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COVID-19, Nachfrage und Arbeitslosigkeit

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Wenn Verbraucher Geld ausgeben, kommt es Unternehmen zu Gute. Steigt der Umsatz, erhöhen Unternehmen Investitionen. Und damit entstehen neue Arbeitsplätze. Wenn die Löhne nicht steigen und/oder sogar gekürzt werden, passiert das Gegenteil. Es entsteht Arbeitslosigkeit.Die Republikaner im Senat haben gerade zugelassen, dass die pauschale Erhöhung der wöchentlichen UI-Leistungen (Arbeitslosenversicherung) um 600 USD abläuft, und schlagen vor, ...

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Wenn Verbraucher Geld ausgeben, kommt es Unternehmen zu Gute. Steigt der Umsatz, erhöhen Unternehmen Investitionen. Und damit entstehen neue Arbeitsplätze. 

Wenn die Löhne nicht steigen und/oder sogar gekürzt werden, passiert das Gegenteil. Es entsteht Arbeitslosigkeit.

Die Republikaner im Senat haben gerade zugelassen, dass die pauschale Erhöhung der wöchentlichen UI-Leistungen (Arbeitslosenversicherung) um 600 USD abläuft, und schlagen vor, sie (im Wesentlichen) durch eine wöchentliche Zahlung von 200 USD zu ersetzen. 

Diese Kürzung der Leistungen um 400 US-Dollar ist nicht nur grausam, sondern auch eine schreckliche wirtschaftliche Situation. Diese Vorteile unterstützen eine enorme Menge an Ausgaben von Menschen, die sonst drastisch sparen müssten, unterstreicht Heidi Shierholz von Economic Policy Institute (EPI) in einem aktuellen Blog-Eintrag.

Die Ausgaben, die durch die 400 Dollar ermöglicht werden, die der Senat kürzen will, unterstützen 3,4 Millionen Arbeitsplätze. Wenn Sie die 400 Dollar kürzen, kürzen Sie diese Jobs, fügt Frau Shierholz von EPI hinzu.

Heiner Flassbeck schreibt dazu in seinem Blog Makroskop, dass die US-Unternehmen sogar die Löhne kürzen, weil die Arbeitslosigkeit hoch ist. 

Das hat fatale Folgen, da die US-Wirtschaft auf Konsum angewiesen ist wie kein anderes Land auf der Welt. Die Lohnkürzungen sind der direkte Weg in die Deflation und in eine kaum noch zu beherrschende Krise, betont der ehemalige Chef-Volkswirt von UNCTAD mit Nachdruck.

COVID-19, Nachfrage und Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit ohne Arbeitslosengeld führt zu starken Ausgaben-Rückgängen, Graph: JPMorgan, July 28, 2020

In den USA findet derzeit zwischen den republikanischen und demokratischen Politikern ein schauriges Tauziehen um das Arbeitslosengeld statt. 

Millionen von Menschen wurden infolge der Coronavirus-Pandemie arbeitslos, weil der Staat die Volkswirtschaft zum Sperrmodus („lockdown“) umgestellt hat. Da die Unternehmen zum „shutdown“ gezwungen wurden, verloren unzählige Menschen ihre Stellen.

Vor allem scheinen die Republikaner von der Idee besessen zu sein, dass Arbeitslosengeld die Arbeitnehmer faul macht und damit ihre Bereitschaft beeinträchtigt, Jobs anzunehmen.

Dies wäre eine bizarre Behauptung, selbst wenn das Arbeitslosengeld den Anreiz zur Arbeitssuche wirklich verringern würde. Immerhin erhalten mehr als 30 Millionen Arbeitnehmer Arbeitslosenunterstützung, aber es gibt nur fünf Millionen offene Stellen. 

Egal wie hart die Politiker der republikanischen Partei mit Arbeitslosen umgehen, sie können keine Jobs annehmen, die es nicht gibt, hält Paul Krugman in seiner Kolumne bei NYTimes fest.

Es ist fast zweitrangig, festzustellen, dass es so gut wie keine Beweise dafür gibt, dass die Arbeitslosenunterstützung Arbeitnehmer tatsächlich davon abhält, eine Arbeit anzunehmen. Mehrere Studien finden keinen signifikanten Anreizeffekt, argumentiert Krugman weiter.

COVID-19, Nachfrage und Arbeitslosigkeit

Die Ausgaben sinken zu Beginn der Arbeitslosigkeit und steigen, wenn das Arbeitslosengeld ausgezahlt wird, Graph: JPMorgan, July 28, 2020



Übrigens glaubt eine große Mehrheit der Ökonomen, dass das Arbeitslosengeld durch die Unterstützung der Verbraucherausgaben zur Erhaltung der gesamten Wirtschaft beigetragen hat.

Der Angriff auf die Arbeitslosenhilfe wurzelt also in tiefer Unwissenheit. Aber es gibt laut Krugman auch ein starkes Element der Bosheit.

Es gibt nämlich eine alberne Aussage, die wir in unserem Bekanntenkreis leider öfters hören: „Jeder, der bereit ist, zu arbeiten, und es ernst meint, wird mit Sicherheit einen Job finden“.

Wir müssen an die Person, die uns einen solchen grosszügigen Ratschlag erteilt, zwei Fragen stellen: „Haben Sie mir einen Job zu offerieren? Oder kennen Sie jemanden, der mir einen Job anbietet?“ Wenn die Antwort „nein“ lautet, dann hat diese Person keine Ahnung davon, wovon sie redet.


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