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Schweizer schätzen Heimatmarkt

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Bild: Pixabay Schweizer Anleger sind mit ihrem Finanzplatz sehr zufrieden und weisen einen starken "Home-Bias" auf. Dies ergab der LGT Private Banking Report, eine Untersuchung des Anlageverhaltens von vermögenden Privatpersonen aus der DACH-Region. Vermögende Schweizer Anleger sind mit ihrer Bank, ihrem Berater und ihrem Finanzplatz – der auch von den Befragten aus Deutschland und Österreich gute Noten erhält – sehr zufrieden. In ihren Portfolios bewegt sich seit mehreren Jahren nicht viel: Anleger konzentrieren sich vorwiegend auf Aktien und Cash, die Heimmarktorientierung ist bei den Schweizern besonders hoch. Das Thema Digitalisierung wird immer wichtiger, genauso wie das Thema Nachhaltigkeit. Das sind nur einige

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Schweizer Anleger sind mit ihrem Finanzplatz sehr zufrieden und weisen einen starken "Home-Bias" auf. Dies ergab der LGT Private Banking Report, eine Untersuchung des Anlageverhaltens von vermögenden Privatpersonen aus der DACH-Region.

Vermögende Schweizer Anleger sind mit ihrer Bank, ihrem Berater und ihrem Finanzplatz – der auch von den Befragten aus Deutschland und Österreich gute Noten erhält – sehr zufrieden. In ihren Portfolios bewegt sich seit mehreren Jahren nicht viel: Anleger konzentrieren sich vorwiegend auf Aktien und Cash, die Heimmarktorientierung ist bei den Schweizern besonders hoch. Das Thema Digitalisierung wird immer wichtiger, genauso wie das Thema Nachhaltigkeit. Das sind nur einige Erkenntnisse aus dem diesjährigen LGT Private Banking Report. Auf rund 100 Seiten gibt der Report Einblick in die Welt vermögender Anleger aus der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Neben dem Anlageverhalten beschäftigt sich die Studie dieses Jahr insbesondere mit dem Vertrauen vermögender Private-Banking-Kunden in nationale und internationale Institutionen, ihrer Beurteilung von in- und ausländischen Finanzplätzen sowie ihrer Einstellung bezüglich Anlegerschutz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Im Auftrag der LGT erstellte die Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität Linz unter der Leitung von Teodoro D. Cocca die seit 2010 fünfte umfassende Studie. Dazu wurde im Frühjahr 2018 eine repräsentative Anzahl vermögender Anleger befragt.

Starke Heimmarktorientierung bei den Schweizern
Trotz der positiven Marktentwicklung in den letzten Jahren hält sich die Euphorie der Anleger weiterhin in Grenzen. Die durchschnittliche Vermögensallokation in allen drei untersuchten Ländern hat sich im Vergleich zur Studie von vor zwei Jahren nicht stark verändert. Der Cash-Anteil der Schweizer Befragten liegt unverändert bei 32 Prozent, der Aktienanteil ist nur um 2 Prozent auf 46 Prozent gestiegen und der Anleihenanteil hat sich leicht reduziert (von 11 auf 6 Prozent).

Andere Anlageklassen wie Derivate, Rohstoffe oder alternative Anlagen fristen nach wie vor ein Schattendasein. Auffällig ist die insgesamt hohe Heimmarktorientierung der Anleger. Bei den Schweizer Befragten beispielsweise sind 67 Prozent der Aktien Titel heimischer Unternehmen – deren Risiko von den Studienteilnehmern darüber hinaus systematisch tiefer eingestuft wird als dasjenige ausländischer Aktien. Genau wie die nach wie vor fehlende Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, ist auch die geographische Streuung der Anlageportfolios äusserst gering.

Zufrieden mit Banken
Hohe Zufriedenheitswerte erreichten in der diesjährigen Studie auch Banken und Berater. 82 Prozent der schweizerischen Befragten sind mit ihrer Bank, 71 Prozent mit ihrem Berater zufrieden oder sehr zufrieden. 67 Prozent sind sogar von ihrer Bank begeistert.

