Wahlumfragen liefern Orientierungshilfen vor Wahlen, so auch bei den eben erfolgten Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Sie sollen objektiv über die Erfolgsaussichten der Kandidaten Auskunft geben. Inwieweit sie diesen Anspruch erfüllen, ist jedoch zweifelhaft, wie dieser Beitrag zeigt. Wahlen sind ein entscheidendes Instrument der Gestaltung der politischen Machtverhältnisse in Demokratien, d.h. freie und geheime Wahlen sollen den wahlberechtigten Bürgern eines Landes die Möglichkeit bieten, Parteien und Kandidaten entsprechend ihrer subjektiven Präferenzen unabhängig von der Einflussnahme anderer Akteure zu bestimmen. Soweit die Idealvorstellung einer Demokratie, die von mündigen Bürgern ihre politische Legitimation von Herrschaft über die Gesellschaft mittels Parlament und Regierung herleitet. Die Kommunikation zwischen Parteien und ihren Kandidaten mit den wahlberechtigten Bürgern ist daher ein zentrales Element der Gestaltung der politischen Machtverhältnisse einer Gesellschaft. Wahlumfragen, die fortlaufend zu zukünftig stattfindenden Wahlen in den Medien veröffentlicht werden, liefern dabei wichtige Orientierungshilfen von potentiellen Wählern.
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Wahlumfragen liefern Orientierungshilfen vor Wahlen, so auch bei den eben erfolgten Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Sie sollen objektiv über die Erfolgsaussichten der Kandidaten Auskunft geben. Inwieweit sie diesen Anspruch erfüllen, ist jedoch zweifelhaft, wie dieser Beitrag zeigt.
Wahlen sind ein entscheidendes Instrument der Gestaltung der politischen Machtverhältnisse in Demokratien, d.h. freie und geheime Wahlen sollen den wahlberechtigten Bürgern eines Landes die Möglichkeit bieten, Parteien und Kandidaten entsprechend ihrer subjektiven Präferenzen unabhängig von der Einflussnahme anderer Akteure zu bestimmen. Soweit die Idealvorstellung einer Demokratie, die von mündigen Bürgern ihre politische Legitimation von Herrschaft über die Gesellschaft mittels Parlament und Regierung herleitet. Die Kommunikation zwischen Parteien und ihren Kandidaten mit den wahlberechtigten Bürgern ist daher ein zentrales Element der Gestaltung der politischen Machtverhältnisse einer Gesellschaft.
Wahlumfragen, die fortlaufend zu zukünftig stattfindenden Wahlen in den Medien veröffentlicht werden, liefern dabei wichtige Orientierungshilfen von potentiellen Wählern. Sie sollen quasi objektiv einen Zustand der öffentlichen Meinung der Wähler beschreiben und frei von subjektiven Einflüssen der Umfrageinstitute sein, die diese Umfragen im Auftrag ihrer jeweiligen Auftraggeber durchführen.
Grundgedanke ist dabei mittels einer reinen Zufallsstichprobe die jeweiligen Parteipräferenzen zu einem Zeitpunkt x zu ermitteln. Allerdings wachsen Zweifel daran, dass diese Aufgabe so tatsächlich auch durchgeführt wird, und stattdessen andere Faktoren einer Meinungsbildung anhand dieser Umfragen nicht ebenfalls verfolgt werden.
Konzeptionelle Probleme einer Wahlumfrage
Wer einen Menschen hinsichtlich seiner Parteienpräferenz zu einem beliebigen Zeitpunkt befragt, der muss bedenken, dass nicht jeder zu jedem Zeitpunkt bereits weiß, ob er überhaupt wählen wird – d.h. Wahlverweigerer ist – ob er bereits eine Präferenz hat – d.h. Stammwähler – oder diesbezüglich noch indifferent ist – d.h. Wechselwähler – ist.
