Die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten erinnert an "Wir sind hier nämlich alle verrückt" aus Alice im Wunderland. In der derzeitigen verrückten, QE-geprägten Welt sind wir tagtäglich mit Anomalien und Verzerrungen konfrontiert. Richard Buxton, CEO von Old Mutual Investors (OMGI), geht anbei auf den aktuellen „Nonsense“ ein. „2015 wurde von der „Werden sie, werden sie nicht“ Debatte hinsichtlich der US-Zinsen dominiert. 2016 dürfte weiterhin von der Notenbankpolitik bestimmt werden, auch wenn die Frage nun eher lautet „wie hoch, wie schnell“. Die Bedenken hinsichtlich der weltweiten Konjunkturstärke werden nicht so schnell vorbei sein. Die industrielle Tätigkeit schwächt sich derzeit ab aufgrund des verlangsamten Wachstums in China und anderen Schwellenländern, fallenden Rohstoffpreisen sowie Einsparungen im Ölsektor. Industrieunternehmen kämpfen weltweit mit Gewinnwarnungen und die Einkaufsmanagerindizes zeigen deutlich nach unten. Im Gegensatz dazu sehen die meisten Umfragen im Dienstleistungssektor hingegen positiv aus. Konsumenten aus den Industrieländern profitieren von robusten Arbeitsmärkten, soliden Einkommenswachstum und geringerem Sprit- und Stromkosten. Eine Kernfrage für 2016 wird sein, ob sich die Schwäche im Industriesektor auf die Zuversicht im breiteren Unternehmenssektor auswirkt und die Arbeitsplatzschaffung und den Konsumenten-Appetit mindert.
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In der derzeitigen verrückten, QE-geprägten Welt sind wir tagtäglich mit Anomalien und Verzerrungen konfrontiert. Richard Buxton, CEO von Old Mutual Investors (OMGI), geht anbei auf den aktuellen „Nonsense“ ein.
„2015 wurde von der „Werden sie, werden sie nicht“ Debatte hinsichtlich der US-Zinsen dominiert. 2016 dürfte weiterhin von der Notenbankpolitik bestimmt werden, auch wenn die Frage nun eher lautet „wie hoch, wie schnell“. Die Bedenken hinsichtlich der weltweiten Konjunkturstärke werden nicht so schnell vorbei sein.
Die industrielle Tätigkeit schwächt sich derzeit ab aufgrund des verlangsamten Wachstums in China und anderen Schwellenländern, fallenden Rohstoffpreisen sowie Einsparungen im Ölsektor. Industrieunternehmen kämpfen weltweit mit Gewinnwarnungen und die Einkaufsmanagerindizes zeigen deutlich nach unten.
Im Gegensatz dazu sehen die meisten Umfragen im Dienstleistungssektor hingegen positiv aus. Konsumenten aus den Industrieländern profitieren von robusten Arbeitsmärkten, soliden Einkommenswachstum und geringerem Sprit- und Stromkosten. Eine Kernfrage für 2016 wird sein, ob sich die Schwäche im Industriesektor auf die Zuversicht im breiteren Unternehmenssektor auswirkt und die Arbeitsplatzschaffung und den Konsumenten-Appetit mindert.
Falls dies der Fall ist, dürften die US-Zinsen kaum anstiegen – aber dann genausowenig die Unternehmensgewinne und wahrscheinlich auch nicht die Aktienmärkte. Falls es sich bei der industriellen Schwäche aber nur um eine einmalige Anpassung an die geringere Nachfrage von China und den Rohstoffkonzernen handelt, dann könnten nächste Jahr das Durchhaltevermögen der Konsumenten und der Dienstleistungsindustrie in westlichen Volkswirtschaften die schlechten Produktionsdaten mehr als ausgleichen. Das Wachstum dürfte dann stetig, wenn auch unspektakulär sein.
Value-Aktien, Rohstoff-Anleihen, Blue-Chip Aktien … – falls sie derzeit keine positive Wachstumsdynamik haben, sind Investoren einfach nicht interessiert. Rückkehr zum Mittelwert? Relativer Wert? Aktuell herrscht auf dem Markt kein Interesse daran, in ein fallendes Messer zu greifen. Es erinnert an die Szene bei „Alice im Wunderland“, in der die Königin die Gärtner dazu anhält, alle weissen Rosenbäume rot anzumalen, weil sie einfach die Farbe weiss nicht mag. Niemand mag weisse Aktien im Portfolio, wenn Rot die einzige Farbe ist, die aktuell funktioniert."
Lesen Sie mehr im „2016 Investment Outlook“ von Old Mutual Global Investors.
Autor: jod