Laut dem Report ist für die Kunden das wichtigste Merkmal einer Bank ihre finanzielle Stabilität – in allen drei Ländern. Auf Platz 2 rangiert in der Schweiz die fachliche Kompetenz des Kundenberaters, gefolgt von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Während die ersten beiden Bedürfnisse bei den jeweiligen Hauptbanken der Befragten sehr gut erfüllt werden, gibt es beim Preis-Leistungs-Verhältnis noch Verbesserungspotenzial. Dieses Bank-Bedürfnis erreicht in der Schweiz nur einen unterdurchschnittlichen Erfüllungsgrad.

Private Banking ist und bleibt ein "People's Business"
Wichtig ist den Kunden bei ihrer Bank auch, dass sie ihnen einen guten Online-Zugang zu Dienstleistungen bietet. Über alle drei Länder hinweg rangiert dieses Merkmal auf Platz vier. Die Digitalisierung schreitet – nicht zuletzt getrieben von sich verändernden Kundenbedürfnissen – auch in der Finanzbranche mit grossen Schritten voran. Der Anteil derjenigen, die überhaupt kein Online- bzw. Mobile-Banking nutzen, die sogenannten "Digital Deniers", nimmt weiter ab – in der Schweiz sind es nur noch zehn Prozent (2016: 14 Prozent). Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten die Digital Deniers bis zum Jahr 2022 bereits komplett verschwunden sein.

Rund ein Viertel der Befragten aller drei Länder kann sich vorstellen, sich vom eigenen Kundenberater vor allem online beraten zu lassen. Nichtsdestotrotz unterstreichen die erhobenen Daten klar, dass die Mehrheit der Private-Banking-Kunden der persönlichen Beratung durch einen Kundenberater weiterhin eine hohe Relevanz und Bedeutung beimisst. Rund 60 Prozent der Befragten sagen, dass sie ihr Vermögen nie von einem Robo-Advisor verwalten lassen würden.

Banken sind an stärkerer Regulierung selbst schuld
Ähnlich wie die Digitalisierung ist auch die Regulierung seit Jahren ein omnipräsentes Thema in der Finanzbranche. Rund 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Banken aufgrund ihrer Versäumnisse in der Vergangenheit selbst Schuld daran sind, dass sie stärker beaufsichtigt werden. Die Wirksamkeit der verstärkten Regulierung zum Schutz der Anleger wird im Ländervergleich sehr unterschiedlich gesehen: In der Schweiz glauben 53 Prozent, dass die Kunden heute besser geschützt sind (Deutschland: 83 Prozent, Österreich: 35 Prozent).

Die mit der Regulierung verbundene Zunahme der Bürokratie wird besonders von den Schweizern moniert: 54 Prozent sind der Meinung, dass die verstärkte Aufsicht der Banken viel unnötige Bürokratie bringt (Deutschland: 35 Prozent, Österreich: 38 Prozent).

Positive Einstellung zum Schweizer Finanzplatz
Die Bewertung des Schweizer Finanzplatzes fällt bei den Befragten aus den beiden Nachbarländern Deutschland und Österreich recht positiv aus. Die Österreicher schätzen den Schweizer Finanzplatz in jeder Dimension – sei es was die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität, den weltweit guten Ruf, die Kompetenz für langfristige, länderübergreifende und rechtskonforme Vermögenslösungen oder die Kompetenz ihrer Finanzexperten anbelangt – deutlich besser ein als den eigenen Finanzplatz.

Schweizer Anleger berücksichtigen Nachhaltigkeit bei Anlageentscheidungen
Ein weiterer wichtiger Trend in der Finanzbranche ist das Thema Nachhaltigkeit. Bei institutionellen Investoren sind nachhaltige Anlagen mittlerweile Mainstream. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass das Thema auch für Privatanleger immer wichtiger wird. Nachhaltigkeit wird in allen drei Ländern als wichtiges Thema betrachtet, um das sich nach Ansicht der Befragten nicht nur die Politik, sondern auch Banken und Unternehmen kümmern müssen. Die Befragten aller drei Länder sind davon über-zeugt, dass nachhaltige Vermögensanlagen einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung sozialer Bedingungen und ethischer Standards leisten können. Demnach hat die Nachhaltigkeit für 45 Prozent der Schweizer Befragten bei Anlageentscheidungen in der Vergangenheit bereits konkret eine Rolle gespielt.

Den gesamten LGT Private Banking Report 2018 finden Sie hier. 


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