Man weiß aus den Ergebnissen vorangegangener Wahlen, dass sowohl die Wahlbeteiligung von Wahl zu Wahl schwankt oder trendmäßig sinkt, als auch, dass insbesondere die Wechselwähler ein entscheidender Faktor beim tatsächlichen Wahlausgang sind. Diese Problematik wir bei der Veröffentlichung von Wahlumfragen jedoch nicht offengelegt.
Hier werden scheinbar exakte Anteilswerte nur einzelnen Parteien zugeordnet. Von Problemen wie Erst- und Zweitstimme wie in Deutschland und damit verbunden die Frage der Überhangmandate wird ganz abgesehen. Dies führt zu massiven Fehlermargen bei den so gewonnenen Ergebnissen hinsichtlich der Prognosegüte. Irgendwie müssen ja die Umfrageinstitute die Wahlverweigerer und Wechselwähler bei der Zuordnung auf Parteien berücksichtigen. Man könnte sie ganz unberücksichtigt lassen oder aber versuchen aufgrund vorangegangener Wahlergebnisse über die Dynamik des Wählerverhaltens durch Gewichtungsfaktoren auf die Parteienpräferenz umzulegen.
Wie das im Einzelnen geschieht ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Es gehört gleichsam zum Betriebsgeheimnis der Umfrageinstitute. Ein großer Teil der Varianz der unterschiedlichen Umfrageergebnisse einzelner Institute innerhalb weniger Tage beruht daher vermutlich viel stärker auf diesen impliziten Gewichtungsmethoden als auf dem unvermeidlichen Zufallsfehler der Stichprobe. Umfrageinstitute führen gleichsam – mathematisch-statistisch betrachtet – eine Faltung der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsstichprobe mit mehr Merkmalsausprägungen – die eben auch Nichtwähler und Indifferente beinhaltet – durch und nehmen mittels mehr oder weniger subjektiver Gewichtungen aufgrund impliziter Modellannahmen über deren Wahlverhalten eine Korrektur der Ursprungsdaten der Zufallsstichprobe vor. Modellfehler, die jedoch in diesem Verfahren zwangsläufig auftreten können, führen dann unter starker Wählerwanderung zu massiven Fehlprognosen, wie wir sie beispielsweise beim Plebiszit zum Brexit oder der letzten US-Präsidentenwahl feststellen konnten.
Versuche, die Repräsentativität der Zufallsauswahl in der Stichprobe herzustellen
Eine reine Zufallsauswahl der Wahlberechtigten könnte tendenziell sehr viel größeren Zufallsschwankungen unterliegen als derzeit in den aktuellen Zeitreihen der Wahlumfragen erkennbar ist. Ein Grund liegt offenbar darin, dass man versucht, durch selektive Auswahl der Befragten anhand von sozialen Merkmalen die soziale Struktur als Bedingung zu berücksichtigen. Altersstruktur und sozialer Status dürften hier eine wichtige Rolle spielen. Allerdings zerfällt dann die Grundgesamt der Wahlberechtigten in entsprechend viele Teilmengen. Die Anteile müssen anhand von externer Information vorher festgelegt werden.
Abbildung 1: Wahlbeteiligung nach Altersgruppen
Offenbar gibt es einen altersbedingten Faktor hinsichtlich der Wahlbeteiligung, d.h. sie sinkt generell aber insbesondere in Abhängigkeit vom Alter der Wahlberechtigten. Die Jungen wählen deutlich weniger als die Alten in Deutschland (siehe Abbildung 1). Kein gutes Zeugnis für die politische Bildung der Jugend bzw. Bereitschaft an Bundestagswahlen teilzunehmen.
Abbildung 2: Wahlbeteiligung nach Bundesländern
Ebenso ist die Wahlbeteiligung unterteilt nach Bundesländern stark rückläufig. Insbesondere die neuen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen bilden dabei das Schlusslicht. Es war also schon seit langem erkennbar, dass die vorangegangenen Bundestagswahlen immer weniger Wähler zur Stimmenabgabe bewegen konnte und dies insbesondere in Ostdeutschland seit 2005 besonders ausgeprägt der Fall gewesen ist (siehe Abbildung 2). Die Agenda 2010, die dazu geführt hat, dass viele Wähler von Sozialleistungen aufgrund von Armut aufgrund von Arbeitslosigkeit abhängig waren und weiterhin sind, dürfte hier ein wesentlicher Faktor sein.
