Die Wirtschaftskraft der "neuen" Bundesländer ist auch 28 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung deutlich schwächer als jene des alten Westens Deutschlands. Dies trifft insbesondere auf die ländlichen Gebiete zu. Dieser Beitrag verweist auf die verschiedenen Formen und die Verbreitung von Wissen, die hierfür eine Erklärung bieten.
Warum ist die Wirtschaftskraft der "neuen" Bundesländer auch
28 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung noch immer deutlich niedriger als
die Wirtschaftskraft des alten Westens Deutschlands (BMWi 2018[ a ])? Und warum
zeigt sich die Beschäftigungsentwicklung gerade im Vergleich der ländlichen
Regionen im Osten besonders schwach (Margarian 2018[ b ])? Diese Fragen habe ich in
einer Untersuchung der Auswirkungen des "Strukturwandels in der
Articles by Anne Margarian
Menschenbild und Verteilungsfrage: Reflektionen im 200. Geburtsjahr von Karl Marx
May 11, 2018Zu den Dingen, die die Ökonomen von Karl Marx lernen können, gehört, dass eine Ökonomie, die den Menschen dienen will, zuvorderst eine Position zum Menschen und seiner Natur beziehen muss. Ökonomische Forschung ohne ein Menschenbild, das mehr ist als die krude Karikatur des homo oeconomicus, kann sich zu den Wohlfahrtseffekten wirtschaftlichen Handelns nur sehr bedingt äußern. An der Diskussion der Verteilungsfrage lässt sich das zeigen.
Zu den Dingen, die die Ökonomen von Karl Marx
lernen können, gehört, dass eine Ökonomie, die den Menschen dienen will,
zuvorderst eine Position zum Menschen und seiner Natur beziehen muss.
Ökonomische Forschung ohne ein Menschenbild, das mehr ist als die krude
Karikatur des homo oeconomicus, kann sich zu den Wohlfahrtseffekten
wirtschaftlichen
Autonomie und Unterordnung im globalen Kapitalismus
November 6, 2017Warum votieren die Briten für den Brexit und viele Katalanen für die Abspaltung von Spanien? Warum streben Milliardäre nach politischen Ämtern, statt sich auf ihre ökonomischen Imperien zu konzentrieren? Sind diese Entscheidungen jenseits der ökonomischen Rationalität wirklich bar jeder Vernunft, wie viele Kommentare nahezulegen scheinen? Um diese Fragen zu beantworten, muss man das enge Referenzsystem ökonomischer Modelle verlassen, wie dieser Beitrag zeigt.
Ökonomische Modelle behandeln den Markt als zentrales, wenn
nicht als einziges Koordinationssystem. Dass dem Markt eine so zentrale Rolle
zugeschrieben wird, ergibt sich aus einem liberalen und individualistischen
Menschenbild und aus der Leistungsfähigkeit des Marktes in der zuverlässigen
spontanen Koordination kurzfristiger
Die Verantwortung der Ökonomen im politischen Zeitalter des Populismus
November 23, 2016Der grassierende Populismus sollte die
Ökonomen dazu bewegen, ihre Standardannahmen zu überdenken.
Die Wahl Donald Trumps oder anderer Populisten kann gravierende
ökonomische Folgen nach sich ziehen, Ökonomen warnen zum Beispiel einhellig vor
der erwarteten stärkeren Abschottung der nationalen Märkte. Sie betrachten die
Wahl von Populisten dennoch oft als Ereignis, das ihre wissenschaftlichen Erklärungen
nicht im Kern berührt, bzw. lediglich zu exogenen Veränderungen in
Modellparametern führt. Dabei haben Ökonomen mindestens zwei gute Gründe, sich
intensiver mit der Hinwendung des Wahlvolkes zu den Populisten zu beschäftigen:
Zum einen ist die Politik, von der viele Wähler sich nun demonstrativ abwenden,
stark durch ökonomische Paradigmen geprägt; zum anderen können die
Willensäußerungen der Wähler durchaus als Ausdruck von Präferenzen gewertet
werden, die mit den Standardannahmen der Ökonomie auch bei größter
Bereitschaft, stärkste Vereinfachungen zu akzeptieren, nicht mehr in
Übereinstimmung zu bringen sind.
Man kann es auch andersherum sagen: Viele
Menschen akzeptieren das, was ihnen von Ökonomie und Politik oft genug als
alternativlos präsentiert wird, nicht als Ausdruck ihrer Vorstellungen und
Ziele.