Die Kritik an der Globalisierunghttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/globalisierung/ wächst. Protektionismushttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/protektionismus/ dominiert Wirtschaft und Politik in weiten Teilen der entwickelten Welt – und hat mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2016 womöglich den Höhepunkt erreicht. Was das für China und die USA, die weltweit grössten Handelsgiganten, bedeutet. Bild: flickrhttps://www.flickr.com/photos/usdagov/8293232288 Trumps China-Problem Laut Trump ist Freihandelhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/freihandel/ ein Nullsummenspiel: es gibt nur Verlierer oder Gewinner. Dass hingegen – wie Adam Smith in seinem Modell der absoluten Kostenvorteile erklärt – alle beteiligten Länder vom Handel profitieren können, ist Trump bisher nicht zu Ohren gekommen. In dieser Hinsicht ist China für Trump ein besonderer Dorn im Auge – denn die USA verzeichnen mit dem Reich der Mitte das grösste Handelsdefizit, mit 334 Milliarden US Dollar im letzten Jahr. Insbesondere beschuldigt Trump China ein Währungsmanipulator zu sein. Das heisst, China soll den Yuan künstlich niedrig halten um sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und Exporte zu fördern. Dies führe schliesslich zu einer stetigen Ausweitung des US Handelsdefizits.
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Die Kritik an der Globalisierunghttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/globalisierung/ wächst. Protektionismushttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/protektionismus/ dominiert Wirtschaft und Politik in weiten Teilen der entwickelten Welt – und hat mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November 2016 womöglich den Höhepunkt erreicht. Was das für China und die USA, die weltweit grössten Handelsgiganten, bedeutet.
Trumps China-Problem
Laut Trump ist Freihandelhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/freihandel/ ein Nullsummenspiel: es gibt nur Verlierer oder Gewinner. Dass hingegen – wie Adam Smith in seinem Modell der absoluten Kostenvorteile erklärt – alle beteiligten Länder vom Handel profitieren können, ist Trump bisher nicht zu Ohren gekommen. In dieser Hinsicht ist China für Trump ein besonderer Dorn im Auge – denn die USA verzeichnen mit dem Reich der Mitte das grösste Handelsdefizit, mit 334 Milliarden US Dollar im letzten Jahr.
Insbesondere beschuldigt Trump China ein Währungsmanipulator zu sein. Das heisst, China soll den Yuan künstlich niedrig halten um sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und Exporte zu fördern. Dies führe schliesslich zu einer stetigen Ausweitung des US Handelsdefizits. Ein Handelsdefizit sei schlecht für die US Wirtschaft, da es das BIPhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/bruttoinlandprodukt/ Wachstum abbremse und der Arbeiterschicht die Arbeit wegnähme. Bereits während des Wahlkampfs hatte Trump daher angekündigt einen Zollhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/zoll/ in Höhe von 45 Prozent auf chinesische Importe erheben zu wollen. Trumps Ansicht untersteht jedoch ein erheblicher Denkfehler, wie der Tagesanzeigerhttp://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/41171/trumps-denkfehler/ erklärt.
Ökonomischer Denkfehler
Zum einen führt eine Reduktion des Handelsdefizits indem Importe beschränkt werden nicht ohne weiteres zu einem höheren BIPhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/bruttoinlandprodukt/. Denn die Substitution von Importprodukten durch teurere einheimische Produkte sowie die Verteuerung von Importen durch Zölle hat zur Folge, dass den Konsumenten weniger Mittel für den Kauf anderer Güter übrig bleiben. Eine Reduktion des verfügbaren Einkommens senkt die Konsumnachfrage und hat entsprechend eine dämpfende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum. Laut einer aktuellen Studie von Oxford Economicshttps://www.uschina.org/sites/default/files/Oxford, sind US Konsumentenpreise durch den Handel mit China um 1 bis 1.5 Prozent tiefer – was anderweitige Ausgaben ermöglicht.
Zum anderen trifft Trumps Anschuldigung nicht zu, die Peoples Bank of China würde den Yuan künstlich tief halten. Zwar interveniert die chinesische Zentralbank am Devisenmarkt, jedoch versucht sie den Yuan – der bereits seit zwei Jahren unter Abwärtsdruck steht – gegenüber dem Dollar nicht etwa zu schwächen sondern zu stärken. Ohne Interventionen der chinesischen Zentralbank wäre der Yuan gegenüber dem Dollar heute weitaus schwächer. Wie die untenstehende Grafik aus der NZZhttps://www.nzz.ch/wirtschaft/china-als-waehrungsmanipulator-das-stumpfe-schwert-des-donald-trump-ld.140834 zeigt, verkauft die chinesische Regierung seit 2014 Devisenreserven und kauft die eigene Währung auf, um sie zu stützen.
