Johnson hatte das Rennen um die May-Nachfolge am Dienstag klar für sich entschieden. Er setzte sich mit rund zwei Dritteln der Stimmen gegen seinen Rivalen Jeremy Hunt durch. "Sie werden in diesem kritischen Augenblick ein grossartiger Premierminister für unser Land sein", erklärte der unterlegene Aussenminister Hunt. May selbst teilte mit, Johnson geniesse ihre "volle Unterstützung von den Hinterbänken". Johnson ist durch den Abstimmungssieg Chef der Konservativen Partei und soll am Mittwoch von Königin Elizabeth II. zum Premierminister ernannt werden. Es ist unklar, ob er in dieser Position einen Ausweg aus der festgefahrenen Situation beim britischen EU-Austritt finden kann. Beim Brexit gilt der 55-Jährige als entschiedener Hardliner. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker richtete
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Johnson hatte das Rennen um die May-Nachfolge am Dienstag klar für sich entschieden. Er setzte sich mit rund zwei Dritteln der Stimmen gegen seinen Rivalen Jeremy Hunt durch. "Sie werden in diesem kritischen Augenblick ein grossartiger Premierminister für unser Land sein", erklärte der unterlegene Aussenminister Hunt. May selbst teilte mit, Johnson geniesse ihre "volle Unterstützung von den Hinterbänken".
Johnson ist durch den Abstimmungssieg Chef der Konservativen Partei und soll am Mittwoch von Königin Elizabeth II. zum Premierminister ernannt werden. Es ist unklar, ob er in dieser Position einen Ausweg aus der festgefahrenen Situation beim britischen EU-Austritt finden kann. Beim Brexit gilt der 55-Jährige als entschiedener Hardliner.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker richtete ihm dennoch seine Glückwunsche aus. "Der Präsident will mit dem nächsten Premierminister so gut wie möglich zusammenarbeiten", sagte eine Sprecherin in Brüssel. Junckers gewählte Nachfolgerin Ursula von der Leyen sagte vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris, sie freue sich auf eine gute Arbeitsbeziehung mit Johnson. Macron dankte May und sagte: "Ich beglückwünsche herzlich Boris Johnson."
Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier machte unterdessen erneut klar, dass die EU die von Johnson geforderte Neuverhandlung des Austrittsabkommens ablehnt. Er schrieb auf Twitter: "Wir freuen uns darauf, mit Boris Johnson nach seiner Amtsübernahme konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die Ratifizierung des Austrittsabkommens zu erleichtern und um einen geregelten Brexit zu gewährleisten." Möglich sind nach Barniers Worten lediglich Änderungen an der politischen Erklärung zu den künftigen Beziehungen.
Mitten in der Tankerkrise mit dem Iran übermittelte auch der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif dem künftigen britischen Premierminister seine Glückwünsche. "Ich gratuliere meinem früheren Gegenüber Boris Johnson, dass er Premierminister des Vereinigten Königreiches geworden ist", schrieb Sarif auf Twitter. Johnson ist von Juli 2016 bis Juli 2018 Aussenminister gewesen. Gleichzeitig kritisierte der iranische Chefdiplomat das Vorgehen der britischen Regierung gegen einen Supertanker mit Öl aus dem Iran. "Die Beschlagnahme von iranischem Öl durch die May-Regierung auf Geheiss der USA ist Piraterie, ganz einfach."
Aus Deutschland kamen zunächst Glückwünsche der AfD-Bundestagsfraktion. Sie sei zuversichtlich, dass es Johnson als Premierminister gelingen könne, "die nun schon Jahre andauernde Hängepartie um den Brexit zu beenden und für klare Verhältnisse zu sorgen", erklärte die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel. Johnson habe ein starkes Mandat erhalten, um den Brexit entschlossen umzusetzen, sagte der Co-Vorsitzende Alexander Gauland.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte und liess erklären, sie freue sich auf eine gute Zusammenarbeit. "Unsere Länder soll auch in Zukunft eine enge Freundschaft verbinden", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Kritik übte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. "Ich glaube, dass Herr Johnson im Vergleich zu Herrn Trump noch einmal unberechenbarer sein wird", sagte Lindner in Berlin. "Man muss die Befürchtung haben, dass Herr Johnson selbst nicht weiss, was er mit seinen neu gewonnenen politischen Möglichkeiten anstellen will."/trs/DP/fba
(AWP)