizer Markt präsent und wie sind Sie hier aufgestellt? Bertrand Levavasseur: Oddo BHF AM ist in der Schweiz seit 2010 aktiv und seit 2015 mit lokalen Teams vertreten. Zurzeit haben wir drei engagierte Mitarbeiter: einen Länderchef, einen Verkaufsleiter in der Westschweiz und einen Kundenbetreuer. Momentan sind wir sind wir dabei, einen
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Der Länderchef von Oddo BHF AM, Bertrand Levavasseur, geht im Interview mit Fondstrends auf den Ausbau der Präsenz in der Deutschschweiz, der Integration von Frankfurt Trust und das wachsende Interesse an Smart-Beta-Managementlösungen ein.
Herr Levavasseur, seit wann ist Oddo BHF AM auf dem Schweizer Markt präsent und wie sind Sie hier aufgestellt?
Bertrand Levavasseur: Oddo BHF AM ist in der Schweiz seit 2010 aktiv und seit 2015 mit lokalen Teams vertreten. Zurzeit haben wir drei engagierte Mitarbeiter: einen Länderchef, einen Verkaufsleiter in der Westschweiz und einen Kundenbetreuer. Momentan sind wir sind wir dabei, einen Verkaufsleiter in der Deutschschweiz zu rekrutieren.
Nach der Fusion mit Meriten, BHF und Frankfurt Trust ist Oddo BHF AM nun einer der grössten unabhängigen Asset Manager Europas. Haben Sie weitere Übernahmepläne?
Wir positionieren uns in der Tat als einer der grössten Vermögensverwalter Europas. Bis heute verfügt Oddo BHF AM über drei Managementzentren: eines in Paris, eines in Düsseldorf und eines in Frankfurt. Zusammen vertreten sie ein Gesamtvolumen von 105 Mrd. CHF. Die Integration der Düsseldorfer Einheit, einem Spezialisten für Fixed Income (Meriten), hat Früchte getragen (Inkasso und erweitertes Produktangebot). Die Integration von Frankfurt, spezialisiert auf quantitatives Management und Asset Allocation (Frankfurt Trust), ist noch im Gange und erweist sich als komplementär. Wir setzen alles daran, Frankfurt Trust erfolgreich zu integrieren. Das ist momentan die Hauptaufgabe des Managements von Oddo BHF AM.
Welches sind derzeit die grössten Herausforderungen für die Schweizer Asset Management-Branche?
Wir sehen hierzulande zahlreiche Herausforderungen, wie beispielsweise die Anpassung an MiFID. Mit MiFID Proof-Fondsangeboten (Clean Share Classes), die wir bereits vor einiger Zeit eingerichtet haben. Eine weitere grosse Herausforderung ist die Angebotsvielfalt der Vermögensverwalter. Über die Qualität der Performance hinaus sind wir stets bestrebt, gut differenzierte Fonds anzubieten. Ein Beispiel ist unser Fonds für börsenkotierte Familienwerte (Oddo Generation, gegründet 1996).
Welche Bedeutung hat der Schweizer Markt für Sie?
Neben unseren Heimatmärkten Frankreich und Deutschland ist der Schweizer Markt für uns strategisch wichtig. Die Tiefe des Marktes ist sehr interessant: Es gibt mehr als 2500 Vermögensverwalter und zahlreiche Privatbanken (global, unabhängig, kantonal). Der Wettbewerb ist hart, aber die Investoren sind offen und suchen bei der Allokation ihrer Vermögenswerte Experten und Mehrwert (Alpha). Unsere Positionierung als Spezialist in den europäischen Märkten, der Nischenlösungen mit hohem Mehrwert anbietet (Small Caps Europa, thematische Aktien, Ziellaufzeit High Yield Funds, Short Duration Credit...), gefällt den Anlegern. Interessant ist auch der institutionelle Markt in der Schweiz (5. in Europa mit 900 Mia. CHF), in dem wir in einem Segment gewisse Erfolge erzielen konnten, und diesen wollen wir natürlich ausbauen. Unser Know-how im Bereich Smart Beta / Quantitative Equities ist für institutionelle Investoren sehr gut geeignet.
Wie nehmen Sie den zunehmenden Wettbewerb durch passive Anbieter wahr?
Dieser Wettbewerb war schon immer präsent. Er scheint aber in letzter Zeit etwas weniger stark zu sein, da die Anleger Vertrauen in das aktive Management gewonnen haben, das in den letzten Jahren die Leistung des passiven Managements übertrifft. Tatsächlich sind die beiden Bereiche komplementär: passives Management ermöglicht ein schnelles und kostengünstiges Engagement in Large-Cap-Märkte und aktives Management erlaubt ein Engagement in Nischen-Assetklassen, oder in Fundamentalanalysen, die den Unterschied ausmachen können (Small Caps, High Yield, etc.).
Als Alternative zu passivem, multifaktoriellem Management spüren wir auch einen wachsenden Appetit auf intelligente Smart-Beta-Managementlösungen, um ein regelmässiges Alpha zu vernünftigen Kosten zu generieren.
Inwiefern haben Sie die jüngste Marktkorrektur gespürt?
Nach der jüngsten Korrektur spürten wir bei unseren Schweizer Kunden wenig Bewegung. Sie hatte aber einen Einfluss auf unsere Produkte und mahnt uns, dass das Volatilitätsregime 2018 steigen könnte. Es ist daher wichtig, in Fonds investiert zu sein, die diese Volatilität absorbieren können.
Welche Produkte sind gegenwärtig bei Investoren gefragt?
Gefragt sind nach wie vor Aktien, insbesondere thematisch-spezifische wie Small Caps oder ESG. Aber auch Absolute Return Credits sind in diesem Stadium des Anleihezyklus attraktiv. Für institutionelle Kunden scheint das Thema Smart Beta / Multi-Faktor quantitatives Management vielversprechend zu sein.
Was sind Ihre Pläne für 2018?
Für Kunden in der Schweiz verwalten wir derzeit 1,5 Mrd. CHF. Innerhalb der nächsten drei Jahre wollen wir diese Zahl auf 2,5 Mrd. CHF steigern, wenn die Marktbedingungen das zulassen. Zudem arbeiten wir daran, eine Management-Plattform für nicht börsennotierte Vermögenswerte (Private Equity und Private Debt) zu etablieren, die in Kürze zur Verfügung stehen wird. Wir sind ausserdem dabei, die Einstellung eines Senior Sales Managers für unser Büro in Zürich abzuschliessen. So wollen wir unsere Präsenz mit Fondsvertriebspartnern in der Deutschschweiz ausbauen.