Folgen für China
Erst kürzlich hat sich Chinas Präsident Xi Jinping bei seiner Eröffnungsrede am diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos explizit für freien Handel und gegen Protektionismushttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/protektionismus/ ausgesprochen. Denn Handelsbarrieren würden weitgehende negative Folgen für den weltweit grössten Exporteur nach sich ziehen. Laut Bloomberghttps://www.bloomberg.com/news/articles/2016-11-15/how-trump-s-china-trade-war-could-play-out-quicktake-q-a zeigen Schätzungen des Asien Chefökonomen von Daiwa Capital Markets, dass Trumps vorgeschlagene Importsteuer auf chinesische Waren zu einem Rückgang chinesischer Exporte in die USA von 87 Prozent führen würde. Dies könnte sich im Zeitablauf in einem Wachstumsrückgang von 4.7 Prozent niederschlagen. Selbstverständlich hat Peking bereits angekündigt, dass es in diesem Fall mit Gegenmaßnahmen kontern würde. Ein Handelskrieg wäre also vorprogrammiert – mit tiefgreifenden Konsequenzen für die gesamte Weltwirtschaft.
Bedeutung für die USA
Doch auch für die USA ist eine gute Beziehung mit dem asiatischen Handelsriesen von wirtschaftlich grosser Bedeutung. Nur die negativen Auswirkungen des Handels mit China vorzulegen und die Vorteile daraus zu ignorieren, könne zu einer Politik führen, die auf irreführenden und unvollständigen Informationen basiert, so die Studie von Oxford Economicshttps://www.uschina.org/sites/default/files/Oxford. Insbesondere wird aufgezeigt, dass durch die US-China Handelsbeziehung ganze 2.6 Millionen US Arbeitsstellen geschaffen wurden. Einerseits entstanden durch US Investitionen in China sowie chinesische Investitionen in die USA. Andererseits schafft der amerikanische Exporthttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/export/ nach China Millionen von Arbeitsstellen – denn China ist heute die drittgrösste Exportdestination der USA.
Ausserdem zeigt die Studiehttps://www.uschina.org/sites/default/files/Oxford, dass durch den Handel mit China die Produktivitäthttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/produktivitaet/ der USA gesteigert wurde – der Ursprung des Wohlstands. Unternehmen wie Apple nutzen US-Knowhow für die Entwicklung von Produkten, die Montage der Gerätekomponenten wird jedoch in China zu tieferen Kosten durchgeführt. Die Nutzung der globalen Supply Chain ermöglicht daher eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit führender Unternehmen und schliesslich der US-Wirtschaft insgesamt. Bedenkt man weiter, dass die chinesische Mittelklasse stetig wächst – und bis ins Jahr 2026 die gesamte Bevölkerung der Vereinigten Staaten übersteigen soll – bieten sich in Zukunft weitere lukrative Wachstumschancen für Exporte von US Unternehmen.
Globalisierunghttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/globalisierung/ als Quelle des Wirtschaftswachstums
Der freie Handel ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg beider Staaten. Daher wird – zumindest von Ökonomenseite aus – gehofft, dass es nicht zu einem Handelskrieg der Supermächte kommt. Dennoch ist der Deglobalisierungstrend in weiten Teilen der entwickelten Welt besorgniserregend und drängt nach Aufklärung. Alan Blinder, Ökonom an der Princeton University und Spezialist in Sachen Welthandel, brachte die Problematik gut auf den Punkt: “Globalisierunghttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/globalisierung/ zurückzuhalten ist vergleichbar mit einem Abbruch des technischen Fortschritts. Veränderungen verletzen Menschen, treiben sie aber auch voran.“ Vielmehr sei es notwendig Programme zu entwickeln, die den heutigen Verlierern der Globalisierunghttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/globalisierung/ neue Perspektiven ermöglichen.
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Zum Thema:
Josipa Markovic,
Ökonomin, MSc in Business and Economics der Universität Basel, ehemalige Praktikantin bei iconomix
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