Der Aufstieg der AfD, die bisher besonders erfolgreich in den neuen Bundesländern bei Landtagswahlen abgeschnitten hat, ist wohl auf die Krise des etablierten Parteiensystems beim Umgang mit der Flüchtlingskrise und deutschstämmigen Sozialschwachen zurückzuführen. Dies weist auf einen gravierenden Vertrauensverlust hin, der es populistischen Parteien wie der AfD ermöglicht hat, besonders erfolgreich diese stille Reserve des Wählerpotentials zu mobilisieren, wie dies insbesondere ab 2015 mit der Flüchtlingskrise der Fall gewesen ist.
Der Kampf um die Nichtwähler ist zu einem Schlüsselfaktor bei Bundestagswahlen geworden. In der Repräsentation der Wahlumfragen findet dies jedoch nur indirekt durch den rasanten Anstieg der Anteile der AfD oder anderer Protestparteien seinen Niederschlag. Letztlich hat es jedoch auch die etablierten Parteien dazu gezwungen, ihre ursprüngliche Haltung der Willkommenskultur aufzugeben und restriktivere Maßnahmen zur Begrenzung der unkontrollierten Zuwanderung von Flüchtlingen vorzunehmen. Davon berichtet die Sonntagsfrage in der vorliegenden Form jedoch nicht.
Verändert sich die Struktur im Laufe der Zeit erheblich, z.B. steigt aufgrund einer Wirtschaftskrise die Zahl der Arbeitslosen oder Sozialhilfeempfänger im Zuge der Flüchtlingskrise, könnten hier systematische Verzerrungen bereits bei der Umfrage aufgrund des Umfragedesign entstehen. Treten weitere besonders gravierende Ereignisse ein, kann sich das Wahlverhalten schlagartig ändern (siehe beispielsweise auch den Schulz-Effekt). Die Stimmenverteilung unter Einbeziehung der Nichtwähler zeigt auch deren hohes Gewicht für den Wahlausgang einer Wahl (siehe Abbildung 3). Allzu oft wird der Begriff Mehrheit der abgegebenen Stimmen mit der Mehrheit der Wahlberechtigten synonym gesetzt. Im Prinzip haben wir ein Drei-Klassen-Wahlsystem bestehend aus Stammwählern, Wechselwählern und Nichtwählern. Wahlen werden in aller Regel durch die Mobilisierung von Wechselwählern und Nichtwählern für die eigene Partei gewonnen. Sie sind die eigentliche Zielgruppe von Wahlkämpfen.
Abbildung 3: Stimmenverteilung der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017 unter Einbeziehung der Nichtwähler
Hinzu kommt das Risiko, dass man aufgrund von Bequemlichkeit tendenziell immer die gleiche Teilmenge regelmäßig befragt, d.h. nicht alle Wahlberechtigten überhaupt die gleiche Chance haben befragt zu werden. Aus dem üblicherweise gängigen Anreizsystem Interviewer anhand erfolgreicher Interviews zu bezahlen, wird dieser eher auf Personen zugreifen, von denen er weiß, dass sie unproblematisch für ihn sind, d.h. bereitwillig über ihre Parteienpräferenz Auskunft geben. Wie gut die Randomisierung letztendlich gelingt, bleibt unklar.
In der Regel werden für solche Umfragen auch elektronische Medien wie Telefon oder Internet eingesetzt. Wer also weder das eine oder das andere hat, fällt aus der Umfrage aufgrund der verwendeten Umfragetechnik automatisch heraus. All dies reduziert die Chancengleichheit und damit die statistische Qualität der Umfrage. Es gibt mithin bewusst oder auch unbewusst eine sogenannte Selektionsverzerrung (selection bias) durch das Umfragedesign.
