Der Kanton Schaffhausen (im Bild Stein am Rhein) und das Zürcher Weinland gehören zu den Regionen, die am stärksten von den Infrastrukturprojekten profitieren dürften. (Bild: Shutterstock.com/Benny Marty)Viele Infrastrukturprojekte, die sich aktuell in Planung befinden, werden erst in 10 bis 30 Jahren einsatzfähig sein. Diese Projekte bieten gemäss UBS einen guten Anhaltspunkt, welche Regionen in Zukunft durch eine Verkürzung der Reisezeiten zum nächstgelegenen Wirtschaftszentrum in den Sog der Wachstumsmotoren geraten und dadurch an Standortattraktivität gewinnen dürften. Denn gut angebundene Regionen sind aufgrund tieferer Transport- und Zeitkosten im Allgemeinen produktiver und somit auch wettbewerbsfähiger als Orte mit langen Reisezeiten. "Dementsprechend steigen die
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Der Kanton Schaffhausen (im Bild Stein am Rhein) und das Zürcher Weinland gehören zu den Regionen, die am stärksten von den Infrastrukturprojekten profitieren dürften. (Bild: Shutterstock.com/Benny Marty)
Viele Infrastrukturprojekte, die sich aktuell in Planung befinden, werden erst in 10 bis 30 Jahren einsatzfähig sein. Diese Projekte bieten gemäss UBS einen guten Anhaltspunkt, welche Regionen in Zukunft durch eine Verkürzung der Reisezeiten zum nächstgelegenen Wirtschaftszentrum in den Sog der Wachstumsmotoren geraten und dadurch an Standortattraktivität gewinnen dürften. Denn gut angebundene Regionen sind aufgrund tieferer Transport- und Zeitkosten im Allgemeinen produktiver und somit auch wettbewerbsfähiger als Orte mit langen Reisezeiten. "Dementsprechend steigen die Immobilienpreise einer Region tendenziell mit der zunehmenden Zentralität sowie einer schnelleren Erreichbarkeit von Wirtschaftszentren mit dem öffentlichen Verkehr und privaten Individualverkehr", so die Ökonomen Katharina Hofer und Matthias Holzhey von UBS Schweiz.
Sechs Regionen im Fokus
Sie kommen in ihrer Analyse zum Schluss, dass sechs Regionen bis 2040 voraussichtlich eine signifikante Verkürzung der Reisezeit auf der Strasse in ihr jeweils nächstes Grosszentrum erfahren werden. Dazu gehört der Nordwesten des Kantons Bern rund um die Region Biel. Grosse Teile des Kantons Schaffhausen sowie Gemeinden im benachbarten Weinland bekommen eine schnellere Verbindung nach Zürich. Deutlich kürzere Reisezeiten dürfte es auch von der Region Locarno nach Lugano geben. Weitere Regionen, aus denen ein Grosszentrum in Zukunft schneller erreichbar sein sollte, sind der Kanton Glarus, das Toggenburg sowie die Region La Chaux-de-Fonds.
Bessere Erreichbarkeit
Im öffentlichen Verkehr bringen zwei Infrastrukturprojekte die deutlichste zu erwartende Verkürzung der Reisezeit in ein Grosszentrum, das innerhalb der Pendelzeit von 90 Minuten liegt. Dank dem Brüttener Tunnel dürften in Zukunft alle über Winterthur nach Zürich verbundenen Regionen einen schnelleren Anschluss dorthin bekommen.
Der Zimmerbergtunnel macht die Fahrt grundsätzlich für alle Regionen kürzer, die über Zug nach Zürich erschlossen sind. Und künftige Verbesserungen im Regionalverkehr dürften kürzere Reisezeiten von einigen Gemeinden nahe am Genfersee in das jeweilige Grosszentrum Genf oder Lausanne mit sich bringen.
Immobilienmärkte der Zukunft
Angesichts des langen Zeithorizonts dieser Projekte dürfte sich deren zukünftige Wirkung auf die Immobiliennachfrage derzeit noch nicht in den lokalen Immobilienpreisen niederschlagen. Vor allem entferntere Pendlerstandorte seien Kandidaten für steigende Immobilienpreise, da sie noch ein grösseres Potenzial bezüglich der Reisezeitersparnis bergen, so die Expertin und der Experte. Zentrumsnahe Standorte mit einer bereits sehr guten Verkehrsinfrastruktur hingegen könnten sich diesbezüglich kaum noch verbessern. Zudem vermindere die Nähe zu einem blühenden regionalen Zentrum die Bedeutung eines zusätzlichen schnellen Anschlusses an eine Metropolregion.
Auch müssten neue Verkehrsinfrastrukturen nicht immer einen Preiseffekt auslösen. Ein relativer Preisanstieg sei wahrscheinlicher, wenn die bediente Region über ein eigenes langfristiges wirtschaftliches Entwicklungspotenzial verfügt. Die Regionalisierung des Kantonalen Wettbewerbsindikators der UBS bietet diesbezüglich einen Anhaltspunkt. Demnach entscheidet letztlich auch die von der besseren Erreichbarkeit profitierende Bevölkerungszahl sowie deren Entwicklung über den Preiseffekt. Immobilien dürften sich in Regionen mit einer grossen Bevölkerung eher verteuern, hingegen kann bessere Infrastruktur sinkende Bevölkerungszahlen nicht in allen Fällen aufwiegen.
Infrastrukturprojekte und ihr erwarteter Einfluss auf den Immobilienmarkt
Die unten stehende Tabelle gibt einen Überblick über alle Wirtschaftsregionen, in denen sich die Reisezeit in das nächstgelegene Grosszentrum dank neuer Verkehrsinfrastruktur in Zukunft verbessern dürfte. Ausserdem zeigt sie verschiedene Indikatoren sowie eine Gesamteinschätzung, die einen Hinweis darauf geben, ob sich die verbesserte Erreichbarkeit künftig in den Immobilienpreisen manifestieren wird.
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