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Blockchain: Noch nicht in der Praxis angekommen

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(Bild: Pixelio, Andreas Dengs) Das SWIFT Institute hat eine neue Studie veröffentlicht, in der die praktische Anwendung der Blockchain-Technologie (bzw. der wechselseitigen Distributed Ledger-Technologie) in den Wertpapiermärkten eingehend untersucht wird. Diese zeigt, dass die Technologie den Erwartungen noch hinterherhinkt. Die von Alistair Milne, School of Business and Economics der Loughborough University, und von Michael Mainelli, Z/Yen Group, erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Blockchain zwar das Potenzial für eine grundlegende Erneuerung der Branche bietet, die volle Nutzung ihrer Vorteile jedoch Unterstützung auf höchster Führungsebene verlangt, ebenso wie eine umfassende Bereitstellung von Zeit und Ressourcen. Zudem ist eine aktive regulatorische Unterstützung zur Neugestaltung der Geschäftsabwicklung notwendig, die kaum einen kurzfristigen Erfolg erwarten lässt. Die Studie stützt sich auf Interviews und Gruppendiskussionen mit Experten aus 75 Organisationen, die in der Blockchain-Technologie sowie in der Post-Trade-Abwicklung tätig sind.     Wechselseitige Distributed Ledgers ermöglichen den Austausch vereinbarter und validierter Daten mit einer kryptographischen Kontrolle der Zugriffs- und Änderungsrechte.

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(Bild: Pixelio, Andreas Dengs)

Das SWIFT Institute hat eine neue Studie veröffentlicht, in der die praktische Anwendung der Blockchain-Technologie (bzw. der wechselseitigen Distributed Ledger-Technologie) in den Wertpapiermärkten eingehend untersucht wird. Diese zeigt, dass die Technologie den Erwartungen noch hinterherhinkt.

Die von Alistair Milne, School of Business and Economics der Loughborough University, und von Michael Mainelli, Z/Yen Group, erstellte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Blockchain zwar das Potenzial für eine grundlegende Erneuerung der Branche bietet, die volle Nutzung ihrer Vorteile jedoch Unterstützung auf höchster Führungsebene verlangt, ebenso wie eine umfassende Bereitstellung von Zeit und Ressourcen. Zudem ist eine aktive regulatorische Unterstützung zur Neugestaltung der Geschäftsabwicklung notwendig, die kaum einen kurzfristigen Erfolg erwarten lässt. Die Studie stützt sich auf Interviews und Gruppendiskussionen mit Experten aus 75 Organisationen, die in der Blockchain-Technologie sowie in der Post-Trade-Abwicklung tätig sind.    

Wechselseitige Distributed Ledgers ermöglichen den Austausch vereinbarter und validierter Daten mit einer kryptographischen Kontrolle der Zugriffs- und Änderungsrechte. Mit deren Anwendung könnten die globalen Post-Trade-Kosten bei der Abwicklung des Wertpapierhandels in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar im Jahr erheblich reduziert und wesentliche Kosten- sowie Risikominderungen auch bei anderen Finanzdienstleistungs-Aktivitäten erreicht werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass unrealistische Erwartungen entstehen über das Ausmass, in dem allein die Technologie den eigentlichen Bedarf an einer koordinierten Veränderung der Geschäftsabläufe sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch zwischen Unternehmen erfüllen kann. Das wichtigste Ergebnis dieser Untersuchung ist daher, dass die umfassende Anwendung der Blockchain eine tiefgreifende Neuorganisation der Geschäftsabläufe in vielen Unternehmen des Wertpapiermarktes verlangt.

Michael Mainelli erläutert dazu: „Unter Finanzdienstleistern und in den Medien kursieren derzeit hohe Erwartungshaltungen hinsichtlich der Potenziale von Distributed Ledgers; das reicht von der Behauptung, sie könnten Kosten und Risiken drastisch vermindern, bis hin zu der Erwartung, diese Technologie werde die operativen Tätigkeiten im Finanzmarkt vollständig verändern. Das umfassende Verständnis für die Technologie liegt bislang jedoch noch weit hinter dem Hype zurück, der unter manchen Fachleuten, Entscheidungsträgern und Branchenbeobachtern festzustellen ist. Die Blockchain-Technologie scheint der Branche grosse Chancen zu bieten, aber kaum einer kann genau sagen, wieso und warum.”

In der Praxis können einige der Vorteile von wechselseitigen Distributed Ledgers auch über vergleichsweise einfachere Ansätze erreicht werden – beispielsweise über die Senkung der hohen Kontenabstimmungs-Kosten auf beiden Seiten einer Transaktion durch Erfassen der Daten zum Zeitpunkt der Handelsabwicklung in einem gemeinsamen bilateralen Register (Ledger). Für das Erreichen weiterer Ziele im Zusammenhang mit der Blockchain – die Verkürzung des Settlement-Ablaufs auf nahezu Echtzeit oder der Einsatz sogenannter "Smart Contracts" zur Abschaffung der manuellen Verarbeitung – wird die Distributed Ledger-Technologie gar nicht gebraucht.   

Alistair Milne ergänzt: „Die Herausforderung für den Einsatz von wechselseitigen Distributed Ledgers in den Wertpapiermärkten besteht nicht allein im Nachweis der technologischen Machbarkeit, sondern in der Durchsetzung der erforderlichen branchenweiten Koordination bei der Neugestaltung der Geschäftsabwicklung über alle Wertpapierfirmen hinweg. Der Übergang zu einem Blockchain-Modell bietet der Branche die Chance zur Harmonisierung ihrer Geschäftsabläufe und könnte zudem die lange vernachlässigten Ineffizienzen in der Post-Trade-Abwicklung beseitigen helfen. Allerdings erfordert die Realisierung aller Vorteile der Blockchain das volle Engagement der Buy-Side, der Sell-Side und der Regulatoren.”

Die vollständige Studie finden Sie hier.


Autor: sif
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