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Eine Frage des Vertrauens

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Nur wer dem Gegenüber vertraut, tätigt gerne gemeinsame Geschäfte. Das gilt für Einzelpersonen – und erst recht für Firmen. Foto: iStock Viele bleibende Folgen wurden im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Finanzkrise vor 10 Jahren in den letzten Tagen genannt: Die hohe private und staatliche Verschuldung zum Beispiel, die extrem tiefen Zinsen oder die aufgeblasenen Notenbankbilanzen. Eine der wichtigsten Folgen fand dabei aber selten explizit Erwähnung: der enorme Vertrauensverlust in die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Institutionen und in die hergebrachten ökonomischen Überzeugungen, den die Krise zurückgelassen hat. Verschiedene Untersuchungen wie jüngst ein Bericht der OECD bestätigen diesen Befund. Der Vertrauensverlust hat wesentlichen Anteil am Vormarsch der

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Eine Frage des Vertrauens

Nur wer dem Gegenüber vertraut, tätigt gerne gemeinsame Geschäfte. Das gilt für Einzelpersonen – und erst recht für Firmen. Foto: iStock

Viele bleibende Folgen wurden im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Finanzkrise vor 10 Jahren in den letzten Tagen genannt: Die hohe private und staatliche Verschuldung zum Beispiel, die extrem tiefen Zinsen oder die aufgeblasenen Notenbankbilanzen. Eine der wichtigsten Folgen fand dabei aber selten explizit Erwähnung: der enorme Vertrauensverlust in die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Institutionen und in die hergebrachten ökonomischen Überzeugungen, den die Krise zurückgelassen hat.

Verschiedene Untersuchungen wie jüngst ein Bericht der OECD bestätigen diesen Befund. Der Vertrauensverlust hat wesentlichen Anteil am Vormarsch der Populisten und hat vor allem auch zur Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten beigetragen. Wie der britische «Economist» anhand mehrerer Indikatoren aufgezeigt hat, zerfällt vor allem in den USA das Vertrauen in die gesellschaftlichen Institutionen wie auch in Unternehmen stark. Eine Folge davon sind stark steigende Kosten für Rechtsfälle.

Vertrauen setzt zwei Sachen voraus

In der verkürzten Sicht auf eine Marktwirtschaft, wie sie vor der Krise weit verbreitet war, reicht der Koordinationsmechanismus der Preise auf Märkten aus, um die...

Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

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