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“Augenwischerei um SNB-Ausschüttungen (Misconceptions about SNB Distributions),” NZZ, 2024

Summary:
Neue Zürcher Zeitung, January 25, 2024. PDF. HTML. Kritik an der Höhe der SNB-Ausschüttungen ist somit nur gerechtfertigt, wenn die Finanzverantwortlichen von Bund und Kantonen die genannten Hebel nicht in Bewegung setzen können. Einer solchen Kritik muss sich die SNB stellen. Sie hat die Kompetenz, ihre Bilanz nach geldpolitischen Erfordernissen zu gestalten, aber eine mechanische Rückstellungspolitik entspricht diesem Erfordernis kaum. Die SNB sollte daher begründen, warum eine stabilitätsorientierte Politik vor dem Hintergrund der geldpolitischen Analyse und plausibler Szenarien die gewählte Bilanzstruktur und Rückstellungspolitik erfordert. Ebenso wichtig ist ein Perspektivenwechsel in der politischen Diskussion. Mehr Interesse als SNB-Ausschüttungen verdienen das

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Neue Zürcher Zeitung, January 25, 2024. PDF. HTML.

Kritik an der Höhe der SNB-Ausschüttungen ist somit nur gerechtfertigt, wenn die Finanzverantwortlichen von Bund und Kantonen die genannten Hebel nicht in Bewegung setzen können. Einer solchen Kritik muss sich die SNB stellen. Sie hat die Kompetenz, ihre Bilanz nach geldpolitischen Erfordernissen zu gestalten, aber eine mechanische Rückstellungspolitik entspricht diesem Erfordernis kaum. Die SNB sollte daher begründen, warum eine stabilitätsorientierte Politik vor dem Hintergrund der geldpolitischen Analyse und plausibler Szenarien die gewählte Bilanzstruktur und Rückstellungspolitik erfordert.

Ebenso wichtig ist ein Perspektivenwechsel in der politischen Diskussion. Mehr Interesse als SNB-Ausschüttungen verdienen das Nettovermögen von Bund und Kantonen sowie der Einfluss des SNB-Jahresergebnisses darauf. Ausserdem sollten sich Bund und Kantone darum bemühen, ihre Budgets aus eigener Kraft von schwankenden SNB-Ausschüttungen zu entkoppeln.

Alle Beteiligten sollten sich bewusst sein, dass eine Änderung der Regelungen für SNB-Ausschüttungen alle paar Jahre kein gutes Licht auf die Solidität dieser Regeln und auf die beteiligten Institutionen wirft.

Dirk Niepelt
Dirk Niepelt is Director of the Study Center Gerzensee and Professor at the University of Bern. A research fellow at the Centre for Economic Policy Research (CEPR, London), CESifo (Munich) research network member and member of the macroeconomic committee of the Verein für Socialpolitik, he served on the board of the Swiss Society of Economics and Statistics and was an invited professor at the University of Lausanne as well as a visiting professor at the Institute for International Economic Studies (IIES) at Stockholm University.

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