Die Renditevorstellungen der Schweizer Privatanleger sind etwas aufgeblasen. (Foto Pixabay) Gemäss einer Natixis-Studie brauchen Schweizer Privatanleger eine Rendite nach Inflation von 8,7 %, um ihre Ziele zu erreichen. Obwohl 72 % der Schweizer Anleger weiterhin angeben, dass ihnen Sicherheit wichtiger ist als Performance, erklären sie gleichzeitig, dass sie eine Rendite von 8,7 % nach Inflation benötigen. In einer Zeit, in der viele Experten langfristig niedrige einstellige Renditen voraussagen, werden die Anleger wohl ihre Strategie überdenken und sich wirklich aktiven Managern zuwenden müssen, die Outperformance gegenüber den Marktbenchmarks mittels erhöhter Sicherheitskriterien anstreben. Dies geht aus
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Gemäss einer Natixis-Studie brauchen Schweizer Privatanleger eine Rendite nach Inflation von 8,7 %, um ihre Ziele zu erreichen.
Obwohl 72 % der Schweizer Anleger weiterhin angeben, dass ihnen Sicherheit wichtiger ist als Performance, erklären sie gleichzeitig, dass sie eine Rendite von 8,7 % nach Inflation benötigen. In einer Zeit, in der viele Experten langfristig niedrige einstellige Renditen voraussagen, werden die Anleger wohl ihre Strategie überdenken und sich wirklich aktiven Managern zuwenden müssen, die Outperformance gegenüber den Marktbenchmarks mittels erhöhter Sicherheitskriterien anstreben. Dies geht aus dem "Global Individual Investor Survey" 2017 von Natixis Global Asset Management hervor, in dem 8300 Privatanleger in 26 Ländern weltweit befragt wurden, davon 400 in der Schweiz.
Skeptische Schweizer Anleger wissen guten Rat zu schätzen
40 % der Anleger finden, dass die Vermögensverwaltungsbranche ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Doch sie brauchen mehr Gewissheit darüber, dass diese Firmen die Anlegerinteressen optimal wahren. Für diese Skepsis sind zum Teil die "Closet Indexer" verantwortlich, also Firmen, die vorgeben, ihre Fonds aktiv zu verwalten und dafür Gebühren berechnen, tatsächlich aber Portfolios aufbauen, die Benchmarks folgen. 73 % der Schweizer Anleger sagen, dass sie von ihren Investmentfonds Portfolios erwarten, die sich signifikant von ihren Benchmarks unterscheiden. Aber 76 % glauben, dass viele Manager, die Gebühren für aktive Verwaltung berechnen, nur einen Index abbilden.
Verzerrte Wahrnehmung weit verbreitet
Zudem zeigte die Studie auf, dass weiterhin Irrtümer über Indexanlagen bestehen. So glauben 55 % der Schweizer Anleger fälschlicherweise, dass Indexfonds weniger riskant sind und 58 %, dass sie Verluste gering halten konnten, obwohl diese Fonds Aufwärts- wie Abwärtstrends der zugrundeliegenden Märkte abbilden und kein "eingebautes" Risikomanagement bieten.
Die Nachfrage nach ESG-Anlagen steigt bei Privatanlegern
Über 80 % der Schweizer Anleger äussern den Wunsch, dass ihre Anlagen ihre persönlichen Werte spiegeln und dass hohe Massstäbe bei den Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) angelegt werden. 77 % legen Wert darauf, in Unternehmen mit ethischen Managementregeln zu investieren, und 65 % finden es wichtig, in Firmen mit positiven Sozial- oder Umweltbilanzen zu investieren.
Doch der Wunsch nach Anlagen, die stärker mit der persönlichen Einstellung in Einklang stehen, lässt sich nur schwer rationalisieren, wenn der Anleger allein auf traditionelle passive Indexfonds zugreift, denn viele beliebte Indizes enthalten Hunderte Unternehmen, die ungeachtet ihres sozialen oder ethischen Verhaltens ausgewählt werden. Nur 49 % der Schweizer Anleger erklären, dass Indexfonds Unternehmen enthalten, die ihre persönlichen Werte spiegeln.
In der Schweiz ist das Interesse der Anleger an alternativen Strategien grösser als anderswo
Die Studie ergab, dass die Anleger weltweit bereit sind, stärker auf alternative Strategien zu setzen als bisher. Dies gilt auch für die Schweiz, wobei dieses Interesse an Alternativen in diesem Land sogar noch stärker ist als anderswo.
Mehr als zwei Drittel der Schweizer Privatanleger (71 %) sind bereit, in andere Anlagen zu investieren als Aktien und Anleihen. Nur 53 % (gegenüber 66 % weltweit) halten alternative Investments für riskanter als traditionelle Anlageformen, und nur 40 % (gegenüber 60 % weltweit) beurteilen alternative Anlageformen als zu kompliziert.