Thomas Heller, Chief Investment Officer der Schwyzer Kantonalbank. Thomas Heller, Chief Investment Officer der Schwyzer Kantonalbank, sieht drei Hauptgründe für die jüngste EURO-Stärke. Für die jüngste Euro-Stärke (gut +5% gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken seit Ende Juni) lassen sich drei Hauptgründe anführen. Erstens: Die Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Präsidenten Anfang Mai hat eine grosse politische Unsicherheit beseitigt, welche auf dem Euro gelastet hatte. Zweitens: Die zuvor fragile Konjunktur in der Eurozone hat sich im Verlauf dieses Jahres deutlich gefestigt. Und drittens hat die EZB Anfang Juni einen ersten verbalen Schritt in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik gemacht.
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Thomas Heller, Chief Investment Officer der Schwyzer Kantonalbank, sieht drei Hauptgründe für die jüngste EURO-Stärke.
Für die jüngste Euro-Stärke (gut +5% gegenüber dem US-Dollar und dem Schweizer Franken seit Ende Juni) lassen sich drei Hauptgründe anführen. Erstens: Die Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Präsidenten Anfang Mai hat eine grosse politische Unsicherheit beseitigt, welche auf dem Euro gelastet hatte. Zweitens: Die zuvor fragile Konjunktur in der Eurozone hat sich im Verlauf dieses Jahres deutlich gefestigt. Und drittens hat die EZB Anfang Juni einen ersten verbalen Schritt in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik gemacht. Im Fall des Frankens kommen zwei Faktoren hinzu, welche ihn im Grunde unattraktiv machen: Zum einen die Negativzinsen. Zum anderen, dass permanent SNB-Interventionen drohen. Die beiden letztgenannten Argumente sind "kalter Kaffee" und gelten seit einer gefühlten Ewigkeit. Aber auch die erstgenannten drei Gründe für eine Euro-Aufwertung sind nicht ganz neu oder haben sich zumindest schon seit einiger Zeit abgezeichnet.
Warum also gerade jetzt dieser Aufwertungsschub des Euro? Die Antwort ist womöglich ganz einfach: Weil die Zeit dafür reif war. Die Zutaten (d.h. obige Argumente) waren schon länger vorhanden. Es fehlte ein Auslöser. Als solcher wirkten in diesem Fall – wie so oft – die Notenbanken. Allen voran EZB-Chef Mario Draghi mit einem optimistischen Ausblick anlässlich einer Rede Ende Juni. Ab diesem Zeitpunkt kannte der Euro nur noch eine Richtung. Einmal in Gang gesetzt, wirken solche Bewegungen oft selbstverstärkend. "Falsch" positionierte Investoren kaufen den Euro, was weitere Anleger aus dem Franken treibt und Trittbrettfahrer auf den Plan ruft. Allerdings ist diese Entwicklung wohl schon weit fortgeschritten und beschränkt vorerst das weitere Aufwertungspotenzial des Euro.
Die SNB hatte dem Euro lange Zeit tüchtig unter die Arme gegriffen. Diese Unterstützung blieb in den vergangenen Wochen praktisch aus. Und auch die Entwicklung der Zinsdifferenz begünstigte den Euro in dieser Zeit nicht. Das Hoch des Euro war also quasi "selbsttragend". Eine lineare Fortsetzung des Trends ist zwar nicht zu erwarten. Nach der markanten Aufwertung innerhalb kürzester Zeit ist eher mit einer Konsolidierung auf diesem Niveau oder allenfalls sogar einem kleinen Rücksetzer des Euros zu rechnen. Vieles spricht aber dafür, dass er stark bleiben wird.