Wer aber bereits verzerrte Umfragedaten aufgrund eines verzerrten Umfragedesigns erhebt und diese danach auch noch durch subjektive Umgewichtungen danach weiter bearbeitet, der muss mit Fehlerquellen rechnen, die weit über das statistische Zufallsfehlermodell hinausreichen. Hieraus ist ein zentrales Problem der Wahlumfragen herzuleiten. Sie sind auch nur durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung kaum darstellbar.
Herdeneffekte
Umfrageinstitutionen stehen in einem Auftragswettbewerb untereinander. Kostenlos ist eine solche Umfrage nicht. Wer einen Dauerauftrag hat, wird bemüht sein, diesen zu erhalten, d.h. einerseits sich durch relativ gute Prognosen im Prognosewettbewerb gegenüber anderen Wettbewerbern zu behaupten. Wenn die Aufträge bestimmten politischen Strömungen zuzuordnen sind, besteht allerdings auch ein Anreiz, dem Auftraggeber möglichst entsprechend seinen Wunschvorstellungen günstige Prognosen zu liefern – ein Prognosedilemma.
Der Prognosewettbewerb dürfte zu einem gewissen Maß zu sogenannten Herdeneffekten führen, weil man auch auf die Ergebnisse der anderen Institute schaut, und möglichst nicht zu stark von denen abweichen möchte, so dass man gegebenenfalls in einen Begründungszwang käme, diese Unterschiede zu erläutern. Mithin können erhebliche Veränderungen bei Umfrageergebnissen anderer Institute durchaus Korrekturen im Gewichtungsverhalten des eignen Instituts zur Folge haben.
Man kennt dieses Problem aus der Auktionstheorie als Fluch des Gewinners. Man unterstellt oftmals bei ungewöhnlichem Verhalten von Konkurrenten, dass diese bessere Informationen als man selbst hat und reagiert daher durch Anpassung der eigenen Prognose an die des anderen.
Self-fulfilling oder self-defeating Prophecies?
Wahlumfragen haben auch einen Einfluss auf das Wahlverhalten der Wahlberechtigten. Wähler, die aus den Medien die Umfrageergebnisse regelmäßig erfahren, können darauf ihr Wahlverhalten ändern.
Manche Wähler, die vielleicht bisher Indifferent sind, können aufgrund eines Umfrageergebnisses ihre Präferenz in Richtung der voraussichtlichen Wahlgewinner ändern (picking-the-winner). Es kann aber auch das Gegenteil bewirken, dass Nichtwähler mobilisiert werden, die diese Entwicklung umkehren wollen. Am liebsten wäre es ja einzelnen Parteien, wenn man eine asymmetrische Mobilisierung des Wählerpotentials erreichen könnte, d.h. man mobilisiert die eignen Wähler, aber demobilisiert die der anderen Parteien.
Zusätzlich führen Koalitionsaussagen vor der Wahl dazu, dass es Leihstimmenkampagnen gibt, die ein strategisches Wahlverhalten für eine bestimmte Koalition – die FDP ist seit langem für diese Strategie berüchtigt – nicht entsprechend der eigenen Parteienpräferenz, sondern für eine bestimmte Koalition durch seine Stimmabgabe herbeiführen will.
Darum neigen immer wieder Parteien und Kandidaten im Wahlkampf gerade in der Endphase dazu, ihre potentiellen Wähler möglichst umfassend zu mobilisieren, wenn es Spitz-auf-Knopf zu stehen scheint. Das führt sogar meiner subjektiven Einschätzung nach dazu, dass bewusst in Umfrageergebnissen kurz vor der Wahl eine Dramatik inszeniert wird, die de facto oftmals gar nicht existiert, d.h. die Umfrageinstitutionen lassen sich instrumentalisieren, um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zu erreichen siehe (hierzu Abbildung 4).
