In Krisenzeiten gilt der Schweizer Franken als «sicherer Hafen» für Anleger. Doch seit wann besitzt der Franken seinen Ruf? Eine neue Studie gibt Antworten. Bild: pixabayhttps://pixabay.com/de/schweiz-schweizer-franken-banknoten-1236383/ Wann immer es in der Weltwirtschaft kriselt, flüchten sich nach Sicherheit strebende Anleger in Frankenanlagen: Die Nachfragehttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/nachfrage/ steigt, der Franken wertet sich auf. Insbesondere während der Eurokrise ist dieser Effekt spürbar geworden. Doch dies war nicht immer so. Ernst Baltensperger und Peter Kugler, zwei renommierte Ökonomen, zeigen in ihrer Studie, dass der Franken erst seit dem Ersten Weltkrieg als stabile Währung gilt. Die Zinsinsel Schweiz Eine Währung, die den Status eines «sicheren Hafens» hat, ist durch tiefe nominale sowie reale Zinssätze charakterisiert. Dies weil Anleger einen tieferen Ertrag auf sicheren Anlagen akzeptieren. Wie die untenstehende Abbildung zeigt, liegt das schweizerische Zinsniveau erst seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs unter demjenigen von Frankreich und Grossbritannien. Vor 1914 war der Franken hingegen eine «normale» Währung mit Phasen der Stärke und der Schwäche. Diskontsätze in der Schweiz, Frankreich und Grossbritannien.
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In Krisenzeiten gilt der Schweizer Franken als «sicherer Hafen» für Anleger. Doch seit wann besitzt der Franken seinen Ruf? Eine neue Studie gibt Antworten.
Wann immer es in der Weltwirtschaft kriselt, flüchten sich nach Sicherheit strebende Anleger in Frankenanlagen: Die Nachfragehttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/nachfrage/ steigt, der Franken wertet sich auf. Insbesondere während der Eurokrise ist dieser Effekt spürbar geworden. Doch dies war nicht immer so. Ernst Baltensperger und Peter Kugler, zwei renommierte Ökonomen, zeigen in ihrer Studie, dass der Franken erst seit dem Ersten Weltkrieg als stabile Währung gilt.
Die Zinsinsel Schweiz
Eine Währung, die den Status eines «sicheren Hafens» hat, ist durch tiefe nominale sowie reale Zinssätze charakterisiert. Dies weil Anleger einen tieferen Ertrag auf sicheren Anlagen akzeptieren. Wie die untenstehende Abbildung zeigt, liegt das schweizerische Zinsniveau erst seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs unter demjenigen von Frankreich und Grossbritannien. Vor 1914 war der Franken hingegen eine «normale» Währung mit Phasen der Stärke und der Schwäche.
Ursachen der Frankenstärke
Laut der Studie von Baltensperger und Kugler liegt der Ursprung der Frankenstärke somit in den Ereignissen des Ersten Weltkriegs, die in vielen Ländern für Chaos sorgten. So finanzierte beispielsweise Frankreich seinen Staatshaushalt mit der Ausgabe von Notenbankgeld, was zu einer Entwertung des damaligen Francs führte. Der Aufbau der guten Institutionen der Schweiz nach dem Ersten Weltkrieg hingegen sorgte für ein funktionstüchtiges System und sicherte das Vertrauen der Bürger in die zentralen Akteure des Landes. Die politische, wirtschaftliche und monetäre Stabilität der Schweiz führte schliesslich im 20. Jahrhundert zu einer dauerhaften Aufwertung des Frankens und dem seit 1930 – verglichen mit allen untersuchten Ländern – tiefsten Zinsniveau.
Frankenaufwertung aus positivem Blickwinkel
Der Aufwertungsdruck des Schweizer Frankens stellt zwar eine Herausforderung für auslandsorientierte Schweizer Unternehmen dar, dennoch ist er nicht nur negativ zu werten. So spiegelt ein starker Franken schliesslich internationales Vertrauen in die Stabilität des Schweizerischen Wirtschafts- und Finanzsystems wider. Ausserdem werden Unternehmen zu stetigen Anstrengungen getrieben, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein sicherlich beschwerlicher Druck, der jedoch zu Innovation und Effizienzhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/effizienz/ führt – mit langfristig positivem Effekt für die Schweizer Wirtschaft.
Die vollständige Studie finden Sie hier:
Baltensperger und Kugler (2016), Aussenwirtschaft 67, The historical origins of the safe haven status of the Swiss franchttp://www.siaw.unisg.ch/~/media/internet/content/dateien/instituteundcenters/siaw/aussenwirtschaft%202016/issue%202/baltensperger_kugler.pdf (PDF)
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