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Kein Grund für Euphorie, kein Grund für Lethargie

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Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer der Deutschen Asset Management. Viele Sorgen vom Sommer haben nachgelassen und die Zentralbanken sind weiterhin grosszügig. CIO Stefan Kreuzkamp von der Deutschen Asset Management rät dennoch zu nüchterner Betrachtungsweise. Einzelne Aktienindizes nah am Rekordhoch, Öl stabilisiert, die Sommersorgen wie Brexit, China, Italien vom Tisch, und neben den ohnehin grosszügigen Zentralbanken wollen vielleicht jetzt auch noch die Regierungen aus dem fiskalischen Füllhorn schöpfen. Kann man da nicht euphorisch werden? Vor allem wissend, dass diese Hausse eben nicht von Euphorie, sondern Skepsis geprägt ist? Stefan Kreuzkamp, CIO der Deutschen AM, rät zur Nüchternheit. Das Wirtschaftswachstum, vor allem in den Industrieländern, bleibt bescheiden. Die Zentralbanken hoffen daher weiter auf Unterstützung der Regierungen. Die tun sich mit Reformen schwer und wollen lieber Geld verteilen. Das politische Umfeld bleibt dabei sogar in den Industrieländern oft unberechenbar. Der Brexit ist noch nicht vom Tisch und fängt jetzt langsam aber sicher an, Regierung und Wirtschaft Kopfzerbrechen zu bereiten. In Italien steht ein Referendum an, dessen Ablehnung die fragile Lage des Landes, insbesondere des Bankensektors, verschärfen könnte.

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Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer der Deutschen Asset Management.

Viele Sorgen vom Sommer haben nachgelassen und die Zentralbanken sind weiterhin grosszügig. CIO Stefan Kreuzkamp von der Deutschen Asset Management rät dennoch zu nüchterner Betrachtungsweise.

Einzelne Aktienindizes nah am Rekordhoch, Öl stabilisiert, die Sommersorgen wie Brexit, China, Italien vom Tisch, und neben den ohnehin grosszügigen Zentralbanken wollen vielleicht jetzt auch noch die Regierungen aus dem fiskalischen Füllhorn schöpfen. Kann man da nicht euphorisch werden? Vor allem wissend, dass diese Hausse eben nicht von Euphorie, sondern Skepsis geprägt ist?

Stefan Kreuzkamp, CIO der Deutschen AM, rät zur Nüchternheit. Das Wirtschaftswachstum, vor allem in den Industrieländern, bleibt bescheiden. Die Zentralbanken hoffen daher weiter auf Unterstützung der Regierungen. Die tun sich mit Reformen schwer und wollen lieber Geld verteilen. Das politische Umfeld bleibt dabei sogar in den Industrieländern oft unberechenbar. Der Brexit ist noch nicht vom Tisch und fängt jetzt langsam aber sicher an, Regierung und Wirtschaft Kopfzerbrechen zu bereiten. In Italien steht ein Referendum an, dessen Ablehnung die fragile Lage des Landes, insbesondere des Bankensektors, verschärfen könnte. Und in den USA treten zwei Präsidentschaftskandidaten an, die nur vereint, dass sie gleichermassen unbeliebt beim Volk sind. Wer glaubt, politische Börsen hätten weiterhin kurze Beine, der gucke sich nur das britische Pfund oder den mexikanischen Peso an, der wie ein Seismograph der US-Wahlen fungiert. Dies übrigens nur ein Beispiel, wie sehr an den Industrieländern viele Schwellenländer noch hängen. Das sollte man bei aller Freude über ihre derzeitige Stabilisierung nicht vergessen. Ob Ölpreis, US-Dollar-Stärke oder aber auch ein Abflauen von Chinas Importhunger – es gibt einige externe Faktoren, die das Sommermärchen der Schwellenländer jäh beenden könnten.

Doch vorerst können sie sich, ebenso wie die meisten anderen Vermögensklassen, noch immer auf die Geberlaune der Zentralbanken verlassen. Kreuzkamp sieht nach wie vor keinerlei Anzeichen und leider auch kaum Möglichkeiten, dass die in Summe lockere Geldpolitik beendet werden könnte. Auch die US-Notenbank betont zunehmend, dass ihre Zinszurückhaltung weniger zyklischem Gegenwind als strukturellen Sorgen geschuldet sei.

Das alles klingt nach wenig Grund für Euphorie. Natürlich hat man sich hier nur die Risikoherde angeguckt. Weil es gefährlich wird, wenn man jene Gefahren unterschätzt, die zwischenzeitlich keine Schlagzeilen machen. Die Deutsche AM bleibt also vorsichtig konstruktiv, da die Lage auch nicht wirklich schlecht ist. Man bewegt sich in der langweiligen Mitte. Und das ist wiederum das Beste, was vielen Vermögensklassen passieren kann. Es bleibt zu hoffen, dass es langweilig bleibt. Denn auch so gibt es schon genug zu tun, um gute Renditen zu erzielen.


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