Abbildung 4: Prognosen für die Stichwahl des französischen Präsidenten im Mai 2017
Quelle: Opinionway.
So sieht man beispielsweise bei den französischen Präsidentschaftswahlen sehr deutlich, dass zwei Wochen vor der Stichwahl, d.h. zum Zeitpunkt der ersten Wahlrunde für alle Kandidaten die Differenz zwischen Macron und Le Pen in etwa dem späteren Wahlergebnis am 7. Mai 2017 entsprach. Zwischenzeitlich stieg der prognostizierte Stimmenanteil jedoch auf 40% für Le Pen während der für Macron entsprechend zurückging. In den Medien wurde von einem Kopf-an-Kopf-Rennen spekuliert, das am Ende gar nicht eintrat.
Ist dies eher der Neigung der Umfrageinstitute zuzurechnen die Wahlbeteiligung zu erhöhen, denn Spannung um den Wahlausgang erhöht erfahrungsgemäß die Wahlbeteiligung, oder ist dies Ausdruck tatsächlichen Wählerverhaltens? Es bedürfte eingehender Untersuchungen hierzu, aber der Verdacht bleibt vorerst bestehen, dass man, möglicherweise auch bewusst, die Wählberechtigten zur Abgabe seiner Stimme anzutreiben versucht, auch wenn letztendlich die Wahl bereits de facto gelaufen ist.
Fazit
Wahlumfrage sind daher mit großer Vorsicht zu genießen, da sie keineswegs objektiv und wertfrei einen gesellschaftlichen Zustand beschreiben, sondern durch eine Fülle von Faktoren beeinflusst sind, die zu systematischen Verzerrungen führen können und teilweise zwangsläufig führen müssen.
Als Wähler, der unabhängig von Wahlumfragen seine Entscheidung treffen möchte, wäre daher der Verzicht auf den Konsum dieser Information der einzige gangbare Ausweg einer eigenständigen Präferenzbildung. Je stärker die politische Polarisierung in einer Gesellschaft, desto mehr unterliegt auch die Wahlumfrage gesellschaftspolitischen Einflüssen. Es verwundert daher nicht, dass die Skepsis innerhalb der Bevölkerung gegenüber solchen Verfahren in den zurückliegenden Jahren deutlich zugenommen ist. Wie die Medien generell unterliegen die Wahlumfragen einem deutlichen Vertrauensverlust bei den Wählern. Wäre eine Open Source Lösung eine Alternative?
Seitdem auch noch ausländische Regierungen Wahlen in anderen Ländern als Feld für einen information warfare entdeckt hat, geraten freie und geheime Wahlen einschließlich der Wahlumfragen zusätzlich immer mehr in die Krise.
Es fehlt an hinreichender Transparenz bei Wahlumfragen, um einen öffentlichen Diskurs zugänglich zu sein. Es ist auch die Grundlage für das Aufblühen von allerlei Verschwörungstheorien. Ohne glaubwürdige Wahlumfragen, keine breite Akzeptanz. Die Krise der Wahlumfragen ist daher nur Ausdruck einer Krise der Gesellschaft, die sich zunehmend polarisiert. Ein Rat an die Medien: Nehmt die derzeitigen Wahlumfragen weniger ernst und wahrt eine kritische Distanz. Es würde der Glaubwürdigkeit der Medien nutzen. Zwei Wochen vor dem Wahltermin sollten gar keine Umfrageergebnisse mehr publiziert werden. Leider. Vielleicht gelänge es dann auch eher die Wahlentscheidung mehr auf die Narrative der Politikziele der Parteien zu fokussieren als auf die Frage, wer denn quasi qua Umfragevorhersage gewinnt. Der Wähler sollte möglichst eigenständig zu seiner Entscheidung aufgrund von Politikzielen der jeweiligen Parteien kommen können.
©KOF ETH Zürich, 9. Mai. 2017